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05.10.2021 | 05:45

Prognose im Plan? – Heidelberger Druckmaschinen, 3U Holding, AdTiger

  • 3u Holding
  • adtiger
  • Heidelberger Druckmaschinen
Bildquelle: pixabay.com

Der Kanzlerkandidat der SPD, Olaf Scholz, will sich an Teile seiner Vergangenheit nicht mehr erinnern. Betrifft die partielle 'Demenz' hierzulande dabei hauptsächlich den Milliarden-Steuerbetrug mit Cum-Ex-Geschäften oder auch den Wirecard-Skandal, kocht mit den 'Pandora Papers' schon der nächste Skandal hoch. Diesmal betrifft es offenbar
mehrere Länderchefs bzw. aktuelle und ehemalige Regierungsmitglieder weltweit. Die sogenannten Pandora Papers bringen Politik und Amtsträger aus fast 100 Ländern in Schwierigkeiten. Aber wie so oft, fallen diese recht weich. Wer als CEO an der Börse die Anleger betrügt, für den geht es meist weniger glimpflich aus und mehrjährige Haftstrafen sind die Regel. Daher vertrauen auch immer mehr Anleger eher der Wirtschaft als der Politik. Ihr Geld vertrauen sie börsennotierten Gesellschaften an.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: 3U HOLDING AG | DE0005167902 , ADTIGER CORP.LTD. | KYG009701064 , HEIDELBERG.DRUCKMA.O.N. | DE0007314007


 

Unter die Räder gekommen - AdTiger

Viele börsennotierte Gesellschaften aus China sind in den letzten Monaten unter die Räder gekommen. Die Sogwirkung der Evergrande-Krise beschleunigte den Ausverkauf von Aktien noch einmal und internationale Anleger verkauften insbesondere ihre chinesischen Aktienbestände. Bei dieser Sippenhaft eines ganzen Landes ist auch meist egal, ob die Unternehmen überhaupt davon betroffen sind und das bietet nun gutes Potential für antizyklische Investoren. Nicht von der Evergrande-Krise betroffen ist z.B. der Werbespezialist AdTiger (WKN: A2P9D1 ISIN: KYG009701064 Ticker: 55U). Auch dessen Aktien sind unter Druck geraten, obwohl das Unternehmen in der Online-Werbebranche zu den größeren Agenturen gehört. Jedes Unternehmen kennt den Spruch - Wer nicht wirbt, der stirbt - und gerade in der Onlinewerbung liegt immer noch viel Potential.

AdTiger steuert die Werbung der Auftraggeber an die potentiellen Käufer auf den Websiten von Google, Facebook, SnapChat, YouTube, TikTok oder Baidu aus. Dabei nutzt das Unternehmen den eigens entwickelten „AdTensor“-Algorithmus. Damit kann AdTiger eine passgenaue Werbereichweite von Anzeigen erzeugen und gezielt aussteuern. Das minimiert Streuverluste und optimiert die Effektivität. Das hier erfolgreich gearbeitet wird, zeigt auch das stetig wachsende Auftrags- und Umsatzvolumina. Das schuldenfreie Unternehmen konnte im ersten Halbjahr Umsätze um 16,7% zum Vorjahr steigern und das trotz interner Umstrukturierung und Fokussierung auf den chinesischen Markt. Die Umsätze beliefen sich damit auf umgerechnet 19,2 Mio. EUR im ersten Halbjahr. Die Marktkapitalisierung beträgt durch den Kursrückgang gerade einmal 50,3 Mio. EUR, wovon allein 38,68 Mio. EUR zum 30. Juni 2021 in der Kategorie Cash und Cashersatz vorgehalten werden.

Durchwachsene Planzahlen bei 3U Holding

Mit den Geschäftsbereichen Cloud Computing, erneuerbare Energien und dem Onlinehandel ist das Unternehmen 3U Holding gut für die Zukunft aufgestellt. Das Wachstumspotential in diesen Segmenten ist enorm aber dafür müssen diese Geschäftsbereiche noch deutlich ausgebaut werden. Das 3U Tochterunternehmen weclapp SE hat dafür z.B. die ITscope GmbH aus Karlsruhe übernommen. Das Karslruher Unternehmen mit Fokus cloudbasierte B2B-E-Commerce-Plattform passt dafür sehr gut in die Wachstumsstrategie der 3U Holding hinein. Doch im ersten Halbjahr zahlte diese Akquisition mit Zugang zu 5.000 Unternehmenskunden noch nicht bei der 3U Holding ein und so konnte der bereinigte Umsatz nur um 4% auf 27,3 Mio. EUR gesteigert werden.

Mit einer Eigenkapitalquote von knapp 60%, einem Goldbestand von ca. 3 Mio. EUR und einer Barliquidität von fast 26 Mio. EUR ist das Unternehmen aber gut gerüstet. Das Sehen auch die Analysten von GSC Research so und änderten ihre „Hold“ Empfehlung auf „Buy“. Das ausgegebene Kursziel von 4 EUR hat das Unternehmen mit einem derzeitigen Kurs von 4,20 EUR aber schon längst abgearbeitet. Die Dividendenrendite ist mit 1,2% p.a. auf dem aktuellen Niveau nicht sehr hoch aber für Unternehmen aus dem Sektor auch nicht der Standard.

400% bei Heidelberger Druckmaschinen

Nach einem gewaltigen Kurssprung der Aktie von Heidelberger Druckmaschinen (WKN: 731400 ISIN: DE0007314007 Ticker: HDD) setzte im September 2021 eine Korrekturbewegung ein. Das „Durchschnaufen“ ist auch mehr als gerechtfertigt, denn seit dem 28.10.2020 ging es in der Spitze um über 400% aufwärts. Die Aktie konnte dem Pennystock-Segment deutlich entfliehen und notiert momentan bei 1,90 EUR. Die Restrukturierungsmaßnahmen des einst krisendurchschüttelten Konzerns haben gegriffen und mit dem Einstieg in das Ladeinfrastrukturgeschäft wurde die Abhängigkeit aus dem Druckmaschinenbau reduziert.

Das Geschäft mit den sogenannten Wallboxen lief richtig gut und aufgrund der hohen Nachfrage werden die Kapazitäten bereits ausgebaut. Mit einem Marktanteil von 20% im Bereich der Ladestationen in Deutschland dominiert das Unternehmen bereits dem Wachstumsmarkt. Aufgrund der wachsenden Nachfrage nach E-Mobilität werden immer mehr Ladestationen für Privat- und Gewerbekunden benötigt und das spült Liquidität in die Kassen von Heidelberger Druckmaschinen. Die ist auch nach einer langen Durststrecke bitter nötig, denn die Eigenkapitaldecke ist derzeit noch recht dünn.


Fazit

Im Vergleich zur Politik müssen CEOs und Vorstände für ihre getroffenen Entscheidungen gerade stehen und Verantwortung übernehmen. Sind diese gut, wächst das Unternehmen und die Nachfrage nach Aktien des entsprechenden Unternehmens steigt sukzessive an. Der Umbau von Heidelberger Druckmaschinen in den letzten Jahren zeigt wie mit gravierenden Herausforderungen umgegangen werden kann. Aber das heißt noch lange nicht, dass die Börse das sofort erkennt. Manchmal reagieren auch die Marktteilnehmer über und nehmen Unternehmen eines ganzen Landes in Sippenhaft, so wie bei AdTiger geschehen. Das ist dann die Gelegenheit für antizyklische Investoren.


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