13.09.2023 | 05:45
Umstrukturierung + attraktive Bewertung – Barrick Gold, Globex Mining, Shell Aktie
Die chinesische Zentralbank hat die Kontrolle über große Dollarkäufe von inländischen Unternehmen zum gestrigen Montag verschärft. Dies betrifft Unternehmen die 50 Mio. USD oder mehr einkaufen müssen und diese benötigen nun eine Genehmigung der People’s Bank of China (PBOC). Damit soll der Abwertungsdruck des Yuan verringert werden, der zuletzt auf 7,3 Yuan je USD gefallen ist und damit seit Mitte Januar dieses Jahres bereits um 9 % abgewertet hat. Auch forderte die Zentralbank die Geschäftsbanken auf, ihre Dollarkäufe zu reduzieren oder zu verschieben, um die Abwertung des Yuan zu bremsen.
Lesezeit: ca.
4 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
CA0679011084 , CA3799005093 , GB00BPJHV584 , GB00BP6MXD84
Globex Mining – Neues aus Silver City Freiberg
Die kanadische Rohstoff-Investment-Holding Globex Mining (WKN: A1H735 | ISIN: CA3799005093 | Ticker-Symbol: G1MN) nennt bereits 232 Rohstoffprojekte und 90 Royalties, vorwiegend in Kanada, sein Eigen. Dabei betreibt die Holding die diversen Rohstoffprojekte nicht selbst, sondern stellt sie anderen Unternehmen gegen Lizenzgebühren in Form von Bargeldzahlungen, Aktienübertragungen und/oder Royalty-Zahlungen bei späterer Produktion zur Verfügung. Da das umfangreiche Globex Mining Rohstoffportfolio vielen Marktteilnehmern vor allem in Kanada bekannt ist, ist das Unternehmen bei vielen Explorern eine der ersten Anlaufstellen, bei der Suche nach aussichtsreichen Claims, die es zu erschließen gilt. Doch nicht nur in Kanada ist das Unternehmen anzutreffen, sondern auch im silbernen Herzen des deutschen Erzgebirges bei Freiberg, dem sogenannten Silver City besitzt Globex Mining Schürfrechte.
Diese hatte das Unternehmen an Excellon Resources (WKN: A2QEQZ | ISIN: CA30069C8016 | Ticker-Symbol: E4X2) veroptioniert und an Bedingungen der Weiterentwicklung geknüpft. Die Bedingungen wurden mit 13.300 Bohrmetern in den letzten Jahren auf dem Globex Mining Anteil erfüllt und damit wandelt sich die Liegenschaft in ein Royalty-Projekt mit Edelmetallzahlungen um. Von allen zukünftig geförderten Edelmetallen erhält Globex Mining 3 % der Ausbeute und 2,5 % aller anderen Metalle als Gebührenzahlungen entweder geliefert oder als Geldzahlung zum dann gültigen Marktpreis ausbezahlt. Von dieser Zahlung kann sich jedoch Excellon Resources für 1,5 Mio. USD je 1 % Lizenzgebühr Anteil freikaufen.
Barrick Gold attraktiv bewertet
Der zweitgrößte Goldproduzent der Welt, Barrick Gold (WKN: 870450 | ISIN: CA0679011084 | Ticker-Symbol: ABR), ist wie auch die anderen Goldunternehmen zuletzt wieder unter Druck geraten. Während der Goldpreis mit 1.920 USD je Unze nur 160 USD unter dem Allzeithoch notiert, fielen die meisten Goldaktien teils deutlich ab. Die Aktie gab zum letzten Hoch in 2020 bis dato ca. 48,5 % ab und ist derzeit für 16,07 USD je Anteilsschein zu erwerben. Hintergrund der derzeit noch niedrigen Bewertung dürften drei Gründe sein, wovon nur einer intern ist und sich in den kommenden Quartalen wieder positiv auswirkt. Der interne Grund für die niedrige Bewertung sind die gestiegenen Kosten der Goldproduktion in den vergangenen drei Quartalen.
Diese waren neben Instandhaltungsmaßnahmen vorwiegend dem Erschließen und Aufbau neuer Schächte geschuldet, um in mehreren Minen an tieferliegende Golderzkörper zu kommen. Das erhöht die Ausgabenseite und senkt gleichzeitig durch geringeren Abbau die Einnahmenseite. Die meisten Erschließungsarbeiten wurden aber im zweiten Quartal abgeschlossen, so dass die Kosten je Unze Gold bei der Produktion nun die nächsten drei Quartale wieder sinken. Da der Goldpreis nach wie vor ein hohes Niveau hat, steigt die Marge des Goldproduzenten nun wieder kontinuierlich an. Dies wird aber erst wieder bei den Quartalskennzahlen zu Q3/2023 sichtbar werden und bietet Gelegenheit für den Investor. Die beiden externen Gründe für den niedrigeren Aktienkurs dürften dagegen bei der Inflation der Einkaufspreise wie auch bei den stetigen Zinserhöhungen der Zentralbanken liegen, die viele Investoren erst einmal kurzfristig davon abgehalten hat, Positionen im Goldsektor auf-/auszubauen. Dies sollten die Investoren nun langsam aber ändern, denn bereits im zweiten Quartal konnte Barrick Gold die Analysten bei dem operativen Gewinn positiv überraschen und das sollte auch in den nächsten beiden Quartalsberichten der Fall sein.
Shell verkauft Öl+Gasfeld-Anteile
Der global aufgestellte Erdölkonzern Shell (WKN: A3C99G | ISIN: GB00BP6MXD84 | Ticker-Symbol: R6C0) wird seinen 30 % Anteil an dem zweitgrößten unterschlossen Cambo Erdöl- und Erdgasfeld (Cambo-Feld) an den bisherigen Haupteigentümer Ithaca Energy (WKN: A3D066 | ISIN: GB00BPJHV584 | Ticker-Symbol: XE3) verkaufen. Dies setzt jedoch die Genehmigung durch die britischen Behörden voraus, die dem Verkauf noch zustimmten müssen. Das Cambo-Feld liegt in der Region westlich der Shetlandinseln und mit dem Verkauf an Ithaca Energy würde das Unternehmen 100 % der ausstehenden Anteile besitzen. Die erste Zahlung an Shell wird aber erst mit der ersten Ölförderung aus dem Projekt fällig und Shell erhält dann von jedem verkauften Erdöl bzw. Erdgas seine entsprechende Rückzahlung bis zur vollständigen Bezahlung des Kaufpreises inkl. Zinsen.
Damit reduziert Shell weiter seinen Geschäftsbereich der Erdöl- und Erdgas-Produktion und so auch seine eigenen Emissionen an CO2, die das Unternehmen sukzessive verringern möchte. Auch an den Shell-Tankstellen soll sich in den kommenden Jahren einiges ändern. Mit den wachsenden Verkaufszahlen bei Elektroautos, werden auch mittelfristig weniger Tankstellen für Verbrennungsmotoren benötigt. Um den Veränderungen Rechnung zu tragen, sollen in manchen Großstädten einige Tankstellen komplett als Strom-Tankstellen umgebaut und kein Diesel oder Benzin mehr verkauft werden. Dies hängt aber auch von dem jeweiligen Standort ab, denn die Dichte an Elektroautos ist in größeren Städten deutlich höher als in ländlich geprägten Regionen. Die umgebauten E-Tankstellen könnten dann auch mit dem Nutzungskonzept als Paketstation und mit Geldautomaten ausgestattet werden. Doch wann die Umsetzung bei den ersten Tankstellen erfolgen soll, steht bisher noch nicht fest.