Menü

14.11.2022 | 05:45

Schweinezyklus schlägt zu – Globex Mining, Newmont, Zalando Aktie

  • Globex Mining
  • newmont
  • Zalando
Bildquelle: pixabay.com

Weil niemand auf der Welt mehr langlaufende Staatsanleihen kaufen will, selbst von der USA nicht, musste die FED in den vergangenen zwei Wochen massiv auf dem Anleihenmarkt intervenieren. Sie kaufte die 10- bis 30-jährigen US-Anleihen auf, die kein Bankinstitut oder Pensionskasse mehr nachfragt und gab dafür sogenannte Kurzläufer aus, die bei zweijährigen US-Papieren immerhin mit 4,3% p.a. rentieren. Das zeigt die steigende Angst vor weltweiten Zahlungsausfällen bei Staatsanleihen, das Kapital flüchtet in die Aktien- und Rohstoffmärkte und befeuert deren Hochlauf im selben Zeitraum. Der Schweinezyklus schlägt wieder zu.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: GLOBEX MINING ENTPRS INC. | CA3799005093 , NEWMONT CORP. DL 1_60 | US6516391066 , ZALANDO SE | DE000ZAL1111


 

Globex Mining – Der Rohstoffhedge

Von der Angst der Investoren vor der zunehmenden Ausfallwahrscheinlichkeit von Staaten profitieren u.a. die Rohstoffe. Ob Aluminium, Lithium, Eisen, Platin, Kupfer oder Silber und Gold, all diese Rohstoffe konnten in den vergangenen zwei Wochen prozentual teils zweistellig zulegen. Die wachsende weltweite Unsicherheit treibt das internationale Kapital nicht nur in Aktien, sondern auch in die Rohstoffe. Davon profitieren werden auch die Rohstoffunternehmen und Eigentümer von Rohstofflagerstätten. Eines der Unternehmen, die sich darauf spezialisiert haben, ist das kanadische Bergbauunternehmen Globex Mining. Dieses wird seit 40 Jahren von CEO Jack Stoch geführt und hat im Laufe der Jahrzehnte über 217 verschiedene rohstoffhaltige Gebiete und stillgelegte Minen aufgekauft.

Das Geschäftsmodell dabei ist die Ausnutzung des sogenannten Schweinezyklus der Rohstoffmärkte. Dabei wechseln sich hochpreisige Hype-Phasen mit niedrigpreisigen Depressions-Phasen ab. Wenn die Preise am Boden gelegen haben, hat Globex Mining oftmals als letzter Käufer günstig zugeschlagen, wohlwissend dass sich die Rohstoffpreise auf Sicht von vielen Jahren wieder erholen werden. Steigen die Rohstoffpreise, dann steigt auch die Nachfrage nach der Entwicklung von Rohstoffprojekten und das Telefon bei Globex Mining steht nicht mehr still. Globex Mining vergibt dann seine Liegenschaften und erhält dafür Aktien und später, sollten die Rohstoffe gefördert werden, eine vorher festgelegte Royalty, also prozentuale Bezugsrechte des Rohstoffes. Der Vorteil ist, Globex Mining geht nicht selbst ins Risiko oder muss Kapital einsetzen. Damit sitzt das Unternehmen derzeit auf über 20 Mio. CAD Cash, wird mit nur 35,6 Mio. CAD an der Börse bewertet und hat 89 Royalty Verträge vereinbart.

Newmont Aktie steigt trotz Enttäuschung

Das Jahr der Goldanleger war bisher sehr turbulent. So auch bei dem weltweit größten Goldproduzenten Newmont. Während im April 2022 noch ein Hoch von 86,37 USD je Anteilsschein erreicht werden konnte, wurde der Kurs bis Anfang November 2022 um 56,6% auf nur noch 37,45 USD abverkauft. Doch in den vergangenen zwei Wochen nahm das Interesse trotz schlechter Quartalskennzahlen an der Aktie von Newmont wieder zu. Gründe für den Abverkauf waren sicherlich die sinkenden Preise der Edelmetalle und die Zunahme des Inflationsdruckes. Dadurch sanken die Verkaufserlöse und gleichzeitig stiegen die Betriebskosten an.

Es muss daher davon ausgegangen werden, dass die Produktionskosten in 2023 je Unze Gold bei ca. 1.200 USD liegen werden. Dennoch konnte das Unternehmen im dritten Quartal die Produktion im Vergleich zum Vorjahr leicht auf 1,49 Mio. Unze Gold steigern, während die Umsätze um 9% auf 2,63 Mrd. USD zurückgingen, weil der Goldpreis um 150 USD auf durchschnittlich 1.691 USD/Unze nachgab.

Zalando wieder gefragt

Durch die allgemeine Flucht in Rohstoffe und Aktien waren auch die Papiere vom arg abgestraften Unternehmen Zalando wieder gefragt. Diese konnten in den letzten 14 Tagen um enorme 49% zulegen. Seit dem Tiefpunkt Ende September 2022 explodierten die Anteilsscheine sogar förmlich um über 73%. Dem vorweg ging aber seit Aufnahme in den DAX und dem Allzeit-Hoch von 105,90 EUR im Juli 2021 ein Kurssturz um knapp 82% in 14 Monaten. Von Vorteil für die Aktie waren die gesunkenen Erwartungen an das Unternehmen aber auch das sich positiv verändernde Marktumfeld. Gingen die Marktakteure noch vor wenigen Wochen von weiter steigender Inflation und sinkenden Verbrauchervertrauen aus, so ließen die gesunkenen Inflationskennzahlen in den USA auch Mut für bessere Zeiten in Europa aufkeimen.

Zudem konnte das Unternehmen weiterwachsen. Das gesamte Verkaufsvolumen konnte um 7,1% auf 3,28 Mrd. EUR im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden. Doch ein positives EBIT Ergebnis konnte deswegen noch nicht erzielt werden. Im Gegenteil, das EBIT sank von Minus 4,6 Mio. EUR auf 7,4 Mio. EUR und damit um über 60%. Damit ist ein nachhaltiges Überschreiten der Profitabilitätsschwelle nicht erreicht, aber damit hat der Markt wohl auch nicht so schnell gerechnet. Dieser war durch das Wachstum und das Beibehalten der Prognose, wenn auch nur am unteren Ende, positiv überrascht.


Die Kursrallye der letzten beiden Wochen lässt die Marktteilnehmer wieder auf eine Jahresendrallye hoffen. Zwar sind die dunklen Wolken noch am Börsenhimmel sichtbar, aber mehr und mehr Marktteilnehmer erwarten eine zunehmende Verbesserung der Lage und kaufen die Kurse hoch.


Interessenskonflikt & Risikohinweis

Gemäß §34b WpHG weisen wir darauf hin, dass die Tailerstone Limited sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Tailerstone Limited ggf. Aktien der genannten Unternehmen halten oder auf fallende Kurse setzen und somit ggf. ein Interessenskonflikt besteht. Die Tailerstone Limited hat ggf. eine entgeltliche Auftragsbeziehung mit dem Unternehmen, über die im Rahmen des Internetangebots der Tailerstone Limited sowie in den sozialen Medien, auf Partnerseiten oder in Emailaussendungen berichtet wird. Näheres regelt unser Interessenskonflikt & Risikohinweis.


Weitere Kommentare zum Thema:


Don't Panic oder lieber doch? BMW, Newmont, Tocvan Ventures Aktie

Don't Panic oder lieber doch? BMW, Newmont, Tocvan Ventures Aktie

Kommentar vom 16.03.2023 | 05:45

Die Panik im internationalen Finanzsystem und vor allem im Bankensystem der USA scheint genauso schnell verflogen zu sein, wie sie gekommen ist. Setzten die Pleiten der S-Banken Silvergate, Signature und SVB Financial die Bankaktien und die nordatlantischen Finanzmärkte gehörig unter Panik, so erholten sich die Börsen bis Mittwoch morgen wieder und der Dax konnte bereits 50 % der Kursverluste wieder wettmachen. Doch lange währte die Scheinsicherheit nicht und der nächste Abwärtsschub setzte kurz vor der Börseneröffnung ein. Gewinner des Vertrauensverlustes in Bankaktien war u. a. der Edelmetallsektor aber auch Substanz- und Cashflow starke Unternehmen hielten sich stärker als der Gesamtmarkt.

Zum Kommentar


Gold und China Aktien ziehen an – Barrick Gold, China Mobile, Globex Mining, Rio Tinto Aktie

Gold und China Aktien ziehen an – Barrick Gold, China Mobile, Globex Mining, Rio Tinto Aktie

Kommentar vom 15.03.2023 | 05:45

Mit der Beendigung der Null-Covid-Strategie in China fangen die chinesischen Aktienwerte wieder an zu steigen und legen nach dem massiven Abverkauf eine Trendwende ist. Auch bei Gold und den Goldaktien fand ein signifikanter Richtungswechsel im Zuge der Insolvenz der SVB Bank statt, sodass sich auch die Edelmetallproduzenten nach dem Abverkauf der letzten Wochen wieder deutlich erholen konnten. Die SVB-Insolvenz zeigt die Auswirkungen des Zinsanstieges der letzten drei Jahre deutlich auf, denn dadurch ist die Bewertung des Anleihenportfolios der Bank massiv gesunken und dieses musste in der vergangenen Woche mit Milliardenverlust notverkauft werden, um die Liquidität der Bank im Ansatz sicherstellen zu können.

Zum Kommentar


US-Dollar Dominanz sinkt rapide – Bitcoin Group, Deutsche Bank, Globex Mining, JPMorgan Chase Aktie

US-Dollar Dominanz sinkt rapide – Bitcoin Group, Deutsche Bank, Globex Mining, JPMorgan Chase Aktie

Kommentar vom 10.02.2023 | 05:45

Immer mehr Zentralbanken der Welt verringern ihre Währungsreserven an Euro und US-Dollar und das teilweise seht deutlich. Hier scheint bei vielen Zentralbanken in der Welt nach dem Einfrieren der Währungsreserven von Russland und dem Ausschluss aus dem internationalen Zahlungsverkehrsabkommen SWIFT ein Umdenken stattgefunden zu haben. Innerhalb von 12 Monaten reduzierten allein die beiden größten Halter von US-Staatsanleihen bis Nov. 2022 ihr Anlagevolumina um 246,4 Mrd. USD die Zentralbank von Japan (BoJ) und um 210,8 Mrd. USD die Zentralbank von China (PBoC). Das allein sorgt schon für Spannungen und genügend Zünd-/Gesprächsstoff in den nächsten Quartalen. Dies sollte zwingend weiter beobachtet werden.

Zum Kommentar