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18.06.2025 | 05:45

Rohstoffe werden immer knapper: Antimony Resources, Globex Mining, Rheinmetall, TotalEnergies

  • Antimony Resources
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  • Rheinmetall
  • TotalEnergies
Bildquelle: pixabay.com

Der Nahe Osten kommt nicht zur Ruhe und das Zitat aus der Thora „Leben für Leben, Auge für Auge, Zahn für Zahn“ scheint sich in jeder Vergeltungsmaßnahme zu bestätigen. Doch die Angriffe zwischen Israel und dem Iran rufen die dahinterstehenden jeweiligen Schutzmächte USA und China auf den Plan. Einen weiteren Konflikt dürften die zwei stärksten Wirtschaftsnationen der Welt jedoch nicht befürworten, zumal beide Länder erst letzte Woche eine erste Vereinbarung im andauernden Zollstreit erreichen konnten. Da der genaue Wortlaut der Vereinbarung nicht veröffentlicht worden ist, bleibt abzuwarten, wie sich die Fortschritte in den Handelsbeziehungen genau niederschlagen. Derweil bleiben jedenfalls die Ausfuhrbeschränkungen von Seltenen Erden und Rohstoffen seitens China bestehen.

Lesezeit: ca. 4 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: CA0369271014 , FR0000120271 , CA3799005093 , DE0007030009


 

Preisexplosion, Halbmetall Antimon ist militärisch relevant!

In den letzten beiden Jahrzehnten hat sich China in vielen wirtschaftlichen Bereichen in eine Monopolstellung gebracht oder zumindest zu einem dominanten Anbieter mit Preissetzungsmacht entwickelt. Mit dem verschärften Handelskonflikt in der ersten Trump-Amtszeit als US-Präsident wurden bereits erste Zölle seitens der USA gegen China verhängt. Sein Nachfolger Joe Biden verfolgte außenpolitisch gegenüber China dieselbe Strategie und blieb der Sanktionspolitik treu, welche Trump in seiner aktuell zweiten Amtszeit nun weiter anzog. China schaute dem nicht tatenlos zu und verknappte den Export wichtiger, aber kaum bekannter Technologierohstoffe wie Gallium, Hafnium, Wolfram oder auch Antimon. Letzteres grau-silbrige Halbmetall kommt in der Natur meist in Form von Antimonit (Sb₂S₃), auch bekannt unter den Namen Stibnit, vor und ist im militärischen Bereich nicht wegzudenken.

China kontrolliert ca. 54 % der Weltproduktion, gefolgt von Russland mit ca. 18 % und Tadschikistan mit ca. 15,4 %. Inklusive der Weiterverarbeitungskapazitäten dominiert China sogar mit 80 % die globale Lieferkette und nutzte diese Vormachtstellung im Zollstreit mit den USA und der EU als Druckmittel aus. Im September 2024 wurde der Export von Antimon um drastische 97 % gekürzt und die USA wurde seit Dezember 2024 nicht mehr beliefert. Seitdem sucht der militärisch industrielle Sektor der USA händeringend nach Antimon-Lieferungen, denn als Flammschutzmittel in Schutzkleidung oder in militärischen Blei-Antimon-Backup-Batterien wie auch für panzerbrechende Projektile ist Antimon derzeit nicht ersetzbar. Entsprechend reagierte der Preis für Antimon und schoss in den letzten Monaten von durchschnittlich 10.700 USD/t bis Ende Mai 2025 auf über 50.000 USD/t hoch.

Antimony Resources mit Antimonvorkommen

Das kanadische Explorationsunternehmen Antimony Resources (WKN: A414DM | ISIN: CA0369271014 | Ticker-Symbol: K8J0) hat sich auf die Erschließung von Antimonvorkommen in Nordamerika fokussiert. Erst im Januar 2025 konnte sich das Unternehmen im südlichen Teil der kanadischen Provinz New Brunswick den Zugriff auf das für seine Antimon-Vorkommen bekannte Bald-Hill-Projekt sichern. Das antimonhaltige Projektgebiet gehörte bisher zum Royalty-Unternehmen Globex Mining (WKN: A1H735 | ISIN: CA3799005093 | Ticker-Symbol: G1MN), welches im Gegenzug von Antimony Resources eine über vier Jahre lang festgelegte Aktienzahlung über 1,1 Mio. Aktien sowie 2 Mio. CAD in Cash erhält. Insgesamt umfasst Bald-Hill 26 Claims, bei denen bei verschiedenen Bohrungen in der Vergangenheit bereits deutliche Funde an Antimon nachgewiesen wurden.

In einem 15 Jahre alten NI 43-101 technischen Bericht wurde durch 16 Bohrlöcher und 3.554 Bohrmeter bereits eine 450 m starke Antimonzone aufgespürt. Seinerzeit wurde ein Antimongehalt von 4,11 bis 5,32 % innerhalb von 725.000 bis 1.000.000 Tonnen Gestein ausgewiesen. Teilweise wurden in Teilabschnitten auch Antimongehalte von bis zu 11,7 % gefunden. Insgesamt umfasst die dort angenommene Antimonmenge zwischen 30.000 bis 40.000 Tonnen, was bei einer globalen jährlichen Antimonproduktion von 100.000 Tonnen eine enorme Summe darstellt. Das Explorationsunternehmen hat Zugriff auf die Daten von 25 Bohrlöchern mit insgesamt 5.400 m Bohrkernen.

Mithilfe moderner Kartographierungen und der Verwendung von 3D-Modellen führte Antimony Resources die Daten aus allen Bohrlöchern zusammen und konnte so ein gut strukturiertes und effektives erstes Bohrprogramm initialisieren. Insgesamt 2.500 m will das Unternehmen mit 20 Bohrlöchern bohren, wovon die ersten Bohrlöcher mit 1.600 m Gesamttiefe bereits durchgeführt worden sind. Erste Ergebnisse daraus liegen bereits vor und fünf der sechs ausgewerteten Bohrlöcher weisen sichtbare Antimon-Vorkommen aus. Auch konnte im Zuge der ersten Bohrungen und Oberflächenanalyse die antimonhaltige Zone um mind. 300 m erweitert werden. Die neuen Bohrkerne werden derzeit in nur einem gut 40 km entfernten Labor ausgewertet und Antimony Resources rechnet mit weiteren Bohrergebnissen in den nächsten Wochen.

Da die bisherigen Untersuchungen und Erkenntnisse der Oberflächenanalyse von einer Ausweitung des Antimonvorkommens ausgehen, hat sich das Explorationsunternehmen Anfang Juni 2025 den Zugriff auf weitere Claims mit über 650 ha Fläche gesichert. Auf diesen Grundstücken wurde in den 60er und 70er Jahren bereits Antimon aufgespürt, damals noch von einem der größten Schwefelabbauunternehmen der Welt - Texas Gulf Sulphur -, welches später im französischen Unternehmen TotalEnergies (WKN: 850727 | ISIN: FR0000120271 | Ticker-Symbol: TOTB) aufging.

Rheinmetall und Antimon

Auch das deutsche Rüstungsunternehmen Rheinmetall (WKN: 703000 | ISIN: DE0007030009 | Ticker-Symbol: RHM) benötigt Antimon in seiner Produktion, besonders im Bereich der Verteidigungstechnik. Das im niedersächsischen Unterlüß ansässige Unternehmen verwendet Antimon u. a. für die Herstellung von Munition, insbesondere für panzerbrechende Geschosse, Raketen mit Infrarotleitsystemen sowie Feuerleitsystemen mit Infrarot-Technologie, um die Treffergenauigkeit zu erhöhen. Noch ist nicht bekannt, ob der eingeschränkte Zugriff auf das wichtige Halbmetall bereits Auswirkungen auf die Produktion bei Rheinmetall hat.

Derweil erhielt das US-Tochterunternehmen American Rheinmetall einen langfristigen Liefervertrag über 107,5 Mio. USD. Hier soll das Unternehmen laut Vertrag für den M1 Abrams Kampfpanzer der US-Armee für die nächsten fünf Jahre T-158-Ketten herstellen. Die aus Kettenplatten, Metallstiften und austauschbaren gummibasierten Kettenpolster werden an den beiden Standorten Plymouth und St. Marys produziert. Mit diesem weiteren Auftrag vom US-Militär diversifiziert sich das Unternehmen immer weiter, wenngleich Großaufträge der Bundeswehr über zuletzt drei Milliarden EUR zur Ausstattung von Infanteristen eine ganz andere Dimension hatten.

Interessant ist auch der Zukauf von Aktien durch Insider nach den Rücksetzern der Aktie in den letzten zwei Wochen. Bis zum 16. Juni 2025 kauften drei Vorstandsmitglieder inklusive Vorstandschef Armin Papperger Aktien für rund 900.000 EUR nach. Mit 512.830 EUR war davon der Vorstandschef selbst der größte Zukäufer und signalisiert zu Stückpreisen von 1.654 EUR je Aktie, dass er von weiteren Kurszuwächsen ausgeht. Bereits im April 2025 nutzte der CEO die Kursrücksetzer von damals 27 % und kaufte 670 Aktien zu 1.061,03 EUR je Aktie bzw. für insgesamt 710.890 EUR ein.

Fazit

Der Kampf um die Rohstoffe der Welt ist im vollen Gange und gerade die westlichen Staaten versuchen, sich händeringend aus der Abhängigkeit von Lieferungen aus China zu befreien. Dafür nehmen sie viel Geld und Budget in die Hand und finanzieren nun auch immer mehr Explorationsunternehmen, die nach seltenen Metallen und Mineralien suchen. Davon profitieren nicht nur die Weiterverarbeiter in der Lieferkette wie Rheinmetall & Co., sondern in erster Linie die Explorer wie Antimony Resources, die diese seltenen Ressourcen erst einmal aufspüren und entwickeln müssen.



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