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23.09.2022 | 05:45

Wächst Reisebranche wieder? Carnival, Pathfinder Ventures, TUI Aktie

  • Carnival
  • Pathfinder Ventures
  • TUI AG
Bildquelle: pixabay.com

Nach den politisch verordneten Lockdowns konnte die Reisebranche nach zwei Katastrophenjahren wieder mit einem Umsatzwachstum aufwarten. Die Reiselust der Deutschen stieg wieder an und viele nutzten neben Fernwehreise auch vermehrt die deutschen Urlaubsregionen zum Erholen. Doch viele börsennotierte Aktien sind nach wie vor auf niedrigem Niveau und teilweise so niedrig wie seit knapp 30 Jahren nicht mehr bewertet. Lohnt ein Einstieg oder sollte nach wie vor die Finger davongelassen werden?

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: CARNIVAL PLC DL 1_66 | GB0031215220 , PATHFINDER VENTURES INC | CA70323P1071 , TUI AG NA O.N. | DE000TUAG000


 

Pathfinder Ventures – Wohnmobilparks als Aktie

Das Unternehmen Pathfinder Ventures (WKN: A3C9XU ISIN: CA70323P1071 Ticker Symbol: D0O0) betreibt im Westen von Kanada ein sich im Aufbau befindliches Netz an gehobenen und familienfreundlichen Campingplätzen und Wohnmobilparks. Gerade durch die Lockdown-Politik unter Regierungschef Trudeau hat dieser börsentechnisch unbeachtete Sektor gut Wachstumskennzahlen vorlegen können. Während Hotels und viele Urlaubsresorts geschlossen waren, suchten immer mehr Menschen das selbstbestimmte Urlauben in den naturnahen Campingplätzen. Dieser Trend setzte sich auch in 2022 fort.

Im zweiten Quartal 2022 konnte dabei Pathfinder Ventures im Vergleich zum Vorjahr einen Umsatzanstieg von 81% erzielen. Dabei konnten knapp 917.000 CAD umgesetzt und trotz hoher Investitionen ein EBITDA von 54.395 CAD erzielt werden. Dass die Cashreserven mit Stand 30.06.2022 auf 1,58 Mio. CAD sanken, lag im Kauf eines Grundstücks am bestehenden Standort in Agassiz dem Pathfinder Camp für 750.000 CAD. Der dortige Campingpark soll erweitert und ausgebaut werden, denn die Belegungsquote hatte sich von 2021 auf 2022 mehr als verdreifacht. Mit einer Marktkapitalisierung von nur 3,5 Mio. CAD wird das Unternehmen derzeit unterhalb des Buchwertes gehandelt. Damit hat wohl kaum ein Anleger das kleine Wachstumsunternehmen auf dem Investmentschirm.

Carnival und die besten Zeiten

Die besten Zeiten bei dem Kreuzfahrtunternehmen Carnival Corporation (WKN: 120071 ISIN: GB0031215220 Ticker-Symbol: POH1) sind seit dem Allzeit-Hoch im Sommer 2017 bei 59,95 EUR längst vorbei und aktuell notiert der Kurs mit 9,88 EUR auf dem Niveau von 1995. Die Finanzkennzahlen des angeschlagenen Konzerns konnten sich aber im ersten Halbjahr deutlich verbessern. In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres konnten 4,042 Mrd. USD Umsatz erzielt werden und die Auslastung der Kreuzfahrtflotte stieg wieder auf 86%. Im stärkeren zweiten Halbjahr sollen weitere 9 Mrd. USD Umsatz erzielt werden, so dass der Konzern davon ausgeht, im Gesamtjahr bis zu 13,5 Mrd. USD umzusetzen. In 2021 waren es gerade einmal knapp 2 Mrd. USD und dadurch hat sich das Unternehmen hoch verschulden müssen, um die laufenden Kosten decken zu können.

Seit 2019 stieg durch die Coronakrise die Verschuldung um mehr als das Dreifache an. In 2023 will das Unternehmen wieder in die Gewinnzone fahren und dann mit der Schuldenreduktion beginnen. Dann erwarten die Analysten das der Umsatz auf bis zu 22 Mrd. USD ansteigen könnte. Auf das aktuelle Jahr bezogen wird das Unternehmen daher mit eine Kurs Umsatz Verhältnis (KUV) von 1,6 gehandelt und ist damit niedriger als die der direkten Wettbewerb Royal Caribbean Cruises und Norwegian Cruise Line Holdings. Doch mit einer Verschuldung von ca. 33 Mrd. USD und den weltweit anziehenden Zinssätzen werden die Kosten der Verschuldungen immer höhere Anteile am Kostenblock einnehmen und damit die zukünftigen Gewinnmargen reduzieren. Zudem ist die Aktien durch die Rezessionserwartungen in den USA als zyklische Wert besonders anfällig durch die makroökonomischen Bedingungen. Daher gibt es im Moment wohl interessanter Aktien für eine Investment als die Carnival Corporation.

TUI wie geht es weiter?

Auf dem Aktienkursniveau von 1998 befindet sich die Aktie des in Hannover heimischen Reisekonzerns TUI. Seit Mai 2018 befindet sich die Aktie im Abwärtstrend und wird derzeit mit 1,54 EUR je Aktie gehandelt. Damit schwankt die Aktie seit Juli 2022 zwischen 1,40 EUR und 1,80 EUR und könnte scheinbar eine Bodenbildung absolvieren. Doch mit der aufkommenden Rezession und der steigenden Inflation in Westeuropa, dürfte die gerade wiedergewonnene Reisefreiheit in 2022 in 2023 wieder abnehmen. Das liegt daran begründet das die Lebenshaltungskosten immer stärker steigen und für viele Menschen in Deutschland und Westeuropa eine Reise ins Ausland nicht mehr leistbar ist und selbst im Inland eher der Trend zu kostengünstigeren Urlauben hinzu Campingurlauben gehen könnte.

Das würde die Auslastungen der Feriendomizile der TUI AG einschränken und damit die Margen an den Reisen weiter senken. Auch die gestiegenen Energiepreise lässt die Kosten an den Feriendomizilen steigen, während die Auslastung zurück gehen dürfte. Es ist daher fraglich wann das Unternehmen wieder in die Gewinnzone kommt auch wenn u.a. durch Verkäufe von Assets des Unternehmens, die Verschuldung reduziert werden konnte. Daher sollten potentielle Investoren bei der Aktie weiterhin Vorsicht walten lassen, denn noch ist die Bodenbildung des Aktienkurses brüchig.


Während die großen Reise- und Schifffahrtskonzerne mit der Rezession und sinkender Nachfrage zu kämpfen haben, profitiert das noch relativ unbekannte Unternehmen Pathfinder Ventures von dem Trend zu sparsameren Erlebnisurlauben in Kanada und kann wie die steigenden Buchungen und Umsätze zeigen, davon gut profitieren und in einem schwierigen Marktumfeld wachsen.


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