Menü

13.02.2023 | 05:45

Trendwende eingeläutet – Meta Materials, Netflix, PayPal Aktie

  • Meta Materials
  • Netflix
  • PayPal
Bildquelle: pixabay.com

Mit der Veröffentlichung von US-Starjournalisten Seymour Hersh rund um die Sprengung der Nord-Stream-Pipeline bringt der Pulitzer-Preisträger wieder die weltweite Diskussion um die Beteiligung verschiedener Staaten an der Sabotage der Energielebensader Deutschlands in Schwung. Die Börsen reagierten darauf jedoch nicht, wohl aber auf die Kürzungen der Erdölproduktion Russlands um 500.000 Barrel am Tag. Die Produktionskürzung ist mit vollen Lagerkapazitäten von sanktionierten und nicht verkauften russischen Öl zu begründen. Doch nicht nur beim Erdölpreis könnte damit eine Trendwende eingeläutet worden sein.

Lesezeit: ca. 4 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: Meta Materials Inc. | US59134N1046 , NETFLIX INC. DL-_001 | US64110L1061 , PAYPAL HDGS INC.DL-_0001 | US70450Y1038


 

Netflix – Auswirkungen des Verbotes ungewiss

Im Mai 2022 konnte die Aktie von Netflix (WKN: 552484 ISIN: US64110L1061 Ticker-Symbol: NFC) bei 155,90 EUR ihren Boden finden, nachdem sie vom November 2021 Hoch mit 617,60 EUR um 75 % abgestützt ist. Seitdem konnte sich der Wert wieder mehr als verdoppeln und notiert zur heutigen Börseneröffnung mit 332 EUR um 113 % höher. Die fundamentale Begründung für den Anstieg ist schnell gefunden, so konnte die Anzahl der Abonnenten stärker ansteigen, als dies die meisten Marktteilnehmer erwarteten hatten. 7,7 Mio. neue Abonnenten gewann das Unternehmen hinzu und nun weist das Unternehmen insgesamt 231 Mio. zahlenden Kunden aus. Im vierten Quartal wurde damit ein Umsatz von 7,9 Mrd. USD erzielt und ein Wachstum von 2,8 % umgesetzt. Jedoch ging das operative Ergebnis um 80 Mio. USD von 630 Mio. USD auf 550 Mio. USD zurück.

Um das Wachstum weiter zu steigern, hat das Unternehmen nun für Europa angekündigt, das geteilte Abonnement von einem Bezahler aber mehreren Nutzern zu streichen. Die Beendigung des bisher möglichen „Account-Sharing“ wird als Nächstes in Spanien und Portugal umgesetzt. Wer nicht am Hauptstandort der angemeldeten Adresse wohnt, soll zukünftig zahlen müssen. In Portugal erhöht sich damit der Preis für den weiteren Nutzer um 4 EUR, während dieser in Spanien um 6 EUR im Monat steigt. Im Basis- und Werbeabo-Modell wird Netflix dagegen nicht mehr erlauben, Personen außerhalb des eigenen Haushaltes hinzuzufügen. Aktuell ist noch nicht klar, ob dies die Nutzerzahl tatsächlich erhöht oder der Schuss ggf. nach hinten losgeht und es zu mehr Kündigungen als Neuabschlüsse in den Ländern kommt. Diese Entwicklung gilt es in den kommenden Monaten zu beobachten, denn auch in Lateinamerika, Kanada und Neuseeland wurde das Passwortteilen für insgesamt 100 Mio. Abonnenten eingeschränkt.

META MATERIALS – BODEN ERREICHT?

Nach einer Jahresendrallye im vierten Quartal 2022 auf 2,60 EUR je Anteilsschein wurde die Aktie von Meta Materials (WKN: A3CSM6 ISIN: US59134N1046 Ticker-Symbol: MMAT) in den letzten acht Handelswochen wieder abverkauft, notiert nur noch bei 0,76 EUR und damit nur noch 20 % über dem Tief von 2022 von 0,635 EUR. Dabei löst das Unternehmen mit hochfunktionalen Metamaterialien viele Probleme der heutigen Zeit. Die Anwendungsfelder sind enorm genauso wie der verringerte Ressourcenbedarf in der Industrie durch die neuen Materialkombinationen. Eine der Anwendungen wird als NPORE Technologie bezeichnet und macht Batterien signifikant sicherer, weil es die Überhitzung und damit Brände von Batterien in Elektrofahrzeugen verhindern kann. Diese immer wieder schockierenden Bilder von brennenden E-Bussen oder E-Auto würden der Vergangenheit angehören und mit den Unternehmen Mitsubishi Electric Europe und DuPont Teijin Films wird mit Hochdruck an der Überführung zur Serienproduktion gearbeitet.

Auch die Eigenschaften einer anderen Erfindung lässt aufmerken. Die sogenannte Nanoweb-Folie präsentierte das Unternehmen zuletzt auf der Consumer Electronic Show (CES23) zum Jahresanfang in New York. Dort wurde die transparente und flexibel biegbare Metallnetzfolie ausgezeichnet, da sie nicht nur leitfähig ist, sondern auch als Reflektor für 5G-Wellen an Gebäuden und Fenster genutzt werden kann. Auch könnten zukünftig die dünnen Metallfäden in Autoheckscheiben verschwinden, sondern auch Frontscheiben mithilfe dieser Folie gerade in Winter in wenigen Sekunden eisfrei sein. Lästiges Kratzen bei Minusgraden würde entfallen, ohne die Sicht zu behindern. Das Unternehmen hat noch deutlich mehr zu bieten und nun müssen Aufträge aus der Industrie für mehr Phantasie sorgen. Für Fragen interessierte Investoren steht das Unternehmen am 15.02.2023 bei dem 6. International Investment Forum von 17:00 bis 17:30 Uhr zur Verfügung. Die Anmeldung ist kostenfrei.

PayPal starke Aktienrückkäufe

Nach dem PayPal (WKN: A14R7U ISIN: US70450Y1038 Ticker-Symbol: 2PP) die Kennzahlen des Unternehmens für das vierte Quartal vorgelegt hat, konnte es die Prognosen der Analysten in die Schranken weisen. Der Quartalsumsatz lag bei 7,38 Mrd. USD und konnte damit um 7 % zum Vorjahr gesteigert werden. Insgesamt wurden 357,4 Mrd. USD Umsatz im abgelaufenen Quartal über den Zahlungsanbieter abgewickelt und damit 20 Mrd. USD mehr als im Vorquartal. Ebenfalls gelang es dem Unternehmen mehr als 2,9 Mio. neue Zugänge für Neukunden einzurichten und damit nutzen PayPal weltweit bereits mehr als 435 Mio. Kunden. Darunter befinden sich 35 Mio. aktive Händler, die PayPal als Bezahlungsalternative ihren Kunden anbieten. Der freie Cashflow lag im vierten Quartal bei 1,43 Mrd. USD und das bedeutet bei 7,38 Mrd. USD Umsatz eine sehr hohe Marge von 19 %.

Das freie Kapital nutzt das Unternehmen unter anderem, um Aktien zurückzukaufen. Für eine Mrd. USD wurden daher allein im vierten Quartal Aktien über die Börse erworben und damit summieren sich die Rückkäufe auf 4,2 Mrd. USD. Das entspricht in etwa 82 % des freien Cashflows des Unternehmens im Jahr 2022, nachdem bereits in 2021 ca. 69 % des freien Cashflows bzw. 3,4 Mrd. USD für Aktienrückkäufe ausgegeben worden ist. Unter der Annahme, dass auch in 2023 ca. 80 % des freien Cashflows und damit ca. 4 Mrd. USD für Aktienrückkäufe genutzt werden könnten, könnte die in 2022 eingeläutete Bodenbildung für die Trendwende und den nächsten Aufwärtsschub der Aktie sorgen.


Die Trendwende bei vielen Unternehmen im Tech-Bereich könnte nach den signifikanten Abverkäufen in 2022 bereits erreicht worden sein. Die deutlichen Überbewertungen wurden abgebaut und das liefert die Chance für langfristig orientiert Anleger bei interessanten Aktien deutlich günstiger einsteigen zu können.


Interessenskonflikt

Gemäß § 85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Ita Joka S. A. sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Ita Joka S. A. (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

Die Ita Joka S. A. behält sich im Übrigen vor, künftig entgeltliche Auftragsbeziehungen mit dem Unternehmen oder mit Dritten in Bezug auf Berichte zu dem Unternehmen, über die im Rahmen des Internetangebots der Ita Joka S. A. sowie in den sozialen Medien, auf Partnerseiten oder in Emailaussendungen berichtet wird einzugehen. Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Ita Joka S. A. für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

Risikohinweis

Die Ita Joka S. A. bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf derfinanzinvestor.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Ita Joka S. A. und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Ita Joka S. A. und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


Weitere Kommentare zum Thema:


Tokenisieren und Weiterverkaufen – Finexity, Hut 8 Corp., PayPal

Tokenisieren und Weiterverkaufen – Finexity, Hut 8 Corp., PayPal

Kommentar vom 24.09.2025 | 05:45

Am Montag wurde der Deutsche Aktienindex (DAX) neu ausgerichtet und es gab entsprechende Änderungen im Leitindex. Die GEA Group und Scout24 sind in die Gruppe der Top 40 aufgestiegen, während Porsche und Sartorius in den MDAX abgestiegen sind. Erstmalig, aber nur kurzzeitig für einen Tag, umfasste der DAX40 sogar 41 Unternehmen nach der Abspaltung von Aumovio aus der Continental AG heraus. Für je zwei Continental Aktien wurde den Eigentümern eine neue Aumovio Aktie in das Depot eingebucht.

Zum Kommentar


Insiderkäufe und Datenpanne - Evotec, naoo AG, PayPal

Insiderkäufe und Datenpanne - Evotec, naoo AG, PayPal

Kommentar vom 29.08.2025 | 05:45

In der deutschen Wirtschaft herrscht zunehmend Unruhe und nicht jeder Vorstand sitzt mehr sicher im Sattel. Der Volkswagen Konzern ist ins Straucheln geraten und die Frage, ob der Vorstandschef Oliver Blume gleichzeitig Vorstandsvorsitzender bei der Volkswagen AG und der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG sein sollte, wird immer lauter gestellt. Doch auch bei den „Vorzeigebanken“ Deutsche Bank und Commerzbank ist nicht mehr alles so rosig wie sonst. Goldman Sachs stuft beide Bankhäuser von neutral auf verkaufen und die Aktien verloren bis zum Abendhandel knapp 6 % innerhalb eines Handelstages. Was sonst noch wichtig ist:

Zum Kommentar


Profiteure vom Trump Sieg – Coinbase, F3 Uranium, PayPal

Profiteure vom Trump Sieg – Coinbase, F3 Uranium, PayPal

Kommentar vom 12.11.2024 | 05:45

Während sich die Aktienkurse der US-Indizes im Taumel des Sieges des gewählten Präsidenten Donald Trump befinden, sind die Marktteilnehmer in Europa und Deutschland noch zurückhaltender. Die Auftragslage der Betriebe ist so schlecht, dass auf Nachfrage des Ifo-Instituts 41,5 % der deutschen Unternehmen über einen Auftragsmangel klagen. Seit der 2009er Finanzkrise gab es keinen schlechteren Wert, denn selbst der Auftragsmangel in der Corona-Krise wurde übertroffen. Doch wo spielt die Musik und wer profitiert vom neu gewählten US-Präsidenten?

Zum Kommentar