09.12.2025 | 05:45
Absatz steigt deutlich - Almonty Industries, Alibaba Group, Xiaomi
Während die deutsche Wirtschaft seit 2019 nicht mehr wächst und sich seit 2023 in einer Rezession befindet, profitieren wettbewerbsstärkere Nationen wie China deutlich von der Schwäche. Nicht nur die USA, sondern vor allem die chinesische Wirtschaft schlägt Kapital aus den ordnungspolitischen Fehlern im einstigen Zugpferd der EU. So legten die Exporte der Produkte aus China im November und im Jahresvergleich um 5,9 % zu, während die Importe nur um 1,9 % anstiegen. Der Handelsüberschuss betrug damit allein im abgelaufenen Monat 112 Milliarden USD und die billigen chinesischen Waren überschwemmen die Märkte von Europa, Afrika und Südamerika. Doch wie davon profitieren?
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Alfred Laugeberger
ISIN:
US01609W1027 , CA0203981034 , KYG9830T1067
Alibaba baut um
Die Aktie der Alibaba Group (WKN: A117ME | ISIN: US01609W1027 | Ticker-Symbol: AHLA) konnte sich in den letzten Quartalen wieder über verstärktes Kaufinteresse erfreuen und notiert mit 157,75 USD bzw. 135,20 EUR bereits 89 % höher als noch zu Jahresanfang. Das Unternehmen konnte zuletzt neue Brillen und Chatbots mit der Quark-AI vorstellen und diese in den Verkauf geben. Die innovativen Produkte sollen den globalen Wettbewerb und besonders die US-amerikanischen Gegenspieler Meta Platforms und OpenAI herausfordern.
Auch in der Cloud-Sparte ist Bewegung und mit Alibaba Qwen hat das Unternehmen eine ganze Produktfamilie an KI-basierten Open-Source-Sprachmodellen (LLM) zusammengefasst, um sich auch hier vorwiegend gegenüber US-Anbietern wie Google DeepMind zu etablieren. Mit dieser Marschrichtung baut sich der Konzern deutlich um und entwickelt sich vom klassischen Onlinehändler hin zu einem KI-Infrastrukturkonzern. In China selber ist das Unternehmen mit seinen Cloudangeboten klarer Platzhirsch und im KI-Segment nimmt Alibaba mit einem geschätzten Marktanteil von ca. 35 % auch die Spitzenposition ein.
Auch in der generativen Videotechnik treibt Alibaba mit Wan 2.1 die Entwicklung eines stark wachsenden Segments voran und gehört zu den internationalen Top-Anbietern in diesem Bereich. Das Investmentunternehmen Susquehanna sieht den bisherigen Entwicklungen positiv entgegen, erhöhte das Kursziel von 164,26 USD auf zuletzt 190 USD an und bewertet die Aktie mit „strong buy“.
Almonty Industries vor Absatzexplosion
Auch wenn sich der Handelskonflikt zwischen den USA und China seit dem vorläufigen Abkommen zwischen den beiden Präsidenten Trump und Xi entspannt hat, bleibt die Grundproblematik der gegenseitigen Abhängigkeiten bestehen. Diese sind unterschiedlich stark ausgeprägt, aber gerade bei Basismetallen und Grundrohstoffen sitzt das Reich der Mitte am längeren Hebel. Hier kontrolliert China ganze Wertschöpfungsketten und dies betrifft auch den Bereich der Seltenen Erden oder auch der Industriemetalle wie Wolfram.
Doch die USA ist auf der Suche nach Ersatz, investiert nun stark in die Diversifikation seiner Lieferketten und beteiligt sich teilweise auch direkt an Unternehmen. Durch den schwelenden Konflikt zwischen den beiden Weltmächten, sind besonders Rohstoffunternehmen mit Produktionskapazitäten in den kritischen Sektoren in den Fokus der Anleger gerückt.
Davon profitierte auch das Wolframunternehmen Almonty Industries (WKN: A1JSSD | ISIN: CA0203981034 | Ticker ALI), dessen Aktie in diesem und im vergangenen Jahr zu einem der Top-Performer im Rohstoffbereich gehörte. Da China den Wolframmarkt mit über 80 % der globalen Verarbeitungsindustrie kontrolliert, kauften sich vor allem westlich orientierte Investoren bei Almonty Industries ein. Das machte sich auch am Aktienkurs von Almonty bemerkbar, der in den letzten 27 Monaten trotz regelmäßiger Gewinnmitnahmen kontinuierlich über 1.485 % ansteigen konnte. Wolfram ist als Legierungs- und Veredlungselement für Stahl unverzichtbar und ohne dieses Metall würden auch keine Panzerstähle für die Verteidigungsindustrie produziert werden können.
Mit Spannung erwarten die Investoren von Almonty Industries nun das Hochfahren der südkoreanischen Sangdong-Mine, die das Unternehmen demnächst in Betrieb nehmen wird. Im ersten Produktionsjahr 2026 soll bereits eine Produktionsmenge von 640.000 Tonnen Wolframerz gewonnen und aufbereitet werden. Aus dem daraus generierten Cashflow soll nach den Plänen von CEO Lewis Black die zweite Ausbaustufe finanziert werden. Sind diese abgeschlossen, sollen dadurch die Verarbeitungskapazitäten auf 1,2 Millionen Tonnen pro Jahr ansteigen.
Einen nächsten Kursschub könnte Almonty Industries mit der Verlagerung seines Firmensitzes in die USA bekommen, was die Aufmerksamkeit in der größten Volkswirtschaft der Welt noch einmal deutlich steigern dürfte. Für Neuigkeiten sorgte der Wolframproduzent zuletzt mit der Übernahme einer im US-Bundesstaat Montana befindlichen ehemaligen Wolframmine, welche aktuell als Gentung Browns Lake Tungsten-Projekt geführt wird. Auch hier sollen schnellstmöglich die Vorbereitungen getroffen werden, um die Wolframmine wieder in den Betrieb zu nehmen.
Xiaomi steigert Umsatz und Gewinn
Der chinesische Technologiekonzern, Smartphone- und Elektroautohersteller Xiaomi (WKN: A2JNY1 | ISIN: KYG9830T1067 | Ticker-Symbol: 3CP) zeichnet sich durch konsequentes Qualitätsmanagement aus und macht den Wettbewerbern wie Apple immer mehr Marktanteile streitig. So konnte das Unternehmen im dritten Quartal 2025 den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 22,3 % auf zuletzt 16 Mrd. USD steigern. Zwar verlangsamte sich das rasante Wachstum, aber dies ist nach wie vor sehr hoch. Das operative Ergebnis des Tech-Unternehmens stieg dabei um 150 % auf 2,14 Mrd. USD an und der daraus generierte Cashflow betrug 774 Mio. USD.
Die US-Investmentbank Morgan Stanley rechnet damit das Xiaomi aufgrund seiner Marktstellung und hohen Produktqualität den laufenden Kostendruck in der Smartphoneherstellung an die Abnehmer weitergeben und so auch die Margen erhöhen kann. Mit einem erhöhten Kursziel von 62 HKD (7,97 USD) das vom aktuellen Kurs von 42,58 HKD (5,48 USD) ca. 45 % entfernt liegt, besteht noch genügend Wachstumspotenzial aus Sicht der Investmentbank.
Fazit
Die beiden chinesischen Konzerne Alibaba und Xiaomi können vom deutlichen Wachstum in China profitieren. Almonty Industries zieht derweil seinen Vorteil aus der Umorientierung westlicher Staaten und Unternehmen ihre Abhängigkeit von China im Rohstoffsegment zu reduzieren.