06.10.2025 | 05:00
Der Ausbruch – Graphano Energy, Red Cat, Stellantis
Während deutsche Politiker sich gerne mittelstandsnah zeigen, setzen sie sich für deren Belange und zur Lösung essenzieller Probleme nur wenig ein. Zuletzt kritisierten die Spitzenvertreter des Mittelstandes die Bundesregierung scharf, da meist nur die Konzerne von der Industriepolitik profitieren, aber das Rückgrat der deutschen Wirtschaft nur selten berücksichtigt wird. Währenddessen profitieren viele börsennotierte Unternehmen von den wachsenden Kapitalströmen zu den verschiedenen Börsen und folgenden Gesellschaften profitieren in ihrem jeweiligen Segment.
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Alfred Laugeberger
ISIN:
CA38867G2053 , US75644T1007 , NL00150001Q9
Graphano Energy – Gute Voraussetzungen
Vom Rohstoffboom und der wachsenden Nachfrage nach Rohstoffen aus sicheren Herkunftsländern profitiert das kanadische Mineralerschließungsunternehmen Graphano Energy (WKN: A3C9RQ | ISIN: CA38867G2053 | Ticker-Symbol: 97G0). Dieses hat sich auf das Technologiemineral Grafit spezialisiert. Das von dem Unternehmen zu erforschende Lac Aux Bouleaux Projekt befindet sich dabei in unmittelbarer Nähe zur einzigen nordamerikanischen Graphitmine Lac des Iles (LDI) von Northern Graphite.
Northern Graphite und Graphano Energy haben, um das noch zu erschließende und abzubauende Grafit des Lac Aux Bouleaux (LAB) Projektes später verarbeiten zu können, bereits eine Kooperationsvereinbarung getroffen. Diese beidseitige Win-Win Vereinbarung bietet Northern Graphit die Möglichkeit, die eigene Anlage besser ausnutzen
zu können, während Graphano Energy den teuren Aufbau einer Produktionsanlage sparen kann.
Da das Projektgebiet von Graphano Energy eine ähnliche Gesteinsstruktur wie das Nachbargebiet besitzt, wurden bereits lange Strecken mit hohen Grafitgehalten gefunden. Vorteilhaft ist zudem, dass dies Vorkommen unterhalb der Erdoberfläche beginnen und so ein kostengünstiger Abbau im Tagebau anfänglich möglich ist. Das ist für die Kapitalbindung beim geplanten Abbau entscheidend, da im Tagebau deutlich weniger investiert werden muss als im Untertagebau und der zeitnahe Cashflow zu einer schnelleren Amortisierung der Investitionen führt. Für Investoren bedeutet dies auch weniger Verwässerungen bei späterer Kapitalerhöhung, was ebenfalls ein nicht zu unterschätzender Gesichtspunkt ist.
Unterstützung findet der Sektor im Graphitbereich zudem durch einen international ausgedünnten Wettbewerb. Die USA haben hohe Zölle auf chinesische Graphitimporte erhoben, die bei knapp über 160 % des eigentlichen Warenwertes liegen. Daher drückt CEO Luisa Moreno bei dem laufenden Bohrprogramm auf dem LAB Projekt auch aufs Gaspedal, um bei dem Batteriemetall Graphit geologisch schnell ein neues Vorkommen nachzuweisen und dieses auch in die Produktion zu bringen. Da nicht nur die nordamerikanische Nachfrage wächst, sondern auch die Abhängigkeit von China deutlich reduziert werden soll, ist das LAB-Projekt mit einer indizierten Mineralressource von 1,64 Mio. Tonnen Gestein bei einem 7%igen Graphitgehalt (Cg) mit ca. 115.000 t Cg sehr interessant. In der Kategorie abgeleitete Mineralressource werden in 1,58 Mio. Tonnen Gestein und einem 7%igen Graphitgehalt ca. 111.000 Tonnen abbaufähiges Graphit vermutet.
Red Cat - Nachfragen bedienen können
Das Drohnen- und Technologieunternehmen Red Cat (WKN: A2PPXB | ISIN: US75644T1007 | Ticker-Symbol: BQ73) orderte in der letzten Woche für seine Hochleistungs-Drohnen für 800.000 USD bei Unusual Machines entsprechende Komponenten. Darunter befanden sich die BLUE UAS Aura-Analogkamera, Aura VTX, Brave Flight Controller, Brave ESC, HDO+-Schutzbrille und Motoren für die Hightech-FANG-Drohnen.
*„Nachdem wir in den letzten anderthalb Jahren mit Unusual Machines zusammengearbeitet haben, um FANGs herzustellen, sind wir nun bereit, diese in den USA hergestellten FPV-Drohnen auf den Markt zu bringen", sagte Jeff Thompson, CEO von Red Cat. „Diese Partnerschaft stärkt unsere Fähigkeit, leistungsstarke, NDAA-konforme Systeme zu liefern, von denen Verteidigungsbetreiber und Sicherheitsbetreiber vertrauen können, dass sie sicher, zuverlässig und verfügbar sind, wann und wo sie entsprechend benötigt werden.“
Gerade nach mehreren Drohnenalarmen in Deutschland und anderen europäischen Ländern interessieren sich immer mehr Staaten und deren Armeen für diese neue Angriffs- und Abwehrgattung für die heutige Kriegsführung, v. a. bei den vorherrschenden Konflikten in der Welt.
Stellantis mit Milliardeninvestition
Am gestrigen Sonntag gab Stellantis (WKN: A2QL01 | ISIN: NL00150001Q9 | Ticker-Symbol: 8TI) bekannt, ca. 10 Mrd. USD in den Vereinigten Staaten von Amerika investieren zu wollen und so eine große Investitionsoffensive umzusetzen. Der Automobilhersteller wird voraussichtlich in Kürze eine neue Anleihe in Höhe von rund 5 Milliarden US-Dollar ausgeben und damit eine ähnliche Anleihe aus diesem Jahr erweitern.
Mit der für mehrere Jahre ausgelegten Investitionsstrategie zielt Stellantis darauf ab, die wichtigen Werksstandorte in Illinois und Michigan wiederzubeleben. Es besteht sogar die Möglichkeit, dass bereits geschlossene Werke wieder eröffnet und Mitarbeiter eingestellt werden. Mit diesem Schritt und der Investition in die Zukunft sollen auch neue Fahrzeugmodelle auf den Markt gebracht werden. Da der US-Markt ein wichtiger Absatzmarkt für Stellantis ist, soll auch die Fokussierung der Investitionen auf die US-Standorte die Absatzerwartungen des Unternehmens für die nächsten Jahre widerspiegeln.
Auch die Konfrontation des Unternehmens mit den drohenden US-Zöllen auf in Mexiko hergestellte Fahrzeuge, wie auch die schleppende Nachfrage in Europa, macht eine Anpassung der Unternehmensstrategie erforderlich.
Fazit
Weiterhin hat die US-Zollpolitik, aber auch die zunehmenden geopolitischen Auseinandersetzungen, Auswirkung auf die vorgestellten Unternehmen. Sie rücken in den Fokus der Anleger und können von den veränderten Marktbedingungen profitieren und das möglicherweise sogar überproportional.