13.11.2025 | 05:45
Aufbau von Rohstoffreserven als nächster Kurstreiber – Graphano Energy, Lynas Rare Earths, Uranium Energy
Im Zollkrieg zwischen den USA und China hat die chinesische Regierung der US-Administration gezeigt, wer am längeren Rohstoffhebel sitzt. Durch den vorläufig auf zwölf Monate befristeten Zollfrieden mit Wiedereinsetzung der beidseitigen wirtschaftlichen Beziehungen auf den Stand von April 2025 verschaffen sich die USA etwas Zeit, kritische Rohstoffe weiterhin aus China zu beziehen. Gleichzeitig unternimmt die USA große Anstrengungen, um die Abhängigkeit von China zu reduzieren und haben in den letzten Monaten mit mehreren Staaten und Unternehmen Lieferverträge vereinbart und milliardenschwere Investitionsprogramme freigesetzt. Ebenfalls sollen Rohstoffreserven aufgebaut werden, um die Industrie im Bedarfsfall für eine Zeit lang weiter versorgen zu können. Daher sind diese Rohstoffunternehmen für die nächsten Jahre interessant:
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Alfred Laugeberger
ISIN:
CA38867G2053 , AU000000LYC6 , US9168961038
Graphano Energy – Top Bohrergebnisse
Graphano Energy , ein kanadisches Explorationsunternehmen (WKN: A3C9RQ | ISIN: CA38867G2053 | Ticker: 97G0), konzentriert sich auf das Technologiemineral Graphit. Das Unternehmen entwickelt das Lac Aux Bouleaux-Projekt (LAB), das direkt an die einzige nordamerikanische Graphitmine Lac des Iles (LDI) von Northern Graphite angrenzt. Schon jetzt erwarten beide Gesellschaften bedeutende Synergien und arbeiten seit diesem Jahr partnerschaftlich zusammen.
Graphano Energy plant, das aus dem Lac Aux Bouleaux-Projekt zu gewinnende Graphit in den bestehenden Produktionsanlagen von Northern Graphite verarbeiten zu lassen. Für beide Seiten ist dies eine vorteilhafte Kooperation, denn sie ermöglicht Northern Graphite eine effizientere Auslastung ihrer Produktionskapazitäten, während Graphano Energy die hohen Investitionsaufwendungen für eine eigene Verarbeitungsstätte umgeht.
Das Gelände von Graphano Energy weist eine vergleichbare Gesteinsstruktur wie das produzierende Nachbargebiet auf, was sich bereits in umfangreichen Entdeckungen von hochgradigem Graphit niederschlägt. Da das Lagerstättenmaterial nahe der Oberfläche liegt, kann es kostengünstig im Tagebau gefördert werden. Dies senkt die anfänglichen Investitionskosten deutlich, der beschleunigte Graphitabbau erhöht den zukünftigen Cashflow und dies führt zu einer rascheren Amortisation der nötigen Investitionen.
Durch den Handelsstreit der USA mit China hat die Nachfrage nach nordamerikanischem Graphit stark zugenommen und dies begünstigt die zeitnahe Entwicklung des LAB-Projektes von Graphano Energy. Auch die letzten Bohrergebnisse von Graphano Energy waren erstklassig und bei 42 Oberflächenkanalproben wurden durchschnittliche Graphitgehalte von 13,2 % nachgewiesen.
Uranium Energy mit überzeichneter Kapitalerhöhung
Die US-Regierung bzw. das U.S. Geological Survey (USGS) hat Uran in die Liste kritischer Mineralien aufgenommen. Für die US-amerikanischen Uranunternehmen wie Uranium Energy (WKN: A0JDRR | ISIN: US9168961038 | Ticker-Symbol: U6Z) ist das ein wichtiger Schritt hin zur Wiederbelebung des Uranabbaus in den USA. Mit dem Wiederaufbau der Uranindustrie in den USA könnte zukünftig auch die Abhängigkeit von Lieferungen von Uran aus Russland verringert werden, um die Atomkraftwerke mit ausreichend Uran versorgen zu können. Insgesamt sieht die US-Regierung Investitionen von bis zu 80 Mrd. USD im US-amerikanischen Energiesektor vor.
Um den Aufbau seiner neuen und hochmodernen Uranraffinerie und -konversionsanlage zu beschleunigen, konnte Uranium Energy zuletzt 234,4 Mio. USD durch die Ausgabe von 17,825 Mio. neuer Aktien zu 13,15 USD einwerben. Das durch Goldman Sachs als Konsortialführer einzuwerbende Kapital für Uranium Energy war überzeichnet, sodass das Bankhaus von der Option der Mehrausgabe von bis zu 15 % der Neuemission von ursprünglich 15,5 Mio. Stammaktien Gebrauch gemacht hat.
Lynas Rare Earths steigert Produktion und Umsatz
Als westliche Alternative zu Chinas Produktion an Seltenen Erden wird der australische Produzent Lynas Rare Earths (WKN: 871899 | ISIN: AU000000LYC6 | Ticker: LYI) angesehen. Auch die Finanzkennzahlen des Unternehmens spiegeln die verstärkte Nachfrage sowie die stark gestiegenen Preise in den letzten Monaten wider. So konnte im abgelaufenen Quartal der Umsatz um 18 % auf 200,2 Mio. AUD im Vergleich zum Vorquartal gesteigert werden. Zum Vorjahreszeitraum war der Umsatzanstieg von 66 % noch deutlicher und zeigt die Dynamik des Marktes.
Auch bei der Produktion erreichte das Unternehmen Rekorde und konnte 3.993 t Seltenerdoxid produzieren, worunter Neodym-Praseodym mit 2.003 t den größten Anteil einnahm. Auch bei den noch knapperen Metallen Dysprosium und Terbium konnte Lynas Rare Earths erstmalig Produktionskapazitäten am Markt verkaufen und damit eine wichtige Rohstoffquelle außerhalb Chinas werden. Um der wachsenden Nachfrage Herr zu werden, erweitern die Australier ihre Trennanlage für schwere Seltene Erden in Malaysia für 180 Mio. AUD. Dort sollen bis zu 5.000 t Rohmaterial verarbeitet werden und die Inbetriebnahme soll noch im ersten Halbjahr 2026 erfolgen.
Fazit
Die internationalen Investoren entdecken den Rohstoffsektor wieder und bauen ihre Positionen sukzessive aus. Gerade die vorgestellten Unternehmen aus den unterschiedlichen Sektoren Graphit, Uran und Seltene Erden gehören zu den Profiteuren dieser Entwicklung und sollten daher genau betrachtet werden.