31.03.2022 | 05:45
Rezession + Inflation – Eckert & Ziegler, dynaCERT, ElringKlinger Aktie
Seit zwei Quartalen schrumpft die deutsche Wirtschaft bereits und schlittert damit in eine Rezession. Die sogenannten „Wirtschaftsweisen“ mussten ihre Wachstumsprognose bereits drastisch reduzieren. Im November 2021 sagten sie noch ein BIP-Wachstum für die Bundesrepublik von 4,6% voraus und reduzierten dieses nun auf nur noch 1,8%. Die durch Lockdowns verursachten Lieferengpässe und steigende Energiepreise belasten die Unternehmen zusehends und der Ukrainekrieg verschärft die angespannte Lage. Die Inflation steigt immer weiter und selbst der Sachverständigenrat rechnet mit einer 6,1%igen Teuerung in 2022. Ein so hoher Kaufkraftverlust kann in der Regel am besten über langfristiges Investieren an der Börse ausgeglichen werden.
Lesezeit: ca.
2 Minuten.
Autor:
Alfred Laugeberger
ISIN:
ECKERT+ZIEGLER AG O.N. | DE0005659700 , DYNACERT INC. | CA26780A1084 , ELRINGKLINGER AG NA O.N. | DE0007856023
dynaCERT – Steigende CO2-Bepreisung
Nach internen Unstimmigkeiten und Auswechseln von zwei Führungskräften bei dem kanadischen Unternehmen dynaCERT (ISIN: CA26780A1084 WKN: A1KBAV Ticker: DMJ), scheint nun wieder auch bei der Aktie Ruhe rein zu kommen. Die Kursverluste der letzten 14 Monate waren erheblich und mittlerweile notieren die Papiere wieder auf dem Ausbruchsniveau des Jahres 2016. Dort befindet sich auch noch eine letzte Kurslücke, die bei 0,135 CAD geschlossen wäre und für ein Abstauberlimit sehr interessant sein dürfte. Doch was macht das Wasserstoffunternehmen dynaCERT genau?
Das Unternehmen produziert nachrüstbare Wasserstoffboxen für LKW, Klein- und Schwerlasttransporte. Diese werden auf der Rückseite der Fahrerkabine verbaut und produzieren Wasserstoff. Dieser wird über die Luftzufuhr in den Dieselmotor eingeleitet und verbessert deren Verbrennung von Diesel. Bis zu 19% Ersparnis beim Dieselverbrauch ermittelte seinerzeit der TÜV-Süd. Durch steigende Diesel- und CO2-Preise wird diese Technologie von dynaCERT nun immer interessanter bei Logistikern und Spediteuren. Die hauseigene Telematik-Software generiert via der Dieselersparnis die entsprechenden CO2-Zertifikate, die dem Transporteur in Zukunft gutgeschrieben werden sollen. Die internationale Zulassung für die CO2-Zertifikate-Generierung könnte bis zum dritten Quartal 2022 erfolgen.
Schwarze Zahlen erreicht ElringKlinger AG
Der Autozulieferer ElringKlinger konnte in 2021 wieder schwarze Zahlen schreiben. Bei dem Hersteller von Brennstoffzellen, Dichtungen und Ersatzteilen blieb unterm Strich ein Gewinn von 55,7 Mio. EUR übrig. Damit ist der Verlust in 2020 von 40,8 Mio. EUR wieder wett gemacht. Der Umsatz stieg laut Vorstandsvorsitzenden Stefan Wolf um 9,7% auf 1,62 Mrd. EUR und war mehr als zufriedenstellend. Vorteil für das Unternehmen waren die Investitionen in die Elektromobilität, die sich nun auszahlen.
Dennoch gibt es Probleme bei Verzögerungen in den globalen Lieferketten und den gestiegenen Rohstoffpreisen. Ebenfalls belastend wirkt sich zusätzlich der Krieg in der Ukraine aus, der den Halbleiterengpass weiter verschärft. Daher gibt der Vorstand in diesen unsicheren Zeiten derzeit keine Prognose für 2022 aus. Sobald aber erste Zahlen und die Lageeinschätzung sich verbessert, werden diese nachgereicht. Die Aktie notiert derzeit bei 8,83 EUR und damit beträgt die Marktkapitalisierung des Unternehmens ca. 610 Mio. EUR.
Rekordergebnis bei Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik
Das Berliner Unternehmen Eckert & Ziegler gehört zu den weltweit größten Anbietern von isotopischen Komponenten für die Nuklearmedizin und der Strahlentherapie. Das im TecDAX gelistete Unternehmen konnte zum 30.03.2022 seine Zahlen zum Geschäftsjahr 2021 veröffentlichen. In 2021 wurde ein Umsatz von 180,4 Mio. EUR (2020: 176,1 Mio. EUR) erzielt. Der Konzernjahresüberschuss konnte mit 34,66 Mio. EUR das Vorjahr mit 21,51 Mio. EUR um über 61% erhöht werden. Umgerechnet auf jede Aktie entspricht dies 1,67 EUR im Vergleich zu 1,03 EUR in 2020. Damit wurde eine neue Rekordmarke erreicht.
Die Finanzmittel konnte der Konzern zum 31.12.2021 auf 93,7 Mio. EUR steigern und das stetige Wachstum aus eigener Kraft selbst finanzieren. In 2022 rechnet der Vorstand mit einem Umsatzanstieg auf ca. 200 Mio. EUR und einem Jahresüberschuss von ca. 38 Mio. EUR. Grundlage dafür ist ein durchschnittlicher Wechselkurs von 1,20 USD je 1,00 EUR. Der Vorstand schlägt für das abgelaufene Jahre eine Dividende von 0,50 EUR je dividendenberechtigte Aktie vor und erhöht diese damit zum Vorjahr um 0,05 EUR. Damit beträgt die Dividendenrendite bei einem Aktienkurs von 59,70 EUR insgesamt 0,84% p.a..
Neben der globalen Lieferkettenproblematik setzt den Unternehmen zusätzlich noch der Krieg in der Ukraine zu, denn dadurch sind die Rohstoffpreise und Energiekosten noch einmal deutlich gestiegen. Daher dürfte die Börse sich maßgeblich erst entspannen, wenn die Friedensverhandlungen in der Ukraine endlich einen Durchbruch erzielen. Solange können aber mutige Anleger sich gut aufgestellte Unternehmen zu einem Kursabschlag einkaufen.