20.01.2022 | 10:52
Rekordjahr und Inflation – Triumph Gold, First Majestic Silver, Gazprom
Trotz leichtem Goldpreisrückgang in 2021 von ca. 3,5%, wurden viele Goldproduzenten und Explorer mit Aktienkursverlusten von 20% bis 50% bestraft. Dabei verdienen gerade die Goldproduzenten bei einem Goldpreis von ca. 1.800 USD je Unze richtig Geld. Ähnlich erging es auch dem Silberpreis und den Silberproduzenten, nur wurden diese teils deutlich stärker abgestraft. Dahingehend dürfte die anziehende Inflationsrate wieder die Rohstoffwerte - und allen voran - die Edelmetalle in den Fokus bringen.
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
TRIUMPH GOLD CORP. | CA8968121043 , FIRST MAJESTIC SILVER | CA32076V1031 , GAZPROM ADR SP./2 RL 5L 5 | US3682872078
Doppelter Boden bei Triumph Gold?
Das kanadische Explorationsunternehmen Triumph Gold Corp. (TSX-V: TIG | OTCMKTS: TIGCF | Frankfurt: 8N61) mit Sitz in Vancouver ist stark engagiert im goldreichen Yukon-Territorium. Im Rahmen des Projektes Freegold Mountain konnte das Unternehmen bereits hervorragende Bohrungsergebnisse ausweisen. Das unternehmenseigene Vorzeigeprojekt ist an die Straßeninfrastruktur Kanadas angeschlossen und beherbergt im Au-Cu-Gürtel des Dawson Range, drei Minerallagerstätten. Diese werden Nucleus, Revenue und Tinta Hill bezeichnet.
Das Unternehmen besitzt zudem 100% der Kupfer-Gold-Liegenschaften Big Creek und Tad/Toro sowie die Kupfer-Gold-Liegenschaft Andalusite Peak in British Columbia. Aufgrund der hervorragenden Bohrergebnisse noch im Dezember 2021, wo auf einer Länge von 106,5m Goldvererzungen i.H.v. durchschnittlich 0,76g/t Goldäquivalente gefunden werden konnten, sollte das Unternehmen das Interesse der Investoren auf sich ziehen. Das lässt zumindest der Anstieg des Aktienkurses um 26% in den letzten drei Wochen vermuten. Damit sollte charttechnisch der Aktienkurs von Triumph Gold einen doppelten Boden zum Tief von März 2020 ausgebildet haben und nun wieder Richtung alter Hochs ansteigen.
First Majestic Silver – Rekordjahr beendet
Die First Majestic Silver Corp. (WKN: A0LHKJ ISIN: CA32076V1031 Ticker: FMV) konnte als Silberbergbauunternehmen einen neuen Quartalsrekord für Q4 2021 vermelden. Mit 8,6 Mio. Silberäquivalenten konnten die Kanadier ihre Zielsetzung für 2021 erreichen und einen Produktionsrekord von 26,9 Mio. Silberäquivalenten für das Gesamtjahr aufstellen. Der Quartalsrekord von 8,6 Mio. Unzen Silberäquivalenten setzt sich dabei zusammen aus 3,4 Millionen Unzen Silber und 67.411 Unzen Gold. Das entspricht einer Steigerung von 7% zum Vorquartal. Das 2021er Jahresergebnis konnte sogar um 32% gegenüber 2020 übertroffen werden. Doch statt dass der Aktienkurs Lüftsprünge macht, notiert er mit 9,54 EUR ca. 10% tiefer als zum Jahresabschluss 2020.
Für 2022 hat das Unternehmen sich sogar noch ambitioniertere Ziele gesetzt, es will nun zwischen 32,2 und 35,8 Mio. Unzen Silberäquivalente fördern. Die Kosten je Silberäquivalent sollen dabei zwischen 16,79 bis 18,06 USD liegen. Keith Neumeyer, Präsident & CEO äußerte sich zu den Planungen wie folgt: "Im Jahr 2022 wird die Gesamtproduktion im Vergleich zu 2021 voraussichtlich um 20 % bis 33 % steigen, was in erster Linie auf die erwartete höhere Produktion bei San Dimas, Santa Elena und ein volles Jahr der Produktion bei Jerritt Canyon zurückzuführen ist. Darüber hinaus planen wir für 2022 erhebliche Investitionen in die Exploration und Untertageerschließung. Damit befinden wir uns auf einem klaren Weg, die Erreichung unseres Ziels vorzubereiten, bis 2024 mehr als 40 Millionen Unzen Silberäquivalent zu produzieren."
Ausverkauf bei Gazprom
Nachdem das Jahr 2021 sehr gut für den Erdgasproduzenten Gazprom (WKN: 903276 ISIN: US3682872078 Ticker: GAZ) gestartet ist und mit einem Jahresaktienkursgewinn von 75% abgeschlossen werden konnte, setzten bereits ab Oktober 2021 Gewinnmitnahmen ein. Das weltweit größte Erdgasförderunternehmen profitierte einerseits stark von dem massiven Anstieg des Gaspreises auf den europäischen Markt. Die Gaspreise explodierten förmlich bis Weihnachten 2021, konnten sich aber seitdem wieder auf einem Niveau von 73,50 EUR stabilisieren. Dennoch ist dieser Erdgaspreis um den Faktor 4 höher als noch 2021!.
Zu den Gaspreisen, die nach wie vor für hohen Cashflow bei Gazprom sorgen, kamen aber in den letzten Wochen geopolitische Verwerfungen hinzu. Die NATO-Staaten zögern, einen Kompromiss mit Russland zu Sicherheitsinteressen zu schließen und verlegen immer mehr Truppen an die Grenzen des riesigen Reiches. Gleiches tut entsprechend auch Russland. Diese Situation schaukelt sich immer weiter auf. Das Vereinigte Königreich schickte jüngst auch noch Panzerabwehrraketen nach Kiew, was als Provokation in der angespannten Situation verstanden wird. Für Aktien aus Russland ist diese Unsicherheit aktuell Gift
Fazit
Die Inflation ist im Bewusstsein der Bevölkerung angekommen und die gestiegenen Erdgas- und Strompreise werden dennoch viele Menschen überraschen. Hinzu kommen auch starke Belastungen auf allen Seiten durch die Corona-Politik. Das Gemisch von Preisauftrieb, wirtschaftlicher Unsicherheit und politischer Unzufriedenheit dürfte die Flucht in Sachwerte weiter antreiben. Ein erstes Indiz wäre ein Anstieg des Goldpreises und nachhaltiger Bruch der 1.900 USD je Unze Gold.