27.02.2023 | 05:45
Reicht das? Defence Therapeutics, Fresenius SE & Co, Novo Nordisk Aktie
Mit der neuen Deutschland-Geschwindigkeit will Bundeskanzler Olaf Scholz bei Genehmigungsverfahren die Handbremse lösen und von Schneckentempo auf Vollgas übergehen. Das funktionierte bisher nur beim Wilhelmshavener schwimmenden LNG-Flüssiggasterminal, der innerhalb von Planung bis Einweihung nur 194 Tage benötigte. Doch Ausnahmen bestätigten die Regel und die heißt nach wie vor Schnecken- oder Schildkrötengeschwindigkeit. Doch die Großunternehmen, die in Deutschland überhaupt noch investieren wollen, werden immer weniger oder bauen ihre Kapazitäten hier ab und in den USA oder China weiter aus.
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
DEFENCE THERAPEUTICS INC | CA24463V1013 , FRESENIUS SE+CO.KGAA O.N. | DE0005785604 , NOVO-NORDISK NAM.B DK-_20 | DK0060534915
Defence Therapeutics – Zulassungsverfahren eingeleitet
Das Biotechunternehmen Defence Therapeutics (WKN: A3CN14 ISIN: CA24463V1013 Ticker: DTC) hat nach dem Zulassungsbescheid für die Anwendung seiner Impfstofftechnologie AccuTOX(TM) vom US-Patent- und Markenamt (USPTO) das Zulassungsverfahren eingeleitet. Das unter der Nummer 17/738,548 eingetragen US-Patent soll von der renommierten Krebsforschungseinrichtung City of Hope National Medical Center und dem Beckman Research Institut im Zulassungsverfahren begleiten. Als erster Schritt steht dafür die klinische Phase-I-Studie mit AccuTOX(TM) gegen Tumore an. Die City of Hope gehört dabei mit über 11.000 Mitarbeitern zu den Top 10 der größten und bestbewerteten Organisationen der USA, die in der Krebsforschung und -behandlung tätig sind.
Bisherige Ergebnisse von Defence Therapeutics zeigten in der präklinischen Studie, das nach Injektion von AccuTOX(TM)-Molekülen das Tumorwachstum gestoppt werden konnte. Diese Moleküle bewirken das Wirkstoffe auch von anderen Medikamenten gezielt zum Tumor ausgebracht werden können und damit die Effizienz deutlich erhöhen. Auch die Verträglichkeit in der präklinischen Phase bei Nagern und Hunden war hoch und wurde vor allem gut vertragen. Für Defence Therapeutics ist die Kooperation mit City of Hope ein bedeutender Meilenstein und der CEO Herr Sebastian Plouffe geht davon aus, dass der Start der klinischen Studie noch im Laufe dieses Jahres erfolgen kann und dann auch an verschiedenen Krebstumoren getestet werden wird.
Novo Nordisk – erhöhtes Kursziel
Seit Jahren macht die Aktie von Novo Nordisk (WKN: A1XA8R ISIN: DK0060534915 Ticker-Symbol: NOVC) die Aktionäre durch stetig steigende Kurse glücklich. Der dänische Medikamentenhersteller ist in den letzten Jahrzehnten zu einem der großen Pharmakonzerne aufgestiegen und dies ist eng mit dem Kampf gegen die Diabetes-Krankheit verbunden. Immer mehr Menschen weltweit erkranken an der sogenannten „Zuckerkrankheit“, bei der der Körper zu wenig oder gar kein Insulin produziert. Mit den Produkten von Novo Nordisk können die erkrankten Menschen bei richtiger Einstellung der Insulingabe ein normales Leben führen.
Da sich weltweit immer Menschen ungesund ernähren, erkranken auch immer Menschen an den sogenannten Zivilisationskrankheiten. Das wiederum macht das Wachstum für den Markt der Diabetesprodukte plan- und kalkulierbar. Anleger schätzen das und die Aktie von Novo Nordisk steigt weiter steiler an. Auch die Analysten von der US-Investmentbank Goldman Sachs haben die Aktie noch auf der „Conviction Buy List“ aber erhöhten das Kursziel von 1.037 auf 1.2000 dänische Kronen (DKK). Der Analyst Keyur Parekh sieht durch die Erweiterung des Produktportfolios durch das Gewichtssenker-Medikament Wegovy noch deutliches Wachstumspotenzial und Novo Nordisk ist unter den Biopharma-Werten sehr gut positioniert.
Fresenius SE mit frischem Wind
Für frischen Wind bei der Fresenius (WKN: 578560 ISIN: DE0005785604 Ticker-Symbol: FRE) will der neue Chef und ehemalige Siemens-Manager Michael Sen sorgen. Anfang Oktober 2022 hat Sen den langjährigen Fresenius CEO Stephan Sturm abgelöst und dieser kritisiert die einstigen Wachstumsumsetzungen scharf. Konkret meint er damit die vielen Zukäufe in den vergangenen Jahren und sagt dazu auf der Bilanzpressekonferenz in der vergangenen Woche: „Transaktionen sind keine Strategie. Wachstum wurde auf Kosten der Rendite erzielt. Das Unternehmen habe falsche Prioritäten gesetzt und damit fehlte Fresenius die Richtung.“
Als erstes will der neue Unternehmenslenker zusammen mit dem Vorstandsteam den 40 Milliarden Euro schweren Konzern entschlacken und die Strukturen vereinfachen. Damit will das Unternehmen ab 2025 jährlich rund eine Milliarde Euro an strukturellen Kosten auf der EBIT-Ebene einsparen. Auch wurde letzte Woche bekannt gegeben, dass der frühere E.on Jurist und aktuelle Enerjisa CFO Dr. Michael Moser spätestens bis August 2023 in die Fußstapfen von Sebastian Biedenkopf treten und neuer Vorstand für Recht, Risikomanagement und Personal werden soll. Zudem wird das Ressort ESG ebenfalls in diesen Bereich integriert und damit auf Vorstandsebene gehoben.