Menü

30.06.2025 | 05:30

Wachsen oder Weichen – First Hydrogen, RTL Group, Uranium Energy

  • First Hydrogen
  • Uranium Energy
  • RTL Group
Bildquelle: pixabay.com

Der weltweite Kampf um Rohstoffe und den Zugriff auf Ressourcen und Energiequellen geht unvermindert weiter. Während sich Länder wie Deutschland freiwillig von billigen und zuverlässigen Energiequellen abgekoppelt und damit die Energiekosten für Wirtschaft und Privathaushalte in die Höhe getrieben hat, setzen immer mehr andere Länder der Erde auf Gaskraftwerke und Atomenergie. Doch auch der Zugriff auf Rohstoffe zeigt im China-USA-Zollkonflikt durch gegenseitige Exportbeschränkungen immer deutlichere Züge eines Wirtschaftskriegs zweier rivalisierender Großmächte.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Alfred Laugeberger
ISIN: LU0061462528 , CA32057N1042 , US9168961038


 

Uranium Energy profitiert von Trump-Administration

Das US-amerikanische Uranunternehmen Uranium Energy (WKN: A0JDRR | ISIN: US9168961038 | Ticker-Symbol: U6Z) konnte den Monat Mai mit einem Bestand an Cash, Vorräten und Aktien zum Marktpreis in Höhe von 271 Mio. USD abschließen. Darunter befinden sich 1,256 Mio. Pfund physischen Urans, die zum 30. Mai 2025 bei einem Uranpreis von 76,91 USD je Pfund mit 96,6 Mio. USD bewertet worden sind. Zum Jahresende kommen weitere 300.000 Pfund dazu, die das Unternehmen aus langfristigen Lieferverträgen zu 37,05 USD je Pfund eingekauft hatte. Dadurch könnte das Unternehmen durch den gestiegenen Uranpreis sofort einen Gewinn in Höhe von 12 Mio. USD realisieren.

Uranium Energy wird zudem, als einer der wenigen großen Uranunternehmen aus den USA, von einer Executive Order der Trump-Administration profitieren. Diese sieht u. a. vor, die US-Kernkraftkapazitäten zu vervierfachen. Erreicht werden soll dies durch schnellere Genehmigungen für fortschrittliche Reaktoren und Mikroreaktoren. Damit soll vor allem die Abhängigkeit der USA von ausländischen Kernbrennstoffquellen verringert und das Energieangebot in den USA ausgeweitet werden.

CEO Amir Adnani drückte sich diesbezüglich wie folgt aus: „Da die USA nun eine Vervierfachung ihrer Nuklearkapazitäten anstreben und ihre nuklearindustrielle Basis im Rahmen der Executive Orders des Präsidenten wieder aufbauen wollen, ist der Produktionsanstieg der UEC strategisch auf den erwarteten Anstieg der Urannachfrage abgestimmt.“

Ebenso baut das Unternehmen seine Beteiligung an anderen Unternehmen weiter aus. Zum 20. Juni 2025 verkündete die Unternehmensführung, weitere 19,55 Mio. USD für den Erwerb von 170 Mio. Aktien des kanadischen Uranexplorers Anfield Energy zu übernehmen. Damit wird der Anteil auf 32,4 % aufgestockt. Die Analysten von BMO Capital schätzen die Entwicklung bei Uranium Energy als positiv ein, empfehlen die Aktie als „Outperform“ und sehen ein Kursziel von 7,75 USD (ca. 6,62 EUR) als gerechtfertigt an.

First Hydrogen und die SMR-Technologie

Das im Wasserstoff- und Brennstoffzellensektor tätige Unternehmen First Hydrogen (WKN: A3C40W | ISIN: CA32057N1042 | Ticker-Symbol: FIT) hat bereits vor der Exekutive Order des US-Präsidenten Mitte März 2025 seine Geschäftsexpansion in den Bereich der kleinen modularen Kernreaktoren (SMR) angekündigt. Anfang Juni 2025 konnte dann bereits die strategische Zusammenarbeit mit Professor Manzoor von der Universität in Alberta verkündet werden. Das Ziel der Kooperation ist die Weiterentwicklung der SMR-Technologie inkl. des verbesserten Reaktordesigns.

Die SMR-Technologie wird als Schlüssel beim Ausbau einer effizienten Energieversorgung ohne CO2-Produktion angesehen. Der Energiebedarf der Weltwirtschaft steigt stetig an und hat durch Digitalisierung und vor allem durch die Rechenzentren mit Einsatz der Künstlichen Intelligenz (KI) nochmal deutlich zugenommen. KI-Rechenzentren brauchen bis zu zehn Mal mehr Energie als bisherige Rechenzentren und dabei hat die KI-Revolution gerade erst begonnen.

Durch die Geschäftserweiterung von First Hydrogen kann zudem die Wasserstoffproduktion des Unternehmens viel effizienter umgesetzt werden. Die Unternehmensführung betrachtet die Kombination der SMR-Technologie mit der Erzeugung von sauberem Wasserstoff als ideal. Überkapazitäten aus der Kernenergie können für die Produktion von grünem Wasserstoff genutzt werden und stellen zudem die Kosteneffizienz sowie die Wirtschaftlichkeit der Wasserstoffproduktion sicher.

Die Wirtschaftsberatung McKinsey rechnet mit einem globalen Investitionsbedarf bis 2030 allein in Rechenzentren von bis zu 5.200 Mrd. USD, um den steigenden Bedarf an Rechenleistung überhaupt decken zu können. Entsprechende Investitionen müssten demzufolge auch in den Aufbau neuer Energieversorgungskapazitäten erfolgen, damit der enorme Energiebedarf überhaupt gedeckt werden könnte.

RTL will wachsen

Wachsen oder Weichen ist eins der wichtigsten Regeln in der Natur, wie auch in der Wirtschaft. Das sieht auch die Geschäftsführung des Medienunternehmens RTL Group (WKN: 861149 | ISIN: LU0061462528 | Ticker-Symbol: RRTL) und will den Fernsehsender Sky Deutschland übernehmen. Durch die Übernahme sichert sich der Konzern den Zugriff auf die Streaming-Plattform Wow, die Rechte an der Bundesliga sowie der Formel 1.

Nach der Ankündigung des 150 Mio. EUR Cash Deals zzgl. aktienkursbasierten Zahlungen am vergangenen Freitag explodierte die Aktie aus dem Stand um 16 % und kostete zum Börsen- und Wochenschlusskurs bereits 36,80 EUR. Durch die Übernahme würde die RTL Group zukünftig 11,5 Mio. zahlende Abonnenten zählen und so den Wettbewerb mit Netflix oder Disney+ weiter anheizen.

Thomas Rabe als RTL-Chef sieht eine schnelle Amortisation der bis zu 377 Mio. EUR teuren Übernahme, denn die jährlichen Kosteneinsparungen innerhalb der ersten drei Jahre sollten bis zu 250 Mio. EUR betragen.

Fazit

Der enorme Anstieg des Energiebedarfes der Welt lässt auch die Nachfrage nach Uran und neuen Atomreaktoren deutlich ansteigen. Davon können Unternehmen wie Uranium Energy wie auch First Hydrogen besonders profitieren. Positiv wirkte sich bereits die geplante Übernahme von Sky Deutschland durch die RTL Group auf den Aktienkurs aus und könnte auch in dieser Woche weiter Fahrt aufnehmen.



Interessenskonflikt

Gemäß § 85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Ita Joka S. A. sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Ita Joka S. A. (nachfolgend „Relevante Personen“) derzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen hält bzw. halten und auf deren Kursentwicklungen spekulieren. Sie beabsichtigen insofern Aktien oder andere Finanzinstrumente der Unternehmen zu veräußern bzw. zu erwerben (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

Es besteht insofern ein konkreter Interessenkonflikt bei der Berichterstattung zu den Unternehmen.

Die Ita Joka S. A. ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.
Es besteht auch aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.
Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Ita Joka S. A. für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

Risikohinweis

Die Ita Joka S. A. bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf derfinanzinvestor.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Ita Joka S. A. und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Ita Joka S. A. und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


Weitere Kommentare zum Thema:


Aufbau von Rohstoffreserven als nächster Kurstreiber – Graphano Energy, Lynas Rare Earths, Uranium Energy

Aufbau von Rohstoffreserven als nächster Kurstreiber – Graphano Energy, Lynas Rare Earths, Uranium Energy

Kommentar vom 13.11.2025 | 05:45

Im Zollkrieg zwischen den USA und China hat die chinesische Regierung der US-Administration gezeigt, wer am längeren Rohstoffhebel sitzt. Durch den vorläufig auf zwölf Monate befristeten Zollfrieden mit Wiedereinsetzung der beidseitigen wirtschaftlichen Beziehungen auf den Stand von April 2025 verschaffen sich die USA etwas Zeit, kritische Rohstoffe weiterhin aus China zu beziehen. Gleichzeitig unternimmt die USA große Anstrengungen, um die Abhängigkeit von China zu reduzieren und haben in den letzten Monaten mit mehreren Staaten und Unternehmen Lieferverträge vereinbart und milliardenschwere Investitionsprogramme freigesetzt. Ebenfalls sollen Rohstoffreserven aufgebaut werden, um die Industrie im Bedarfsfall für eine Zeit lang weiter versorgen zu können. Daher sind diese Rohstoffunternehmen für die nächsten Jahre interessant:

Zum Kommentar


Wo das Geld hinfließt - Airbus, Boeing, First Hydrogen

Wo das Geld hinfließt - Airbus, Boeing, First Hydrogen

Kommentar vom 04.11.2025 | 05:45

Die maßgeblichen Börsenereignisse der letzten Woche waren der Zinsentscheid der US-Notenbank FED sowie das Treffen zwischen dem Staatschef von China und der USA. Während die FED die Zinsen wie erwartet um 0,25 % senkte, mahnte sie vor schwierigen Monaten, denn zum einen steigt die Teuerungsrate an und zum anderen sinken die wirtschaftlichen Aktivitäten in den USA. Damit könnten die vom Markt erwarteten weiteren Zinssenkungen der FED ggf. ausfallen. Besser verlief dagegen das Treffen zwischen Xi Jinping und Donald Trump, das zu einer Entspannung zwischen den beiden dominierenden Wirtschaftsnationen und einer Rückkehr zum status quo von Ende März 2025 führte. Was noch wichtig ist.

Zum Kommentar


Von Kernfusion und Wasserstoff bis Fusionsreaktor - BASF, First Hydrogen, Plug Power

Von Kernfusion und Wasserstoff bis Fusionsreaktor - BASF, First Hydrogen, Plug Power

Kommentar vom 03.10.2025 | 05:50

Die deutsche Bundesregierung will Deutschland mit neuen Projekten aus der Rezession bringen. Mit darunter ist der Bau des ersten Fusionskraftwerks der Welt. Damit soll der energiepolitische Sprung nach vorne gewagt werden. In dieser Legislaturperiode plant die Regierung Investitionen in Höhe von bis zu 2,5 Mrd. EUR. Ein industriegeführtes Konsortium aus vorrangig deutschen Unternehmen soll das Kraftwerk errichten; so geht es zumindest aus dem Aktionsplan Fusion der Hightech Agenda Deutschland hervor. Welche Neuerungen gibt es sonst noch?

Zum Kommentar