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07.03.2023 | 05:45

Optimismus in der Fahrzeugindustrie – Continental, First Hydrogen, Mercedes-Benz Group Aktie

  • Continental AG
  • First Hydrogen
  • Mercedes-Benz
Bildquelle: pixabay.com

Die Automobilindustrie ist in Deutschland ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor und mit einem Umsatz von ca. 410,9 Mrd. EUR und einer Beschäftigung von über 786.000 Menschen. Doch die geplante CO2-Neutralität bis 2050, so wie es die Europäische Union (EU) geplant hat, bringt auch viele Neuerungen und Hindernisse mit sich. Der Verbrennungsmotor soll dabei an Bedeutung verlieren, während E-Mobilität und Wasserstofffahrzeuge an Bedeutung gewinnen sollen. Dabei ist die Umstellung für die milliardenschweren Konzerne deutlich aufwändiger, als dies für neue Marktteilnehmer, die bei Nullanfangen können der Fall ist. Wer profitiert bereits heute und wer könnte sich zukünftig Marktanteile im CO2-neutralen Segment der Fahrzeugproduktion sichern?

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: CONTINENTAL AG O.N. | DE0005439004 , First Hydrogen Corp. | CA32057N1042 , MERCEDES-BENZ GROUP AG | DE0007100000


 

FIRST HYDROGEN Weiterentwicklung der Wasserstoff Nutzfahrzeug

Auf die Konstruktion und Herstellung von emissionsfreien Transportfahrzeugen hat sich das in Vancouver und London beheimatet Unternehmen First Hydrogen (WKN: A3C40W ISIN: CA32057N1042 Ticker-Symbol: FIT) spezialisiert. Nach der langjährigen Entwicklungsphase haben die Wasserstoffnutzfahrzeuge bereits die Straßenzulassung erhalten. Derzeit werden die ersten Fahrzeuge bereits im Praxisalltag von Logistikunternehmen getestet, um möglichen Schwachstellen und Optimierungsbedarfe herauszufinden, damit die anstehende Massenproduktion vorbereitet werden kann. Hierbei arbeitet das Unternehmen u. a. mit der Branchengröße Ballard Power, aber auch mit AVL Powertrain zusammen.

Am gestrigen Montag legte First Hydrogen zudem neue Skizzen für die zweite Generation der Transportfahrzeuge vor. Die ersten Anpassungen aus den Praxistests sind hier bereits eingeflossen und sind Grundlage für das geplante Hochfahren der Produktion. Der weltweite Markt an leichten Nutzfahrzeugen wird bis 2030 um ca. 5,1 % p. a. wachsen und wird ein Volumen von ca. 752 Mrd. USD erreichen. Gerade die Erfüllung der Null-Emissions-Ziele, die viele Staaten und Unternehmen erreichen wollen, wird die Nachfrage nach emissionsfreier Mobilität signifikant ansteigen lassen und hier will sich First Hydrogen seinen Marktanteil sichern.

Continental Aktienkurs legt weiter zu

Die letzten fünf Jahre waren für die Aktionäre der Continental AG (WKN: 543900 ISIN: DE0005439004 Ticker-Symbol: CON) nicht einfach und viele warfen nach dem neuerlichen Abverkauf in 2021 und 2022 das Handtuch. Doch seit dem Ausbilden des neuen 11 Jahrestief im September 2022 ging es für die Aktie wieder aufwärts. Notierte die Aktie im Sommer letzten Jahres noch bei 44,32 EUR, so werden im März 2023 bereits wieder 72,90 EUR je Anteilsschein bezahlt. Derzeit hängt der Kurs noch am Abwärtstrendkanal von den Hochs der Jahre 2018 und 2021, aber der Ausbruch steht unmittelbar bevor. Umsatztechnisch hat das Unternehmen in den vergangenen Quartalen die Trendwende bereits geschafft und konnte die Umsätze seit Q.3 2021 in jedem Quartal wieder steigern.

Auch in der Forschung steigert das Unternehmen sein Innovationspotenzial und stellte erst vor Kurzem einen Hochgeschwindigkeits-E-Motor-Rotationspositionssensor vor. Dieser erfasst die genaue Position des Rotors in einem elektrischen Synchronmotor und steigert die Effizienz des Motors und damit die Lebensdauer. Für den Analysten von JPMorgan reicht das aber noch nicht, und so beließ Jose Asumendi die Einstufung bei „neutral“ und auch das Kursziel von 76 EUR wurde nicht verändert.

Mercedes-Benz Group – Erfolgreiche Transformation

Das vergangene Geschäftsjahr 2022 war für den Automobilkonzern Mercedes-Benz Group (WKN: 710000 ISIN: DE0007100000 Ticker-Symbol: MBG) trotz widriger Umstände ein Meilenstein in der Geschichte des Unternehmens. Mit dem Mangel an Chips und Autoteilen konnte der Autobauer nicht die geplante Menge an Autos produzieren, aber überraschte die Marktteilnehmer positiv. Um die verbleibenden Autoteile optimal zu verbauen, konzentrierte sich die Geschäftsführung auf den Bau der margenstärkeren Modelle und produzierte die margenschwächeren Modelle nur bei ausreichender Bevorratung. Dadurch gelang dem Unternehmen mit weniger Autos, höhere Preise zu erzielen. Der Absatz im Luxussegment stieg von 15 % auf 16 % des Gesamtumsatzes und im Oberklassensegment konnten sogar 7,5 % mehr an G-Klasse, AMG und Maybach-Fahrzeugen abgesetzt werden.

Der Gesamtumsatz stieg um 12 % von 133,9 Mrd. EUR auf 150 Mrd. EUR und die Nettoliquidität konnte im Jahresvergleich von 21 Mrd. EUR auf 26,6 Mrd. EUR ausgebaut werden. Damit setzen die Stuttgarter die Transformation des Konzerns weiter fort, nachdem vor über einem Jahr im Dezember 2021 die Daimler Truck Sparte als separates Unternehmen an die Börse gebracht worden ist. Mit der Erhöhung der Dividende um 4 % von 5,00 EUR auf 5,20 EUR sowie einem Aktienrückkaufprogramm über 4 Mrd. EUR in einem Zeitraum von 24 Monaten beteiligt das Unternehmen die Aktionäre angemessen an dem Unternehmenserfolg. Mit einem Gewinn je Aktie von 13,55 EUR wird die Mercedes-Benz Group gerade einmal zum 5,6-fachen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) gehandelt, während eher eine KGV von 7 gerechtfertigt wäre. Das würde einen Kurs von 94,85 EUR bedeuten und ein Potenzial von 25,6 % freisetzen.


Die Automobilindustrie befindet sich im strukturellen Wandel, und auch wenn die Ausgangsposition der aktuellen Platzhirsche sehr gut ist, so darf der dynamische Angriff von nordamerikanischen und chinesischen Playern auf dem Markt der E- und Wasserstoffmobilität nicht unterschätzt werden. Das bietet für die kommenden Jahre genügend Chancen wie auch Risiken.


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