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24.09.2025 | 05:45

Tokenisieren und Weiterverkaufen – Finexity, Hut 8 Corp., PayPal

  • Finexity
  • Hut 8
  • PayPal
Bildquelle: pixabay.com

Am Montag wurde der Deutsche Aktienindex (DAX) neu ausgerichtet und es gab entsprechende Änderungen im Leitindex. Die GEA Group und Scout24 sind in die Gruppe der Top 40 aufgestiegen, während Porsche und Sartorius in den MDAX abgestiegen sind. Erstmalig, aber nur kurzzeitig für einen Tag, umfasste der DAX40 sogar 41 Unternehmen nach der Abspaltung von Aumovio aus der Continental AG heraus. Für je zwei Continental Aktien wurde den Eigentümern eine neue Aumovio Aktie in das Depot eingebucht.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Alfred Laugeberger
ISIN: CA32057N1042 , US44812J1043 , US70450Y1038


 

Hut 8 nach 230 % Kurszuwachs

Fast unbemerkt hat sich in den letzten fünf Monaten die Aktie von Hut 8 (WKN: A3ES40 | ISIN: US44812J1043 | Ticker-Symbol: V71) entwickelt. Seit April diesen Jahres ging es für das Wertpapier bereits um 230 % aufwärts. Zahlten Aktionäre beim Einstieg im April noch unter 9 EUR für das Wertpapier, wurden zuletzt 29,80 EUR für die Aktie aufgerufen. Der Bitcoin-Miner profitierte nicht nur vom hohen Bitcoinpreis, sondern auch von der starken Nachfrage nach KI-Rechenzentren.

Im letzten Quartal konnte das Unternehmen aus dem Bitcoin-Mining, GPU-as-a-Service und dem Cloudbetrieb der Datenzentren 34,3 Mio. USD generieren. Zudem stieg der Bitcoinbestand auf 10.667 Bitcoin mit einem aktuellen Marktwert von 113.000 USD je Bitcoin in Höhe von 1,2 Mrd. USD. Durch den Anstieg des Bitcoin Preises konnte das Quartal mit einem Gewinn von 137,5 Mio. USD abgeschlossen werden, während das bereinigte EBITDA bei 22,2 Mio. USD lag.

Nach dem deutlichen Kursanstieg sollten Aktionäre nun ihre Positionen enger absichern und nicht mehr unter 19,54 USD bzw. 19,09 EUR fallen lassen. Dort verläuft eine starke Unterstützungszone und ein Bruch dieses Bereiches könnte zu Anschlussverkäufen und damit tieferen Kursen führen.

Finexity – Aufteilergeschäft mit Tokenisierung

Das Digitalisierungsunternehmen Finexity (WKN: A3C40W | ISIN: CA32057N1042 | Ticker-Symbol: FIT) ist noch nicht lange an der Deutschen Börse zu finden. Daher ist es vielen Marktteilnehmern noch nicht bekannt, obwohl das Unternehmen mit namhaften Unternehmen zusammenarbeitet. Dazu gehören u. a. Sparkassen, sowie Volks- und Raiffeisenbanken hier in Deutschland. Diese genannten Partnerunternehmen im Banken- und Vermögensverwaltungsbereich begleitet Finexity meist unerkannt, denn es bietet den Unternehmen sogenannte White-Label-Lösungen an. Dabei nutzen die Unternehmen die Software von Finexity, steuern die Produkte aber unter eigenem Branding an die Kunden aus.

Mittlerweile nutzen die Anwendungen und die Plattform von Finexity mehr als 50 professionelle Anbieter und mehr als 250 Wertpapiere wurden bereits tokenisiert und offiziell gelistet. Durch die Standardisierung ist der Prozess durch die wiederholte Abwicklung ausgereift und marktgängig. Über 14.000 Investoren nutzen die Onlineplattform, um die verschiedensten Token zu kaufen bzw. zu verkaufen. Wer die Produkte aus den verschiedensten Anlageklassen wie Immobilien, Private Equity, Infrastruktur, erneuerbaren Energien usw. handeln möchte, muss sich dafür nur auf der Plattform anmelden und den Registrierungsprozess durchlaufen. Ist dies erfolgt, können die digitalisierten und tokenisierten Sachwerte in Sekundenschnelle ge- und verkauft werden.

Damit stehen gerade kapitalintensive Anlageklassen wie Private Equity oder Immobilien auch Investoren mit schmalerem Geldbeutel zur Verfügung und nicht mehr nur den Pensionskassen, Investmentprofis oder dem Großkapital. Um den eingeschlagenen Wachstumspfad zu beschleunigen, hat der CEO Paul Huelsmann zuletzt das Haftungsdach Effecta gekauft. Damit erweitert das Digitalunternehmen seine Basis an angeschlossenen Vermittlern erheblich und diese können ihren über 70.000 Kunden nun auch die tokenisierten Investitionsobjekte anbieten.

PayPal Holdings mit Google

Nach der milliardenschweren Zahlungspanne bei PayPal Holdings (WKN: A14R7U | ISIN: US70450Y1038 | Ticker-Symbol: 2PP) Anfang September 2025 hat sich die Aufregung um das Datenleck und die gestoppten PayPal-Zahlungen gelegt. Nach kurzfristigen Abverkäufen der Aktie stabilisierte sich der Wert zuletzt wieder bei 68 USD (ca. 57 EUR). Genauso überraschend wie die Zahlungspanne kam auch die strategische Partnerschaft zwischen der Alphabet-Tochter Google und PayPal.

Beide Unternehmen haben das Ziel, das digitale Einkaufen neu zu erfinden und bündeln daher zukünftig die gemeinsamen Aktivitäten. Durch KI-gestütztes Einkaufen soll das Einkaufserlebnis deutlich gesteigert werden. Auch ein neuer Name wurde dabei gleich mitkreiert und lautet „Agentic Commerce“. Paypal bringt seine globale Bezahl-Infrastruktur in die Kooperation ein und Google seine KI-Technologie. Gleichzeitig werden die PayPal-Dienste wie Hyperwallet, Check-out und Pay-out in die Google-Produktwelt integriert.

Damit zeichnet sich ein nächster Wachstumsschub bei PayPal für die nächsten Jahre ab und auch das Krypto-Segment wird immer umfangreicher. Was als PayPal Stablecoin PYUSD gestartet ist, war zwischenzeitlich auf vier Kryptowährungen mit Ethereum, Solana, Arbitrum und Stellar angewachsen. Nun erweitert PayPal das Portfolio und führt neun zusätzliche Blockchain-Währungen ein. Bereits jetzt hat sich in diesem Segment ein Bestand von 1,3 Mrd. USD angesammelt, die zum Jahresanfang mit 520 Mio. USD nicht einmal halb so hoch waren.

Fazit

Digitale Assets werden immer stärker in der Unternehmenswelt wie auch - durch den Kryptohandel - bei den Privatanlegern integriert. Auch die Aufteilung von großvolumigen Anlageklassen durch Tokenisierung in kleinteilige und für jedermann erschwingliche Größenordnungen erfreut sich wachsender Beliebtheit. Wer auf diesen Wachstumsmärkten investiert sein möchte, sollte sich mit den vorgestellten Unternehmen tiefer auseinandersetzen, um eine entsprechende Investitionsentscheidung fällen zu können.



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