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02.12.2022 | 05:45

Rekordumsätze und Gewinne – BMW, Pathfinder Ventures, Volkswagen Aktie

  • BMW
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Bildquelle: pixabay.com

Trotz Corona-Lockdowns, Klima-Krise und Ukraine-Krieg läuft es bei den Top-40 Börsenunternehmen in der Bundesrepublik rund. Selbst hohe Energiepreise und teure Rohstoffe konnten den Gewinnen der DAX40-Unternehmen nichts anhaben. Die Umsätze aller Index-Unternehmen zogen zum Vorjahresquartal um 23% und die Gewinne gar um 28% im dritten Quartal 2022 an. Auch die Liraisierung (Abwertung des Euros) half den Unternehmen dabei, ihre Erträge auszubauen und davon zu profitieren.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: BAY.MOTOREN WERKE AG ST | DE0005190003 , PATHFINDER VENTURES INC | CA70323P1071 , VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039


 

BMW - Investitionen und Aktienrückkauf

Der BMW-Konzern (WKN: 519000 ISIN: DE0005190003 Ticker-Symbol: BMW) konnte im vergangenen Quartal mit 587.744 Automobilien zwar 0,9% weniger als in Q3 2021 ausliefern, dafür stieg aber die EBIT-Marge um 14,1% auf 8,9% an. Dies lag vorwiegend daran, dass aufgrund des Teilemangels die margenträchtigeren Fahrzeuge bevorzugt verkauft worden sind. In der Motorradsparte gab es dafür einen noch deutlicheren Sprung und der Absatz stieg um 5,7% auf 51.778 Motorräder, aber auch die Marge konnte um 73,8% auf 10,6% deutlich erhöht werden. Daher erhöhte das Unternehmen das Konzernergebnis um 717 Mio. EUR auf 4,1 Mrd. EUR. Der freie Cashflow zog um über 50% auf 2,1 Mrd. EUR an.

Von dieser freien Liquidität investiert das Unternehmen nun 2 Mrd. EUR in ein ungarisches Montagewerk für Hochvoltbatterien. Damit schafft das Unternehmen 500 zusätzliche Arbeitsplätze, die bis zur Inbetriebnahme Ende 2025 aufgebaut werden. Damit entsteht am Standort Debrecen das modernste Werk der Welt, wo die runden Batteriezellen in den Hochvoltbatteriemetallrahmen in den Unterboden der Fahrzeuge integriert werden. Durch diese Neuerung erhöht sich die Ladegeschwindigkeit wie auch die Reichweite um bis zu 30%. In der Zwischenzeit setzte der BMW-Konzern sein Aktienrückkaufprogramm weiter um. Vom 1. November bis 25. November wurden laut letzter Unternehmensmitteilung insgesamt 1.717.784 Stammaktien und 370.727 Vorzugsaktien zurückgekauft.

Quelle: BMW - V.l.n.r.: Markus Fallböhmer, Leiter Batterieproduktion der BMW AG; Hans-Peter Kemser, Präsident und Geschäftsführer der BMW Manufacturing Hungary Kft.; Milan Nedeljković, Produktionsvorstand der BMW AG; Péter Szijjártó, Ungarischer Minister für Auswärtiges und Handel; László Papp, Bürgermeister von Debrecen (11/2022)

Pathfinder Ventures mit Rekordumsatz

Die Umsätze des Campingplatz- und Wohnmobilpark-Unternehmen Pathfinder Ventures (WKN: A3C9XU ISIN: CA70323P1071 Ticker Symbol: D0O0) konnten im Vergleich zu 2021 im dritten Quartal 2022 um 19% auf 1,4 Mio. CAD gesteigert werden. Um die Standorte zu optimieren und das Besuchererlebnis zu steigern, investierte das Unternehmen den daraus resultierenden Cashflow nebst Darlehen in den Ausbau der Geschäftsaktivitäten. Diese Investitionen führten zwar kurzfristig zum Ausweis eines Quartalsverlustes in Höhe von ca. 121.000 CAD, gleichzeitig konnten aber auch weitere Erfolge realisiert werden. Die Auslastungsquote stieg zum Vorjahresquartal um 17% auf gute 71%.

In den ersten neun Monaten 2022 konnte der Umsatz sogar um 39% auf 2,78 Mio. CAD zum Vorjahr zulegen und dies lag daran, dass alle drei Standorte des Unternehmens seit Q2/2022 wieder voll in Betrieb waren. "Unsere Rekordumsätze und die gestiegene Belegung im dritten Quartal verdeutlichen den Erfolg unserer überzeugenden Marke Pathfinder Camp Resorts und unseres erstklassigen Portfolios an Wohnmobilparks in Westkanada," so Joe Bleackley, President und CEO von Pathfinder Ventures.

Volkswagen mit Umsatzanstieg, aber

Der Volkswagen-Konzern (WKN: 766403 ISIN: DE0007664039 Ticker Symbol: VOW3) konnte das vergangene Quartal über 2,18 Mio. Fahrzeuge ausliefern und damit das Vorjahresquartal um 11% übertrumpfen. Der Umsatz kletterte von 155,5 Mrd. EUR auf nunmehr 186,6 Mrd. EUR an jedoch ging das operative Ergebnis durch Sondereinflüsse um 12,1% auf 2,8 Mrd. EUR zurück. Nach Steuern blieben sogar nur noch 2,13 Mrd. EUR übrig und damit gut ein Viertel weniger als im Vorjahr. Doch die Teileknappheit macht den Konzern weiter zu schaffen. Er wird voraussichtlich im Gesamtjahr nur noch 8,9 Mio. Fahrzeuge wie in 2021 verkaufen. Doch selbst das könnte problematisch werden, denn in China steht aufgrund der Covid-Welle das Werk in Chengdu still. Dort werden im Jahr ca. 600.000 Fahrzeuge gefertigt und der Produktionsausfall dürfte gerade den Absatz in China erheblich mindern, sollte die Werksschließung behördlicherseits bis zum Jahresende aufrechterhalten werden.

Sorgen bereiten aber die geplanten milliardenschweren Investitionen in die Industrieprojekte in der Bundesrepublik und der EU. Hier sollen Batteriezellenfabriken aufgebaut werden, die sich aber aufgrund politischer Eingriffe in den Energiemarkt nicht mehr lohnen. Sollten die explodierenden Energiepreise langfristig nicht in den Griff bekommen werden, dann können die Industrieprojekte wie die Giga-Batteriezellenfabriken aus Wettbewerbsgründen nicht mehr realisiert werden, so Volkswagen CEO Thomas Schäfer. Auf dem LinkedIn-Profil war zuletzt zu lesen: „Europa ist in vielen Bereichen preislich nicht wettbewerbsfähig. Insbesondere bei den Kosten für Strom und Gas verlieren wir immer mehr den Anschluss. Wenn es uns nicht gelingt, die Energiepreise in Deutschland und Europa rasch und verlässlich zu senken, sind Investitionen in energieintensive Produktion oder in neue Batteriezellfabriken in Deutschland und der EU praktisch nicht mehr darstellbar. Die Wertschöpfung in diesen Bereich wird anderswo stattfinden."


Bisher nimmt die Börse die guten Quartalszahlen der DAX-Konzerne seit über einem Monat gut auf und die Werte konnten größtenteils ordentliche Wertzuwächse verbuchen. Spannend dürften nun aber das vierte Quartal 2022 und vor allem das erste Quartal 2023 werden, denn dann dürften die Herausforderungen der Automobilkonzerne durch ausfallende Zulieferbetriebe deutlich zulegen und die Produktionsketten erheblich beeinflussen.


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