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02.12.2021 | 05:45

(R)Evolution vervierfachen – Commerzbank AG, Deutsche Bank AG, wallstreet:online AG

  • Commerzbank
  • Wallstreet:Online
  • Deutsche Bank
Bildquelle: pixabay.com

Der gut diversifizierte Bankensektor war jahrzehntelang das Rückrat des deutschen Mittelstandes und eine 'sichere Bank' durch verschiedenste Wirtschaftskrisen. Doch mit Umsetzung der Niedrigzinspoltik durch die EZB haben die geringen Zinsmargen die Substanz der Banken und Sparkassen aufgezehrt. Um den Kostendruck zu verringern, wird ein Sparprogramm nach dem anderen aufgelegt und/oder die nächste Fusion zu einer noch größeren Bank umgesetzt. Doch nüchtern von außen betrachtet steht fest: „Banking wird benötigt, die Bank aber nicht“ (Bill Gates). Welches Modell hat Zukunft?

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: WALLSTREET:ONLINE INH ON | DE000A2GS609 , COMMERZBANK AG | DE000CBK1001 , DEUTSCHE BANK AG NA O.N. | DE0005140008


 

Wallstreet:Online – Vervierfacher?

Die börsennotierte wallstreet:online AG (WKN: A2GS60 ISIN: DE000A2GS609 Ticker-Symbol: WSO1) betreibt Deutschlands größte Finanz-Community. Dabei bietet das Unternehmen eine sehr interessante Kombination aus Mediengeschäft und Wertpapierhandel. Zur wallstreet:online Gruppe gehören die Tochterunterhemen Ariva.de, wallstreet-online.de, ABC New Media AG, welches das weit verbreitete Finanzportal Finanznachrichten.de betreibt und die wallstreet:online capital AG, die Eigentümer vom bekannten Smartbroker ist. Doch der noch recht junge Unternehmensteil Smartbroker, ist im Vergleich zur deutschen Peergroup deutlich unterbewertet.

Dies wurde in einer Analyse von researchanalyst.com gegenübergestellt. Demnach ist der Smartbroker im Vergleich zu Trade Republic oder auch Scalable Capital mit einer Bewertung von ca. 320,72 Mio. EUR um den Faktor 4 bis 12 unterbewertet. Wallstreet:Online liefert außerdem starke Wachstumszahlen und ist mit einer sehr hohen Eigenkapitalquote ausgestattet. Jüngst hat die Gesellschaft ihren Erfolg in einer Mitteilung beziffert: "Mit Blick auf die "Assets under Management" (AuM) konnte das werthaltige Wachstum auch in diesem Jahr fortgesetzt werden. Unter Berücksichtigung der aktuellen Marktbedingungen geht der Vorstand davon aus, bereits Anfang 2022 die 10 Mrd. Euro-Grenze zu überschreiten. Zum 31.12.2020 betrug die Höhe der betreuten Vermögenswerte rund 4,3 Mrd. Euro AuM. Dieser Wert konnte bereits innerhalb von elf Monaten mehr als verdoppelt werden."

Aufgrund der innovativen und zukunftsorientierten Ausrichtung von wallstreet:online sowie des aktuellen Chartbildes, wird diese Aktie auch weiterhin für Investoren sehr interessant bleiben. Einer nochmaligen Verdopplung, allein auf Grund der Unterbewertung, sollte in den nächsten 12 Monaten niemanden wirklich überraschen. Auch einer Vervierfachung steht nichts entgegen, aber dies dürfte - zumindest innerhalb einer 12-Monatszeitspanne - etwas zu sportlich sein.

Kann Deutsche Bank an alte Zeiten anknüpfen?

Die Deutschen Bank AG (WKN: 514000 ISIN: DE0005140008 Ticker-Symbol: DBK) ist gemessen an Bilanzsumme und Mitarbeitern nach wie vor das größte Kreditinstitut Deutschlands. Die Deutsche Bank hat im Oktober ’21 das fünfte Mal in Folge einen Quartalsgewinn ausgewiesen. Der Umbau und Turnaround unter CEO Christian Sewing geht damit planmäßig voran, aber ist noch lange nicht zu Ende. Weltweit sollen bis Ende 2022 noch etwa 10.500 Arbeitsplätze wegfallen, um auf die Zielgröße von 74.000 Mitarbeitern zu kommen.

Ziel von CEO Sewing ist es, eine Kosten-Ertragsquote von 70% zu halten und eine Verzinsung des Eigenkapitals bei 8% p.a. zu stabilisieren. Bis Ende 2022 sollte das 70%-Ziel erreichbar sein. Bei einer erwartenten Eigenkapitalverzinsung von 5-6% in 2022, wäre das zweite Ziel wohl frühestens in 2023 erreichbar. Ob aber die Ziele bei rasant steigenden ‘Corona-Zahlen‘ und aufflammenden Konjunktursorgen tatsächlich erreichbar sind, muss sich erst noch zeigen.

Commerzbank – Sanierungsarbeiten laufen

Die Commerzbank (WKN: CBK100 ISIN: DE000CBK1001 Ticker-Symbol: CBK) gehört zu den größten Banken Deutschlands, befindet sich seit Jahren jedoch in der Sanierungsfalle. Ziel ist es nach wie vor, die Kosten zu senken und Erträge zu steigern. Doch die Zinsmarge ist marginal geworden und der Überhang an Personal und Filialen baut sich nicht von heute auf morgen ab. Zudem verlassen bei Abfindungen meist die besten Angestellten den Platz, weil diese genau wissen, dass sie woanders wieder neu anfangen können. Zurück bleiben oftmals die B und C Mitarbeiter und damit sinkt die Produktivität des Unternehmens weiter.

Dennoch muss das Unternehmen im Rahmen der Restrukturierung noch etwa 5.000 Arbeitsplätze (5.000 wurden bereits abgebaut) abbauen und ca. die Hälfte der Filialen in Deutschland schließen, um Kosten zu sparen. Im Vergleich zur Deutschen Bank betreibt die Commerzbank nahezu kein Investmentbanking-Geschäft und ist somit sehr stark von der Zinsentwicklung abhängig. Die Commerzbank erwirtschaftete im dritten Quartal 2021 einen Gewinn von 403 Mio. EUR und übertraf damit die Schätzungen der Analysten. Auch die Verlängerung der Kooperation mit der Allianz bringt der Commerzbank nochmal 150 bis 200 Mio. EUR ein. Analysten von Kepler Cheuvreux stuften die Aktie jedenfalls auf „buy“ und bestätigten das Kursziel von 8,10 EUR je Aktie.


Fazit

In den letzten 15 Jahren haben die Aktienkurse der Deutschen Bank und der Commerzbank um etwa 85 % bzw. 95 % verloren. Erst nach dem Corona-Crash von 2020 konnte man einen Turnaround hinlegen. Ob dies nachhaltig ist, muss sich erst noch zeigen. Daher sind die Aktien der wallstreet:online AG ohne den ganzen Ballst sicher viel lukrativer und vor allem kalkulierbarer.


Interessenskonflikt

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