15.08.2025 | 05:45
Rohstoffmangel treibt diese Werte – Antimony Resources, First Majestic Resources, Fresnillo
Der Kampf um die Ressourcen der Welt ist im vollen Gange. Die Zolldrohungen der USA beantwortete China sehr effizient mit der Reduzierung seiner Rohstoffexporte und das ließ viele Rohstoffpreise in ungeahnte Höhen emporschnellen. Um die Abhängigkeit von der Rohstoffversorgung aus Fernost zu reduzieren, wollen die USA, Kanada und die westeuropäischen Staaten daher verstärkt die Erschließung neuer Rohstoffvorkommen fördern und in diese investieren. Welche Unternehmen bereits jetzt davon profitieren?
Lesezeit: ca.
4 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
CA0369271014 , CA32076V1031 , GB00B2QPKJ12
Antimony Resources – begehrter Rohstoff
Das kanadische Explorationsunternehmen Antimony Resources (WKN: A414DM | ISIN: CA0369271014 | Ticker-Symbol: K8J0) hat sich auf die Entdeckung neuer Antimon-Vorkommen konzentriert. Antimon ist ein Grundrohstoff, der für die Weiterverarbeitung in der Halbleiterindustrie, Militärtechnik sowie als Flammschutzmittel unabdingbar ist. Doch mit dem Zollkrieg der USA gegen den Rest der Welt hat sich das Land zunehmend von wichtigen Rohstoffländern abgeschnitten. Gerade die wichtigste Wirtschaftsnation China, die bei vielen Rohstoffen eine führende Rolle in der Produktion- und/oder Weiterverarbeitung spielt, gibt bei Verhandlungen mit den USA nicht klein bei. Im Gegenteil, das Reich der Mitte ist sich seiner wirtschaftlichen Spitzenposition bewusst und spielt dies strategisch aus. So kürzte China seine Exporte bei Hightech-Metallen teilweise komplett oder führte strenge Exportkontrollen ein. Letzteres war ab 15. September 2024 auch bei Antimon (Sb) und bestimmten Legierungen des Metalls der Fall.
Da über 70 % der weltweiten Antimonproduktion von China kontrolliert werden, ist die Abhängigkeit der globalen Lieferkette entsprechend hoch. Dies hat sich auch beim Antimon Preis an der Börse deutlich bemerkbar gemacht. Der Preis ist in den letzten 12 Monaten in den USA von ca. 11.000 USD je Tonne auf über 50.000 USD je Tonne im zweiten Quartal 2025 emporgeschnellt und zeigt sehr deutlich die Wirkung der chinesischen Exportbeschränkungen. Die chinesischen Exporte sind seitdem um 88 % bis Juni 2025 zurückgegangen. Entsprechend stark ist die Nachfrage nach neuen Vorkommen von Antimon geworden und das bringt Unternehmen wie Antimony Resources in den Fokus der Investoren.
Das Unternehmen ist in der kanadischen Provinz New Brunswick aktiv, in welcher in der Vergangenheit auch der einzige nordamerikanische Antimonproduzent ansässig war. Auf 1.100 ha entwickelt Antimony Resources das Bald Hill Projekt, das für seine hochgradigen Antimonvorkommen bekannt ist. Aus der Historie heraus ist ein NI-43-101 konformer technischer Bericht im Jahr 2010 erstellt worden, nach welchem in 725.000 bis 1.000.000 t Gestein zwischen 4,11 % bis 5,32 % Antimon enthalten sein sollen. Das entspricht bei einem zukünftigen Abbau einer Produktion von 30.000 bis 40.000 t Antimon. Die letzten Bohrungen des Unternehmens bestätigen den hohen Antimongehalt wiederholt. Im Bohrloch BH-25-03 wurde eine Antimonader von 2,8 m Länge mit 2,76 % Antimonanteilen in einer Tiefe von 78,2 m aufgespürt. Das Bohrloch BH-25-04 durchteufte eine Antimonader auf 7,4 m Länge mit einem Gehalt von 4,17 %. Die Ergebnisse der anderen Bohrlöcher stehen noch aus, werden aber in Kürze erwartet.
Fresnillo mit Umsatzrekord
Die Rohstoffnachfrage nach Silber ist in den letzten Jahren durch die E-Mobilität und Photovoltaikanlagen deutlich angestiegen. Experten gehen davon aus, dass die physischen Vorräte Anfang 2026 aufgebraucht sein dürften und den Silberpreis weit über 50 USD hieven dürften. Derzeit kostet die Unze Silber noch ca. 38 USD, was auf Jahressicht bereits ein Anstieg von über 50 % entspricht. Stärker als der Silberpreis ist die Aktie des weltweit größten Silberproduzenten Fresnillo (WKN: A0MVZE | ISIN: GB00B2QPKJ12 | Ticker-Symbol: FNL) angesprungen. Innerhalb eines Jahres schoss die Aktie um über 230 % gen Norden und konnte sich mehr als verdreifachen. Diese Woche konnte erstmals seit 2016 die Schallmauer von 20 EUR durchbrochen werden.
Auch die Halbjahreszahlen zum ersten Halbjahr 2025 bestätigen den Kursschub der Aktie. Der Umsatz konnte durch die gestiegenen Gold- und Silberpreise um 24,71 % auf 1,74 Mrd. EUR gesteigert werden. Der Gewinn ist im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr um deutliche 382 % auf 353,90 Mio. EUR angestiegen. Das sind je Aktie 0,48 EUR Gewinn, wovon 0,178 EUR als Dividende ausgeschüttet werden sollen. Der Dividendenstichtag dafür war der gestrige 14.08.2025 und die Ausschüttung wird zum 17.09.2025 auf die Depots der Aktionäre gebucht. Inklusive der Dividendenausschüttungen zum 30.05.2025 in Höhe von 0,367 und 0,229 EUR ergibt dies bei einem Kurs von zuletzt 19,60 EUR eine Dividendenrendite von 3,95 % p. a.
First Majestic Silver nach den Zahlen
First Majestic Silver (WKN: A0LHKJ | ISIN: CA32076V1031 | Ticker-Symbol: FMV) konnte am gestrigen Donnerstag die Quartalszahlen zum zweiten Quartal 2025 vorlegen. Die Silber- und Goldproduktion - in Silberäquivalente umgerechnet - stieg auf Jahressicht um 48 % auf 7,9 Mio. Unzen an. Im Vorjahreszeitraum waren es nur 5,3 Mio. Unzen gewesen. Entsprechend stieg auch der Umsatz stark an und wegen der hohen Gold- und Silberpreise konnte das Unternehmen 264,2 Mio. USD umsetzen. Im Vorjahresquartal waren es nur 136,2 Mio. USD und damit stieg der Umsatz um 94 % an. Im Durchschnitt konnte die Silberunze zu 34,92 USD verkauft werden.
Das EBITDA stieg im Vergleichszeitraum um 98,7 Mio. USD auf 119,9 Mio. USD und der Gewinn konnte von 15,5 Mio. USD auf 49,9 Mio. USD gesteigert werden. Der Gewinn soll in den kommenden Quartalen weiter gesteigert werden und das sollte sich nach der vollständigen Integration der Los Gatos Silbermine auch in den nächsten Berichten widerspiegeln. Die Gesamtkosten (AISC) der Silberproduktion konnten je Silberunze bereits von 21,64 USD um 3 % auf 21,02 USD gesenkt werden. Die Cashposition des Unternehmens stieg auf 510,1 Mio. USD, was bereits 11 % der aktuellen Marktkapitalisierung entspricht. Als Quartalsdividende mit Stichtag 29.08.2025 sollen 0,0048 USD je Aktie ausgeschüttet werden.
Fazit
Der Gold- und Silberproduzent Fresnillo ist bereits stark gelaufen, während der Wettbewerber First Majestic Silver noch Nachholpotenzial besitzt. Unter starken Aufwertungsdruck dürfte die Aktie von Antimony Resources in den kommenden Monaten kommen. Mit den bereits nachgewiesenen hohen Antimongehalten dürfte einer zügigen Minenentwicklung nichts im Wege stehen, denn die Nachfrage nach Antimon kann derzeit nicht durch das verbleibende Angebot befriedigt werden.