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28.02.2024 | 05:45

Trendwende mit Ansage – BP, PowerCell Sweden, Royal Helium

  • BP
  • PowerCell Sweden
  • Royal Helium
Bildquelle: pixabay.com

Kein Tag vergeht, ohne dass einer oder mehrere Aktienindizes neue Allzeithochs erreichen. So legte gestern der Deutsche Aktienindex nach, nachdem die US-Indizes bereits am Monat neue Hochs erreichten. Der DAX40 schraubte seine neue Bestmarke auf nunmehr 17.588 Punkte hoch. Seit dem Januartief bei 16.344 Punkten haben die Investoren eine Rendite von mehr als 7,6 % in sechs Wochen erzielen können. Ein Anstieg von mehr als 1.240 Punkten. Nun kommt auch Bewegungen in den Ölmarkt, aber auch der längst totgeglaubte Wasserstoffmarkt legt möglicherweise eine Trendwende mit Ansage hin.

Lesezeit: ca. 4 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: GB0007980591 , SE0006425815 , CA78029U2056


 

PowerCell Sweden mit Trendwende

Das am häufigsten vorkommende Element des Universums ist Wasserstoff. Doch die Gewinnung des Energieträgers ist im Vergleich zu anderen Energierohstoffen mit den aktuellen Technologien auf der Erde noch nicht effizient genug, um wettbewerbsfähig zu sein. Um dies zu ändern, haben sich viele Unternehmen weltweit auf die Gewinnung und Verarbeitung des fast unbegrenzt vorkommenden Wasserstoffs in gebundener Form von Wasser spezialisiert. Doch nach dem letzten Hype des Wasserstoffsektors bis Anfang 2021 sind die meisten Aktien aus dem Segment um 90 % bis 95 % eingebrochen. Auch die Aktie von PowerCell Sweden (WKN: A14TK6 | ISIN: SE0006425815 | Ticker-Symbol: 27W) war bisher davon betroffen und verlor in den letzten drei Jahren über 94 % seiner einstigen Höchstnotierung bei 45,46 EUR.

Doch in den vergangenen drei Tagen machte der Wert mit der alternativen Energieerzeugung wieder von sich reden. Mit Erreichen eines neuen 5-Jahrestief bei 2,69 EUR konnte die Aktie seit Wochenanfang einen Kursschub von über 22 % bzw. auf 3,30 EUR hinlegen. Hintergrund dürfte der Beitritt des Unternehmens zu dem EU-Projekt H2Marine sein. Dem Verbund gehören 13 weitere Mitglieder an. Dies ist ein Konsortium aus Unternehmen und Forschungsinstituten aus dem Wasserstoffsegment. Die EU hat im Rahmen des „Horizon Europe“ Programm 7,5 Mio. EUR bereitgestellt und das Projekt wird auch vom schweizerischen Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovationen kofinanziert.

"Wir sind stolz darauf als Teil des H2Marine-Projekts ausgewählt worden zu sein. PowerCell Sweden hat in diesem Jahr bedeutende Schiffslieferungen durchgeführt und hat gezeigt, dass wir ein wichtiger Akteur bei der Ermöglichung und Vermarktung der Brennstoffzellentechnologie im Marinesegment sind", sagt Richard Berkling, CEO von PowerCell. "2030 rückt immer näher und dies wird ein weiteres wichtiges Puzzleteil sein, um unser Produktportfolio für Schiffsanwendungen zu erweitern und unseren Kunden zu helfen, ihre Emissionsziele zu erreichen".

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Royal Helium – Vom Explorer zum Produzenten

Nach Wasserstoff ist Helium das zweithäufigste Element des Universums. Doch aufgrund seiner Eigenschaft ist es auf der Erde sehr flüchtig. Dennoch ist das Edelgas in vielen wirtschaftlichen Anwendungen unverzichtbar. Sei es bei Strichcode-Lesegeräten, in der Raumfahrttechnik, in MRT-Magnetresonanztomografen zur Krebserkennung, wie auch für die Produktion von Quantencomputer ist der Rohstoff unverzichtbar. Gerade im aktuell vorherrschenden KI-Hype oder dem Wettrüsten im Weltall wird dies viel zu wenig berücksichtigt, obwohl Helium gerade im Hochtechnologiebereich nicht wegzudenken ist.

Daher lohnt ein Blick auf die wenigen Heliumproduzenten der Welt, denn seit Ende 2023 befindet sich dort ein neuer „Pure Play“ darunter. Das kanadische Unternehmen Royal Helium (WKN: A2PQ6N | ISIN: CA78029U2056 | Symbol: RD31) hat den Sprung vom Explorer und Entwickler hin zum Produzenten geschafft. Erst wurde das Unternehmen mit heliumhaltigen Erdgaslagerstätten in den kanadischen Provinzen Alberta und Saskatchewan fündig. Im Anschluss wurden auf 4 von 15 Projektgebieten insgesamt 10 Bohrlöcher niedergebracht und 2 dieser Bohrlöcher noch im Jahr 2023 zur Produktionsreife geführt. Mit einem Heliumanteil von 0,43 % bis 0,53 % ist die Konzentration an Helium bei den beiden produzierenden Bohrlöcher im internationalen Vergleich als hoch zu bezeichnen.

Um dieses Helium aus dem Erdgas extrahieren und auf 99,999 % Reinheit verdichten zu können, wurde zudem am Produktionsstandort Steveville eine Veredelungsanlage errichtet. Mit einer Kapazität von ca. 425.000 Kubikmeter Gasdurchfluss am Tag wird diese von den beiden produzierenden Bohrlöchern am Standort gespeist. Die Investitionskosten von über 60 Mio. CAD dürften bis Ende 2025 wieder eingespielt sein, denn dafür garantiert ein drei Jahres Lieferkontrakt mit einem Unternehmen aus der US-Raumfahrtindustrie, das 19.000 USD je Kubikmeter Helium bezahlt. Allein dieser Kontrakt würde eine signifikant höhere Bewertung als die aktuell 47 Mio. CAD rechtfertigen. Nichtsdestoweniger wird der Cashflow zum weiteren Ausbau der Heliumproduktion genutzt und in 2024 zwei weitere Standorte mit 5 Bohrlöchern erschlossen werden. Die Wachstumsstory des Unternehmens beginnt erst und noch haben wenige Investoren dieses Unternehmen auf dem Kurszettel.

BP kauft Schulden zurück

Wieder etwas mehr Fahrwasser unterm Kiel hat durch die Anstiege des Erdölpreises der Energieriese BP (WKN: 850517 | ISIN: GB0007980591 | Ticker: BPE5). Dieser verkündete am Montag, weitere Schuldscheine des Unternehmens zurückkaufen zu wollen. Dies übernimmt die hundertprozentige Tochtergesellschaft Capital Markets und hat ein Barangebot zum Rückkauf von bis zu 1 Mrd. USD seiner ausstehenden unbefristeten nachrangigen Schuldscheine eingeleitet. Die Schuldverschreibungen, die einen ausstehenden Kapitalbetrag von insgesamt 2,5 Mrd. USD und einen Zinssatz von 4,375 % haben, sollen zu 990 USD pro 1.000 USD-Schuldschein zurückgekauft werden.

Darüber hinaus konnte das Unternehmen mit der Produktion des Shah-Deniz-Feldes in Aserbaidschan beginnen. Bei diesem Erdgasfeld handelt es sich um eines der größten Erdgaskondensatfelder der Welt und ist die größte Entdeckung, die BP jemals gemacht hatte. 79 Mio. Kubikmeter Erdgas pro Tag und ca. 29 Mrd. Kubikmeter pro Jahr sollen mit der aktuellen Ausbaustufe nun produziert werden. Das sich im Kaspischen Meer ca. 70 km südöstlich von Baku befindliche Erdgasfeld befindet sich in einer Wassertiefe von bis zu 500 m.

Fazit

Während BP als internationales Schwergewicht einen hohen Cashflow erzielt und entsprechend Dividenden ausschüttet, kommt Royal Helium erst in diesem Jahr in die Cashflow positive Phase. Von Gewinnen ist auch die Aktie von PowerCell Sweden nicht mehr weit entfernt und könnte im Laufe des Jahres die Gewinnschelle erreichen.



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