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11.08.2022 | 05:45

Umsatzanstieg und Aktienrückkäufe – Meta Materials, Paypal, Shell Aktie

  • Meta Materials
  • Paypal
  • Royal Dutch Shell
  • shell
Bildquelle: pixabay.com

Viele Unternehmen kaufen derzeit eigene Aktien zurück. Gerade in einem von Inflation und Rezession geplagten Umfeld ist das ein Geschenk an die Aktionäre. Im Ölsektor, wo in den vergangenen 12 Monaten die Gewinne explodierten, ist der Aktienrückkauf besonders ausgeprägt. Innerhalb des S&P 500 Index wurden von den Konzernen Aktien im Wert von knapp einer Billionen USD innerhalb der vergangenen 12 Monate für Aktienrückkäufe ausgegeben. Doch wie nachhaltig ist das bei einigen Unternehmen und sinkenden Umsätzen bzw. Gewinnen?

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: Meta Materials Inc. | US59134N1046 , PAYPAL HDGS INC.DL-_0001 | US70450Y1038 , Shell PLC | GB00BP6MXD84


 

Deutlicher Umsatzanstieg bei Meta Materials

Im zweiten Quartal 2022 konnte das Unternehmen Meta Materials (WKN: A3CSM6 ISIN: US59134N1046 Ticker: MMAT) den Gesamtumsatz um 432% auf 3,3 Mio. USD steigern. Im Vorjahresquartal waren es nur 624.320 USD. Damit wächst das Unternehmen im Vergleich zu vielen anderen Branchen durch seine innovativen Produkte sehr stark. Auch zum ersten Quartal konnte der Umsatz nochmal um 12% gesteigert werden. Als Wachstumsunternehmen übersteigen aber die Ausgaben ganz klar den Gewinn und der Nettoverlust erreichte knapp 21 Mio. USD bzw. 7 Cent je Aktie. Davon flossen allein 3,5 Mio. USD in die Übernahmen von Optodot und 7,2 Mio. USD als Investitionen in Sachanlagen. Zum 30. Juni beliefen sich daher die Barmitteläquivalente des fast schuldenfreien Unternehmens auf 55,3 Mio. USD.

Die Überfliegeraktie aus 2021 notiert derzeit nur noch bei 0,92 USD und die Marktkapitalisierung beträgt 341 Mio. USD. Dabei liegt die Kernkompetenz des Unternehmens in der Lithographie, Holographie sowie drahtloser Sensorik, die zu dem Sektor der Hochleistungsbeschichtungssysteme gehören. Als aufstrebender Technologieführer sind die Produkte und Anwendungsfelder für viele Branchen interessant und machen sich in den zunehmenden Umsätzen bemerkbar. Mit Konzentration auf die Ausweitung der Sparte zu 5G-Angeboten, dürfte die rasant zunehmende Nachfrage weiter stark anziehen. Wichtig für die Aktionäre ist aber, dass bis Ende 2023 die Profitabilität erreicht wird.

Shell mit Rekordgewinn

Mit der Sanktionspolitik von Deutschland und der EU-Mitgliedsstaaten gegen Russland konnte der Ölkonzern enorm profitieren. Durch die Einfuhrbeschränkungen von Erdgas und Erdöl explodierten die Gewinne bei einem der weltweit größten Vertreiber von Kraft- und Schmierstoffen signifikant. Durch die einseitige Boykottierung des russischen Angebotes konnten die verbleibenden Erdgas- und Erdöllieferanten von den deutlich gestiegenen Preisen profitieren und fuhren im abgelaufenen Quartal Rekordgewinn ein. Dies nutzte Shell u.a. um Sprng Energy für 1,55 Mrd. USD zu übernehmen und die Übernahme diese Woche abzuschließen. Die Übernahmen des indischen Anbieters für Erneuerbare Energien wurde bereits Ende April angekündigt und liefert Strom aus Solar- und Windenergie für die Energieversorgung in Indien. Im Portfolio befinden sich bereit Anlagen mit 2,9 Gigawatt-Peak (GWp) und weitere 7,5 GWp sind bereits in Planung.

Darüber hinaus investiert das Unternehmen in den Ausbau von LNG-Stationen für LKW in Deutschland. In der bayrischen Oberpfalz wurden nun bereits die 30te Erdgastankstelle in Betrieb genommen und versorgt dort die BMW-Niederlassung und den Logistikdienstleister Elflein mit Flüssigerdgas. Doch den Cashflow nutze Shell auch für die Rückzahlung von 2 Mrd. USD an Schuldverpflichtungen und reduzierte die Außenstände auf ca. 46 Mrd. USD. Doch der Großteil der Gewinne soll in das 6 Mrd. USD schwere neue Aktienrückkaufprogramm fließen. Dieses soll noch im dritten Quartal 2022 umgesetzt und abgeschlossen sein und unterstütz den Aktienkurs in dem im Moment schwächer notierenden Ölpreisumfeld.

PayPal kauft Aktien zurück

Nachdem die Aktie von Paypal (WKN: A14R7U ISIN: US70450Y1038 Ticker-Symbol: 2PP) im Juli 2021 bei 310,16 USD je Anteilsschein ihr Allzeit-Hoch ausbildete, ging es im Anschluss bis Juni 2022 um 78% abwärts bis auf 67,58 USD. Seitdem konnte sich der Kurs wieder stabilisieren und notiert nun wieder bei 94,50 USD. Die Stabilisierung liegt sicherlich auch daran, das PayPal seine gesetzten Ziele im Bereich des Umsatzwachstum erreicht hat. 9% für das abgelaufene Quartal waren angesetzt und diese erreichte das Unternehmen auch. Durch den Ausstieg der Kooperation mit eBay sank aber der Gewinn je Aktie um ca. 19%.

Um die Aktionäre aber bei der „Stange“ zu halten, hat PayPal im vergangenen Quartal Aktien im Wert von 750 Mio. USD zurückgekauft. Im Schnitt wurden die 8 Mio. Aktien zu einem Preis von 98,71 USD an der Börse gekauft. Doch das ist erst der Anfang und für weitere 15 Mrd. USD steht Kapital für Aktienrückkäufe zur Verfügung. Das dürfte den Aktienkurs nicht nur stabilisieren, sondern sollte zu steigenden Kursen führen. Unterstützt wird dies von einem ausgegebenen Wachstumsplan des Umsatzes von 11% auf Jahressicht sowie Einsparungen von bis zu 900 Mio. USD. Zum aktuellen Kurs wird die Aktie mit dem 25-fachen Jahresgewinn gehandelt und damit ist die Aktie momentan noch nicht als günstig zu bewerten. Sollte das Unternehmen aber die gesetzten Ziele in 2023 erreichen, würde sich diese Kennzahl deutlich verbessern.


Mit Aktienrückkäufen werden in der aktuellen Marktphase Aktionäre bei Laune gehalten, sie sind aber kein Garant, dass die Aktienkurse sich auf dem aktuellen Niveau stabilisieren. Meist sind Aktienrückkäufe aber ein Signal, dass die Geschäftsleitung im Moment keine besseren Investitionsalternativen besitzt, um eine höhere Rendite für die Aktionäre zu erzielen. Das sieht bei Wachstumsunternehmen wie Meta Materials auf neuen Märkten anders aus, die wiederum aber Kapital für ihre Expansion benötigen.


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