26.05.2021 | 05:26
Übernahmesaison läuft – Scottie Resources, Tilray, Aux Resources, Siemens Energy, Siemens Gamesa
Das viele Geld der Finanzmärkte sucht seinen Weg in die Realwirtschaft. Nicht nur durch steigende Rohstoffpreise auf Grund von zunehmender globaler Nachfrage, sondern auch durch Übernahmegerüchten und tatsächlichen Übernahmen. Ganz aktuell bezogen auf Übernahmen in Deutschland ist die Vonovia und Deutsche Wohnen Aktien im Fokus. Hier würde sicherlich ein nationaler Player entstehen, aber gleichzeitig ist der deutsche Immobilienmarkt bereits heiß gelaufen und die Begehrlichkeiten der deutschen Politik bezüglich Lastenausgleiches und Krisengewinner-Abgaben von Immobilienbesitzern nehmen zu. Spannender sind also Übernahmen in anderen Sektoren.
Lesezeit: ca.
2 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
CA81012R1064 , ES0143416115 , DE000ENER6Y0 , US88688T1007 , CA67053Y1007
Scottie Resources übernimmt Aux Resources
Im südlichen Teil des Goldenen Dreiecks von Kanada befindet sich die Goldmine von Scottie Resources (WKN: A2PBVN, ISIN: CA81012R1064, Ticker: SRB). Aus dieser Mine wurden bereits in den 80er Jahren knapp 100.000 Unzen Gold abgebaut und das bei einem Durchschnittsgehalt an Gold von 16,2 g/t. Der tiefe Goldpreis der 90er Jahre machte den Abbau seinerzeit unrentabel und die Mine geriet in Vergessenheit. Heutzutage sind solche Vorkommen kaum noch zu finden, aber die komplette Infrastruktur der alten Mine ist noch vorhanden.
Der jüngste Deal des Unternehmens ist die geplante Übernahme von Aux Resources durch einen Aktientausch. Sämtliche Liegenschaften von Aux Resources (WKN: A2P9S1, ISIN: CA67053Y1007, Ticker: AUX), welche ebenfalls im Goldenen Dreieck Kanadas in unmittelbarer Nachbarschaft zu Scottie Resources aktiv sind, würden bei der Übernahme auf Scottie Resources über gehen. Die Aktionäre von Aux Resources sollen bei der Jahreshauptversammlung im Juni 2021 der Übernahme zustimmen. Nach der Übernahme halten die Aktionäre von Scottie Resources 69 Prozent und die zukommenden Aktionäre von Aux Resources 31 Prozent der fusionierten Gesellschaft. Die Liegenschaften umfassen dann die ehemaligen Minen Scottie Gold, Red Cliff und Georgia.
Siemens Energy und Siemens Gamesa
Aufregend war es in den vergangenen beiden Wochen bei Siemens Gamesa (WKN: A0B5Z8 ISIN: ES0143416115 Ticker: GTQ1) und der Mutter Siemens Energy (WKN: ENER6Y ISIN: DE000ENER6Y0 Ticker: ENR). Der Handel der Siemens Energy und Siemens Gamesa Aktie war auf Grund einer Spekulation der spanischen Wirtschaftszeitung „Expansion“ ausgesetzt, nachdem diese von einer Übernahme des Turbinenbauers durch den Mutterkonzern Siemens Energy berichtete. Nach dem Dementi von Siemens Energy, die 67,07 Prozent an Siemens Gamesa hält, beruhigten sich die Börsenteilnehmer, denn immerhin macht diese Beteiligung gut 65 Prozent der Börsenbewertung des Dax-Konzernes aus.
Da das Kerngeschäft von Siemens Energy schwächelt und gleichzeitig das Offshore Geschäft mit Windparks bei Siemens Gamesa boomt, wäre die Übernahme aus Sicht von Siemens Energy auf jeden Fall logisch und begründbar. Kurzfristig ist dies laut Siemens Energy jedoch nicht auf dem Tisch. Die Betonung, dass derzeit nicht an einem Übernahmeangebot gearbeitet wird, lässt aber auch den Schluss offen, das diese mögliche Übernahme nicht eine mittelfristige Option wäre.
Bereits fusioniert
Im Vergleich zu den vorgenannten Unternehmen, die gerade fusionieren oder eine Fusion als Spekulation abgetan und dementiert haben, haben die Cannabis-Unternehmen Tilray und Aphira bereits fusioniert. Beide Unternehmen treten zukünftig nur noch unter dem Namen Tilray (WKN: A2JQSC ISIN: US88688T1007 Ticker: 2HQ) auf. Durch die Fusion entsteht mit der neuen Tilray, mit 12 Prozent Marktanteil in Kanada ein neuer Platzhirsch. Bisher war Canopy mit 8 Prozent Marktanteil der größte Player auf dem kanadischen Cannabismarkt.
Durch die Marktkonsolidierung auf dem kanadischen Cannabismarkt ist die neue Tilray zumindest in der Gunst der Analysten gestiegen. Im Schnitt rechnen die 18 Analysten mit einem durchschnittlichen Aktienpreis von USD 19,75. Bei einem aktuellen Kurs von 15,45 USD wäre das eine Anstieg von immerhin 28 Prozent. Den höchsten Preis ermittelt Alliance Global mit 32 USD, während den geringsten Preis GLJ Research mit 1,27 USD ausgeben. Haywood Securities sieht die neue Tilray auf Grund der Übernahme einen Wachstumskurs beschreiten und sieht einen Umsatzanstieg von erwarteten 530 Millionen USD in 2021 auf 1.014 Millionen USA in 2023.