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06.07.2022 | 05:45

Staatsversagen oder Verantwortung übernehmen? Almonty Industries, Lufthansa, Uniper Aktie

  • Almonty Industries
  • Lufthansa
  • Uniper
Bildquelle: pixabay.com

Inkompetenz in der Wirtschaft wie auch in der Politik erkennt der gebildete Anleger und Wahlberechtigte meistens an der Häufung von Krisengipfeln. Wie das Sprichwort sagt "Wer dann nicht mehr weiter weiß, der gründet einen Arbeitskreis". Dazu werden diverse "Experten" eingeladen oder gleich externe "professionelle" Kompetenzträger beauftragt. Meistens gibt es dann auch schon eine Vorgabe, welches Ergebnis vom Einladenden/Auftraggeber gewünscht wird, welches dann auf hunderten und tausenden von Seiten Begründung findet. Verantwortung für Fehlentscheidungen wird erst gar nicht übernommen und wenn durch Sanktionen die Wirtschaft und Versorgungsketten eines Landes in den Abgrund gerissen wird, dann sind äußere Umstände dafür verantwortlich. Daher müssen Investoren und Anleger immer auf der Hut sein bei der Aktienauswahl, sollten selbstverständlich den logischen Menschenverstand weiter benutzen und Eigenverantwortung übernehmen.

Lesezeit: ca. 4 Minuten. Autor: Alfred Laugeberger
ISIN: ALMONTY INDUSTRIES INC. | CA0203981034 , LUFTHANSA AG VNA O.N. | DE0008232125 , UNIPER SE NA O.N. | DE000UNSE018


 

Harte Ware für harte Zeiten - Almonty Industries

Das Rohstoffunternehmen Almonty Industries (WKN: A1JSSD ISIN: CA0203981034 Symbol: ALI) hat sich frühzeitig fokussiert und sich auf den Abbau und die Exploration von Wolframerzen konzentriert. In Spanien und Portugal betreibt das Unternehmen bereits zwei Wolframminen. Das größte Projekt der Welt für den Wolframabbau wird aber derzeit von Almonty Industries in Südkorea umgesetzt. Die Kanadier haben die einstige Sangdong Mine gekauft und wollen mit der Modernisierung und dem Ausbau der Mine zu einem der führenden Wolframproduzent der Welt aufsteigen. Das sehr harte Element Wolfram ist für eine sehr gute Leitfähigkeit von Wärme und Strom, aber auch für seine Korrosionsbeständigkeit bekannt. Daher verwendet die Industrie Wolfram z.B. als Legierungsmetall zur Härtung von Stahl.

Gerade in der Schneid- und Bearbeitungstechnik von Metallen und Metallwerkzeugen wird Wolfram zur Veredelung verwendet. Daher hat sich die österreichische Plansee Gruppe auch frühzeitig den Zugriff auf den knappen Rohstoff gesichert. Damit ist die Versorgungssicherheit der 48 Produktionsstandorte gesichert und die Industrie kann mit Halb-/Werkzeugen und Komponenten mit hochwertigen Wolframveredelungen beliefert werden. Wie wichtig der direkte Zugriff auf Rohstoffe ist, zeigt die gegenwärtige Knappheit und die stark gestiegenen Einkaufspreise in der Beschaffung. Durch die Kooperation von der Plansee Gruppe mit Almonty profitieren beiden Seiten, denn auch die KfW-IPEX-Bank ist im Minenaufbau mit im Boot. Diese wird im Laufe des Julis die ersten 12,8 Mio. USD von der 75,1 Mio. USD Hypothek auskehren, um den Ausbau der größten Wolfram-Mine weiter voran zu treiben.

Lufthansa – Störungen aber Margenanstieg

Mit massiven Störungen müssen Reisende nicht nur an deutschen Flughäfen und beim Flugverkehr kämpfen. Mit verbesserten Abläufen und mehr Kommunikation will daher die Lufthansa gegen die Ausfälle und Verspätungen kämpfen, so Lufthansa Vorstand Harry Hohmeister. Doch das greift viel zu kurz denn die Probleme sind hausgemacht und haben weniger mit den Abläufen und der Kommunikation zu tun, als vielmehr mit Entlassungen und dem nicht einsetzen von Fliegern. Piloten sind nämlich da und arbeiten teilweise nur Halbtags oder dürfen bestimmte Strecken nicht mehr fliegen, weil sie an dem Massenexperiment der Gentheraphie in der Corona-Pandemie nicht teilnehmen wollten.

Doch nicht nur die Lufthanse verknappt das Angebot an Flügen, sondern viele Wettbewerber ebenfalls. Das lässt die Margen für alle in der Branche steigen, hat aber nichts mit verbesserten Abläufen oder mehr Kommunikation zu tun. Auch der Verweis auf den unerwarteten Reiseboom in den Sommerferien kann zwar als Ausrede geäußert aber nicht gelten gelassen werden. Genauso verhält es sich bei den 2.000 Fachkräfte aus der Türkei die das Chaos an den Flughäfen lindern sollen. Wie können diese so schnell eine nötige Sicherheitseinstufung bekommen aber bei den deutschen Behörden ist das nicht möglich? Doch bei all der Kritik, wird sich der Margenanstieg durch massive Preisaufschläge bei den verbleibenden Fluggästen, auch demnächst bei dem Aktienkurs bemerkbar machen dürfen. Das heißt die Investoren dürfte bei dem Papier der Kranich-Airline nun bereits in Lauerstellung liegen.

Uniper – Titanic der Politik

Mit voller Kraft voraus in den Energiekollaps von Deutschland steuert die Berliner Ampel-Regierung unter Bundeskanzler Scholz, Wirtschaftsminister Habeck und Finanzminisiter Lindner die Nation wie einst der Kapitän der Titanic gegen den Eisberg. Frieren für den Klimawandel, kalt Duschen um Putin eins auszuwischen oder einfach mal Strom und Heizung auslassen sind die Durchhalteparolen aus der Regierungszentrale. Bei einem Blackout und dem Ausfall der Stromversorgung wäre in kürzester Zeit sogar alles zur selben Zeit möglich. Daran hat jedoch nicht Putin Schuld, sondern die Sanktionspolitik Deutschlands und der anderen westlichen Länder gegen Russland. Dabei ist der Uniper-Konzern auch nicht ganz unschuldig an der Misere, hat doch der Hauptabnehmer von russischem Erdgas in 2021 maßgeblich an den Preissteigerungen des europäischen Erdgaspreises mitgewirkt. Wie war das möglich? Das Oligopol an Erdgasversorgern hat zusammen mit Gazprom die Erdgasspeicher bereits in 2021 nicht hinreichend gefüllt, so dass der gespeicherte Erdgasbestand nicht für den eigentlichen Winterbedarf 2021/22 in Deutschland ausreichte. Dadurch stiegen die Preise rasant an den Börsen, obwohl Uniper weiterhin Erdgas zum günstigen Festpreis von Russland bezogen hat und überteuert an der Börse weiterverkaufen konnte.

Dadurch konnte der Konzern das ganze Jahr 2021 gutes Geld verdienen und die Börse honorierte dies mit steigenden Aktienkursen. Doch Ende Dezember 2021 fingen die ersten Investoren an Kasse zu machen. Waren es nur Gewinnmitnahmen oder Insiderverkäufe, seit dem ging es jedenfalls für Uniper rasant abwärts. Fast so schnell wie die Titanic wird der Aktienkurs in die Tiefe gezogen. Von 42,45 EUR im Dezember 2021 auf nur noch 10,25 EUR zum 06. Juli 2022. Die Einstelligkeit ist nur noch einen Pfennigwurf entfernt und der Hilfeschrei nach Geldern der Steuerzahler ist unüberhörbar in der Berliner Republik zu vernehmen. Vom Lufthansa Modell aus 2020 ist bereits die Rede, um einen Lehman-Brother-Moment der Deutschen Wirtschaft zu verhindern. Doch ohne russisches Gas hat Uniper keine Geschäftsgrundlage und gehört daher nicht gerettet, sondern als gewolltes Opfer der Berliner Ampelregierung in die Insolvenz geschickt. Wer zu Sanktionen gegen Russland ja gesagt hat, der hat auch der losgetretenen Insolvenzkaskade zugestimmt. Anleger sollte daher nicht den Fehler machen und bei den vermeintlich billig aussehenden Aktien von Uniper jetzt zu zugreifen.


Die Sanktionspolitik von Berlin fordert immer mehr Opfern, daher ist die richtige Aktienauswahl das A und O in der heutigen Börsenwelt. Substanz und Zukunftsfähigkeit sind die Stichworte und dabei sind auf Grund der Euro-Abwertung Aktien in Fremdwährungen sogar besonders interessant.


Interessenskonflikt

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