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07.02.2023 | 05:45

Neues aus der Wasserstoffindustrie – Ballard Power, First Hydrogen, Shell Aktie

  • Ballard Power
  • First Hydrogen
  • shell
Bildquelle: pixabay.com

Bis 2050 soll die von Brüssel aus geleitete Europäische Union (EU) und ihre Mitgliedsstaaten die CO2-Neutralität erreichen. Die Transformation hat bereits begonnen und die Regierungen wenden Milliarden von Euro auf, um die gesteckten Ziele zur CO2-reduktion zu erreichen. Dabei ist ein Schwerpunkt der Umbau des Verkehrssektors und der Automobilindustrie. Während bei den Personenkraftwagen die Automobilhersteller vorwiegend auf die E-Mobilität setzen, so setzen Unternehmen in der Transportindustrie vermehrt auf Wasserstoff, zumal der mittels Elektrolyse gewonnene grüner Wasserstoff als speicherbare Sekundärenergie genutzt werden kann.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Alfred Laugeberger
ISIN: BALLARD PWR SYS | CA0585861085 , First Hydrogen Corp. | CA32057N1042 , Shell PLC | GB00BP6MXD84


 

FIRST HYDROGEN mit emissionsfreiem Nutzfahrzeug

Das in Vancouver und London beheimatet Unternehmen First Hydrogen (WKN: A3C40W ISIN: CA32057N1042 Ticker-Symbol: FIT) hat sich auf die Konstruktion und Herstellung von emissionsfreien Transportfahrzeugen spezialisiert und konnte zuletzt mehrere Meilensteine in der Entwicklung und Zulassung erreichen. Mit seiner ersten Generation an wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen mit hoher Reichweite konnte das Unternehmen bereits im vierten Quartal 2022 die Straßentauglichkeit beweisen und die Straßenzulassung erhalten. Hierbei arbeitet das Unternehmen u. a. mit der Branchengröße Ballard Power, aber auch mit AVL Powertrain zusammen.

Seit Jahresanfang 2023 sind nun die Demonstrationsfahrzeuge auch bei den ersten Kunden im Einsatz, um Erfahrungen in der Praxis zu sammeln. Diese Erkenntnisse sollen bei der kommenden Serienproduktion berücksichtig werden. Um auch die Optik und die Fahrzeuge an die Kundenbedürfnisse besser anpassen zu können, kooperiert First Hydrogen zudem mit der EDAG-Group als Designpartner. Zusammen stellten beiden Unternehmen in der vergangenen Woche die Designs der zweiten Generation an leichten emissionsfreien Nutzfahrzeugen vor. Diese können an Fahrzeuglänge und -höhe variiert werden, je nach Kundenwunsch. Die Aktie von First Hydrogen notierte zuletzt bei 2,94 EUR und hat eine Marktkapitalisierung von 170 Mio. EUR. Das Unternehmen präsentiert sich zudem am 15.02.2023 beim 6. International Investment Forum um 13:30 Uhr. Die Anmeldung ist kostenfrei.

Ballard Power Aktienkurs legt zu

War die Aktien von Ballard Power (WKN: A0RENB ISIN: CA0585861085 Ticker-Symbol: PO0) bis Anfang 2021 noch einer der gefeierten Börsenstars der Wasserstoffbranche, so folgte in den letzten 22 Monaten die Ernüchterung. Fast die gesamte Aufwärtsbewegung der 2019 bei 2,15 EUR gestarteten und bis 34,80 EUR gelaufenen Aufwärtsbewegung wurde bis Ende 2022 mit Erreichen der 4,17 EUR korrigiert. Doch seit dem Tief zum 29.12.2022 setzte wieder Kaufnachfrage bei der Aktie von Ballard Power ein und in der vergangenen Woche konnte die Aktie erstmalig wieder ein höheres Hoch ausbilden und notiert derzeit bei 6,11 EUR je Anteilsschein.

Das könnte unter anderem daran liegen, dass immer mehr Unternehmen und Konzerne die CO2-Neutralität erreichen wollen und damit der Wasserstoffpionier ein gefragtes Kooperationsunternehmen geworden ist. Zuletzt konnte Ballard Power mit der Kooperation mit CrossWind Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Crosswind ist das Gemeinschaftsunternehmen des Mineralölkonzernes Shell und dem niederländischen Versorger Eneco. Dieses hat ein Brennstoffzellensystem bei Ballard Power bestellt und soll in das Offshore-Windprojekt Hollandse Kust Noord integriert werden. Dabei handelt es sich um eine Container-Lösung mit einer Leistung von einem Megawatt, das im Jahr 2024 bei dem 759-MW-Windpark installiert werden soll. Damit können Überkapazitäten an Strom aus dem Windpark direkt in Wasserstoff umgewandelt und damit auch gespeichert werden.

Shell – Rekordergebnis sorgt für Kritik

Durch die Sanktionspolitik der EU-Staaten gegenüber Russland wurden Erdgas und Erdöl künstlich verknappt und die Preise an den internationalen Rohstoffmärkten spielten verrückt. Von dieser Angebotsverzerrung profitierten vor allem die weltweite Öl- und Gasindustrie und damit auch der Ölkonzern Shell (WKN: A3C99G ISIN: GB00BP6MXD84 Ticker-Symbol: R6C0). Mit einem bereinigten Gewinn von 39,9 Mrd. USD konnte das Unternehmen den Gewinn innerhalb eines Jahres nahezu verdoppeln. Das veranlasste die Unternehmensführung, die Dividende für das vierte Quartal leicht zu erhöhen und den Aktionären sollen nun 28,75 Cent pro Aktie ausgeschüttet werden.

Zudem wird das Unternehmen Aktien in Höhe von vier Milliarden USD zurückkaufen, damit Kurspflege betrieben und auch die zukünftige Dividendenausschüttung erhöhen können. Auch der Schuldenabbau kommt bei Shell weiter voran, und zwar schneller, als viele Analysten erwartet haben. Die Nettoverschuldung konnte bis Ende 2022 auf 44,8 Mrd. USD reduziert werden und damit um ca. 10 % im Vergleich zum Jahresabschluss 2021. Doch die Milliardengewinne sorgen auch für Unmut in der Politik. Schließlich haben die Verbraucher die Mehrkosten durch die Sanktionsentscheidung der Politiker tragen müssen und diese versuchen nun die Schuldfrage auf die Öl- und Gasunternehmen weiter zu reichen, weil dies davon enorm profitierten.


Während Shell mit den Aktienrückkäufen und erhöhter Dividende ein wenig die Ideen ausgehen noch stärker in die Zukunftsmärkte der Wasserstoffindustrie zu investieren, haben sich Unternehmen wie Ballard Power längst auf diesem Markt in den letzten Jahrzehnten etabliert. Mit jungen Unternehmen wie First Hydrogen kommen zudem Innovationen auf den Markt, die neue Milliardenmärkte für sich aufschließen wollen.


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