14.06.2022 | 05:45
Seltene Erden und Klimawandel - Nordex, Vestas, Defense Metals Aktie
Die Neuwertung der Aktienmärkte ist gerade im vollen Lauf und die Rezession nebst Inflation wird an den Börsen eingepreist. Dieses sehr wahrscheinliche Stagflationsszenario hatten bisher noch zu wenige Investoren in ihren Berechnungsmodellen berücksichtigt und schlägt nun immer stärker bei den Aktienkursen durch. Eine hohe Cashquote bzw. kurzlaufende US-Staatsanleihen sind daher im Moment zumindest König. Nun nehmen aber auch wieder die Chancen zu bei langfristig interessanten Unternehmen günstiger einsteigen zu können.
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
NORDEX SE O.N. | DE000A0D6554 , VESTAS WIND SYST. NAM.DK1 | DK0010268606 , DEFENSE METALS CORP. | CA2446331035
Defense Metals – Seltene Erden & China Abhängigkeit
Der Klimawandel treibt viele Politiker um und mit der grünen Regierung in Berlin, werden die Weichen zu noch mehr Windkraftanlagen gestellt. 2% der Fläche Deutschland soll mit Windkraftanlagen zugebaut werden und das kostet Unmengen an Ressourcen. Auch viele Wald- und Ackerflächen müssen dafür der „grünen“ Stromproduktion weichen. Doch welche Rohstoffe neben viel Kupfer und Stahl wird noch benötigt? Die hochtechnologischen Produkte wie Permanentmagnete werden auch in Windkraftanlagen benötigt und gehören zu den „Seltene Erden“. Diese werden derzeit fast ausschließlich in China produziert. Durch die zunehmenden Spannungen um Taiwan und die Unterdrückung der Uiguren, könnte bei zukünftigen Sanktionen gegen China die Versorgung mit Seltenen Erden zusammenbrechen. Daher sollten Investoren und Anleger ein Blick auf den Seltene Erden Explorer Defense Metals (WKN: A2PBZ4 ISIN: CA2446331035 Ticker: 35D) werfen.
Die Kanadier betreiben in Wicheeda ein großes Seltene Erden Projekt, das bereits ca. 4,9 Millionen Tonnen Mineralressourcen ausweist. Weitere 12 Millionen Tonnen vermutet das Unternehmen auf dem Gebiet und hat sich mit einem Joint Venture mit Marvel Discovery den Zugriff auf ein angrenzende 507 Hektar großen Grundstück gesichert. Derzeit läuft auf dem Wicheeda Projekt ein 5.000m Bohrprogramm und liefert in den nächsten Monaten neuen Newsflow. Sehr gut war auch der Test eines neuen Säurebackverfahren. Dieses verbesserte die angedachte Ausbeute von Selten Erden und dürfte damit die Wirtschaftlichkeit des Projektes erhöhen. Luisa Moreno, Präsident von Defense Metals, sagte: "Wir freuen uns, dass das Säurebackverfahren höhere Ausbeuten an Seltenerdmetallen erbracht hat und das Potenzial bietet, die Betriebs- und Kapitalkosten erheblich zu reduzieren und dadurch die Projektwirtschaftlichkeit zu verbessern und Wicheeda weiter als eine potenzielle kurzfristige Ressource von Seltenerdmetallen zu etablieren."
Vestas Wind – Neuer Windpark
Gerade bei Offshore-Windkraftanlagen kommen Permanentmagnete Neodym und Dysprosium zum Einsatz. Diese beiden Elemente Neodym und Dysprosium sind wichtig, um die magnetische Feldstärke über Jahrzehnte aufrecht zu erhalten. Die größten Branchenverbraucher von Seltenen Erden sind daher die vier großen Windkraftanlagenbauer Vestas Wind aus Dänemark (WKN: 913769), Xinjiang Goldwind Sience aus China (WKN: A1C0QD), GE Renewable Energy aus den USA (WKN: 851144) und Siemens Gamesa aus Spanien (WKN: A0B5Z8).
Für Vestas Wind gab es letzte Woche eine bedingte Auftragsvereinbarung mit dem Energieversorger EnBW. Die Dänen sollen für den Windpark He Dreiht die Windkraftanlagen liefern. Insgesamt sollen dort 64 Anlage der 15 MW-Klasse aufgebaut werden. Zusätzlich soll Vestas Wind über mehrjährigen Wartungsverträgen die Anlagen in Stand halten. Die V236-15,0 MW Turbinen des Windparks auf dem Meer sollen im Jahr bis zu 80 Mio. kWh Ökostrom erzeugen. Der Aufbau soll im zweiten Quartal 2025 erfolgen und bis zum Jahresende 2025 abgeschlossen sein. Die Schweizer Bank Credit Suisse stuft die Aktie auf „Outperform“ und sieht ein Kursziel von 250 dänischen Kronen (ca. 33,62 EUR). Von dem aktuellen Kurs von 22,31 EUR wäre das ein Aufwärtspotential von über 50%.
Nordex – Neuer Auftrag
Auch der Windkraftanlagenbauer Nordex (WKN: A0D655 ISIN: DE000A0D6554 Ticker: NDX1) konnte einen neuen Auftrag generieren. Das Unternehmen hat sich auf die Erstellung von schlüsselfertigen Festland-(Onshore)-Windkraftanlagen spezialisiert und konnte zuletzt einen neuen Auftrag aus Serbien erhalten. Das ist der erste Auftrag aus dem Balkanland und es sollen 22 Turbinen des Typs N149/4.X der Delta4000 Serie zum Windpark Krivaca geliefert werden. Zum Auftrag gehört auch ein Service-Vertrag über 25 Jahre, den das zukünftige Betreiberkonsortium der serbischen MK Group und der slowenischen ALFI Green Energy Fund für die Betreuung wollten.
Insgesamt wird der Windpark eine Leistung von 105 MW erbringen und damit will die MK Group das führende Unternehmen der adriatischen Region werden. Die serbische Gesellschaft will bis 2027 1 Mrd. EUR in Windkraft und Solarenergieprojekte investieren. Der Windpark steht ca. 150km östlich von der Hauptstadt Belgrad und ist der erste Windpark überhaupt in Serbien. Bis Ende 2023 soll der Park aufgebaut und im Betrieb sein. Insgesamt sollen jährlich 310 GWh Windstrom produziert werden und ca. 1% des Stromverbrauches von Serbien abdecken.
Die aktuellen Kursrücksetzer dürften professionelle Anleger nutzen, um sich bei strategisch langfristigen Interessanten Aktiengesellschaften günstig einkaufen zu können. Dabei ist vielen Investoren in der Regel der Cashflow des Unternehmens bzw. die Zukunftsaussichten wichtig. Gerade in schwierigen Zeiten und dem laufenden Abwärtstrend an der Börse fällt das gerade kleineren Anlegern besonders schwer.