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02.12.2024 | 05:45

Trendwende mit Substanz – Power Nickel, SMA Solar Technology, Standard Lithium

  • Power Nickel
  • SMA Solar Technology
  • Standard Lithium
Bildquelle: pixabay.com

Die BRICS-Staaten haben in den letzten beiden Jahrzehnten enorm an Wirtschaftskraft gewonnen und stehen für mittlerweile mehr als 35 % der globalen Wirtschaftsleistung. Ihrer wirtschaftlichen Stärke bewusst, werden immer mehr Transaktionen in den nationalen Währungen abgewickelt, anstatt wie in den Jahrzehnten zuvor in USD. Das stört die USA massiv, denn so geht die Nachfrage nach ihren US-Staatsanleihen zur Finanzierung des enormen US-Staatsdefizites spürbar zurück. Dem will u. a. der neu gewählte US-Präsident Donald Trump mit Zöllen von bis zu 100 % begegnen.

Lesezeit: ca. 4 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: CA7393011092 , DE000A0DJ6J9 , CA8536061010


 

Power Nickel – Nickel + Kupfer für Jahrzehnte?

Von der möglichen neuen Zollpolitik der USA gegenüber dem Rest der Welt, dürften die Unternehmen der beiden Nachbarstaaten Mexiko und Kanada, aufgrund der stark miteinander verwobenen Wirtschaft, durch das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (NAFTA) profitieren. Bereits jetzt gibt es im Rohstoffsegment hohe Lieferabhängigkeiten von den USA mit den BRICS-Staaten. Sollte der Zugang zu wichtigen Industriemetallen durch Sanktionen und noch höhere Zölle weiter erschwert werden, muss für die Wirtschaft Ersatz gefunden werden. Dieser könnte im Nickelbereich zukünftig von dem kanadischen Unternehmen Power Nickel (WKN: A3CUEW | ISIN: CA7393011092 | Ticker-Symbol: IVV) geliefert werden.

Das Unternehmen hat auf seinem NISK-Projekt und der Zone Lion durch die bisherigen Bohrprogramme eine wahrscheinlich bis zu 5,5 km lange nickel- und kupferhaltige Zone entdeckt. Dort sind bereits 7,1 Mio. Tonnen Gestein mit einem 1,13%igen Anteil an Nickeläquivalenten enthalten. Das befeuerte den Aktienkurs im zweiten Quartal 2024 und führte zum Einstieg namhafter Investoren wie Rob McEwen von McEwen Mining oder auch Robert Friedland von Ivanhoe Mines. Diese waren u. a. an einer 20 Mio. CAD Eigenkapitalerhöhung über sogenannte Flow-through-Einheiten zu 1,25 CAD im Juni 2024 beteiligt. Damals stand der Aktienkurs gerade bei 0,75 CAD , was das starke Interesse an Power Nickel aber gleichzeitig auch die gute Verhandlungsposition des Unternehmens zeigt.

Durch diesen preislichen Aufschlag sind die Bohrprogramme bis Anfang 2026 finanziert, so dass Verwässerungen für die Bestandsaktionäre zum aktuellen Kursniveau von 0,75 CAD nicht wahrscheinlich sind. Das nächste Bohrprogramm mit über 30.000 Bohrmetern wird seit Mitte Oktober bereits umgesetzt. Bis ins erste Quartal 2025 wird dieses neue Erkenntnissen zur geologischen Bodenstruktur und der nickel- wie auch kupferhaltigen Zonen liefern. Die Ergebnisse der ersten Bohrlöcher liegen bereits vor und so konnte in der Zone Lion auf einer Länge von 39,6 Meter Kupferäquivalente von 4,19 % nachgewiesen werden. Das ist auf diese Länge ein sehr hoher Metallgehalt und zeigt eine beeindruckende Mächtigkeit.

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Standard Lithium wieder interessant

Das Interesse an Lithiumunternehmen stieg mit der Ankündigung von Rio Tinto, die Arcadium Lithium für 6,7 Mrd. USD zu übernehmen, wieder deutlich an. Zwar notiert der Lithium-Future noch am Mehrjahrestief, aber die Kaufvolumina bei ausgewählten Lithiumaktien nehmen in den letzten zehn Wochen wieder zu. Auch regierungsseitig ist das Interesse am Erfolg von westlichen Lithiumproduzenten groß und so konnte das Unternehmen Standard Lithium Aktie (WKN: A2DJQP | ISIN: CA8536061010 | Ticker-Symbol: S5L) im abgelaufenen Quartal vom US-Energieministerium einen staatlichen Zuschuss von 225 Mio. USD erhalten. Dieser soll auf dem Lithiumprojekt in der Smackover Formation im Südwesten von Arkansas investiert werden.

Mit einer aktuellen Marktkapitalisierung von 334 Mio. USD steht die Aktie mit 1,79 USD nach wie vor über 60 % höher als vor der Verkündung des bisher höchsten Zuschusses für als kritisch eingestufte Metalle durch das US-Energieministerium. Zwischenzeitlich stieg die Aktie bis Ende Oktober innerhalb von zwei Monaten sogar um 140 % an, ehe Gewinnmitnahmen den Aktienpreis wieder auf eine niedrigere Bewertung drückten. Für die Analysten von BMO Capital Markets ist der aktuelle Kurs aber zu niedrig und sie erhöhten das Kursziel von 2,15 USD auf 2,32 USD.

SMA Solar Technology mit Trendwende?

Das schwächelnde Europageschäft der in Kassel ansässigen SMA Solar Technology (WKN: A0DJ6J | ISIN: DE000A0DJ6J9 | Ticker-Symbol: S92) zwang die Unternehmensführung zum Ansetzen des Rotstiftes. Der herbe Umsatzrückgang setzte sich auch im dritten Quartal 2024 fort, so dass nur noch gut 300 Mio. EUR Umsatz erzielt werden konnten. Im Vorquartal lag dieser noch bei 398 Mio. EUR und im Vorjahreszeitraum sogar noch bei 558 Mio. EUR. Das operative Ergebnis (EBIT) sank innerhalb eines Jahres von +95,5 Mio. EUR auf zuletzt
-10,2 Mio. EUR.

Ende September 2024 kündigte der Vorstand daher bereits ein Restrukturierungs- und Transformationsprogramm an, dessen Auswirkungen die Beschäftigten des Kasseler Unternehmens nun langsam merken. Insgesamt sollen 25 % und damit jede vierte Stelle abgebaut werden. So soll die Kostenbasis an das reduzierte Umsatzvolumen und die veränderte Nachfrage angepasst werden. Bis Ende 2025 betrifft das 1.100 Vollzeitstellen der bisher 4.377 Mitarbeiter, wovon zwei Drittel in Deutschland sind. Auch die Prognose wurde nach Juni nun auch im November wiederholt gesenkt. Der Umsatz im Gesamtjahr 2024 soll nur noch zwischen 1,45 bis 1,5 Mrd. EUR nach zuvor 1,55 bis 1,7 Mrd. EUR betragen. Das EBIT rutscht deutlich ins Minus auf -100 bis -50 Mio. EUR nach zuvor 80 bis 130 Mio. EUR.

Dennoch konnte sich die Aktie seit Mitte November erholen und arbeitet derzeit an der Ausbildung eines Bodens. Vom letzten 9-Jahrestief bei 10,94 EUR konnte die Aktie bis letzten Freitag um 25 % auf 13,66 EUR ansteigen. Ist damit die Trendwende bereits erreicht?

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Fazit

Während der internationale Preiskampf im Solarsegment zu geringeren Umsätzen und Margen bei den Solaranbietern wie SMA Solar Technology führt, ist der Kampf um die Rohstoffe der Zukunft bereits im vollen Gange. Rio Tinto steigt zu niedrigen Kursen ins Lithiumgeschäft ein und befeuert die Übernahmephantasie in dem arg gebeutelten Sektor. In diesem Zuge stieg auch die Bewertung wie die von Standard Lithium an. Auch der hohe Verbrauch an Rohstoffen wie Nickel und Kupfer lenkt das Kapital der Rohstoffinvestoren um, die auf Unternehmen wie Power Nickel setzen, welche neue Rohstoffvorkommen entdeckt haben.



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