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16.08.2021 | 05:45

Was ist denn da los? Heidelberger Druckmaschinen, Singulus Technologies, AdTiger

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Bildquelle: pixabay.com

"Gemeinsam sind wir stark, wenn jeder weiß, was zu tun ist." Welche Wirkung eine gute Organisation entfalten kann, und sei sie noch so klein, spürten Bürger in der vergangenen Woche beim Streik der Lokführergewerkschaft GDL. 75% aller Züge in Deutschland fielen aus. Da mitten in der Ferienzeit gestreikt wurde, fiel es auch besonders vielen Menschen auf. Das Prinzip ist aktuell auch an der Börse zu beobachten. Es zeigt sich u.a. bei dem Zusammenschluss von Kleinanlegern über Foren wie Reddit und dortige Gruppen, etwa "r/Wallstreetbets".

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: ADTIGER CORP.LTD. | KYG009701064 , HEIDELBERG.DRUCKMA.O.N. | DE0007314007 , SINGULUS TECHNOL. EO 1 | DE000A1681X5


 

AdTiger – Wachstumsmärkte China + Asien

Die chinesischen Tech-Giganten sind in den letzten Monaten stark unter Druck geraten, denn der dortigen Aufsichtsbehörde ist die Machtkonzentration auf einige wenige Unternehmen ein Dorn im Auge. Doch entgegen dem Trend profitiert ein Unternehmen - und das ist AdTiger (WKN: A2P9D1 ISIN: KYG009701064 Ticker: 55U). Der Werbespezialist gehört in China zu den größeren Unternehmen in der Online-Werbebranche, ist aber im Ausland kaum bekannt. Egal wo Auftraggeber im Internet gefunden werden sollen, AdTiger konfiguriert Werbung genau so, um die anzusprechende Kundenklientel auf den Plattformen abzuholen. Dabei nutzt die Werbeagentur die beliebten Aufenthaltsorte der potentiellen Käufer über Plattformen wie Google, Facebook, Twitter, YouTube, TikTok oder Baidu.

Mit dem unternehmenseigenen „AdTensor“ Algorithmus kann AdTiger jeweils die passgenaue Werbereichweite von Anzeigen aussteuern. Streuverluste werden somit minimiert und das Auftragsvolumen des Unternehmens nimmt beständig zu. Das schuldenfreie Unternehmen wird aktuell mit einer Marktkapitalisierung von gerade einmal 71,2 Mio. EUR bewertet und das bei einem Umsatzwachstum von 70% zum Vorjahrsquartal! Da die Aktie noch nicht im Fokus der Anleger steht, kann sie derzeit noch zu 0,11 EUR über die Börse Frankfurt erworben werden. Der Ausbruch vergangene Woche aus dem Abwärtstrend ist ein Indiz. Der Kursschluss oberhalb der 200 Tage-Durchschnittlinie könnte folglich neue Jahreshochs mit sich bringen.

Singulus Technologies schockt Aktionäre

Singulus Technologies (WKN: A1681X ISIN: DE000A1681X5 Ticker: SNG) mit Sitz in Kahl am Main wurde 1995 durch ein Management Buy-Out gegründet. Der weltweit agierende High-Tech Maschinenbauer gehört seit September 2012 dem Technologiewerte-Index TecDAX an. In den Sparten Solar, Halbleiter und Life Science erwirtschaftet das Unternehmen dabei seine Hauptumsätze. Doch nun schockt Singulus die Aktionäre mit der Verzögerung des 2020er Jahresabschlusses, weil die Testierung durch den Wirtschaftsprüfer noch fehlt. Da kommen unweigerlich Ängste wie Wirecard hoch und das führt auch umgehend zum Abverkauf von Aktien des TecDAX-Unternehmens. Am Freitag ging es in der Spitze um 20% auf bis zu 4,01 EUR je Aktie runter, ehe die Aktie unter sehr hohen Umsätzen mit 4,24 EUR aus dem Handel ging.

Schon vor Jahren konnte das Unternehmen nur vor der Insolvenz gerettet werden, weil Halter von Anleihen in neue Aktien umwandelten. Doch was ist nun genau los? Das Testat des Wirtschaftsprüfers wird derzeit noch verweigert, weil die Fortführungsprognose des Unternehmens derzeit noch nicht gesichert ist. Da hilft es auch nicht, dass Singulus Technologies etliche Neuaufträge in den vergangenen Wochen erhalten hat, denn ohne Vorfinanzierung durch die aktuell angespannte Eigenkapitalsituation, können diese Aufträge nicht abgearbeitet werden. Die Gesellschaft prüft nun verschiedene Finanzierungsoptionen. Eine Kombination aus Eigenkapitalerhöhung und Anleihen ist wahrscheinlich. Bis dies jedoch geklärt ist, wird die geplante Hauptversammlung vom 15. September 2021 auf unbestimmte Zeit nach hinten verschoben. Für Glücksritter mag die Aktie interessant sein, für den Rest eher hoch riskant.

Nicht nur Druck bei Heidelberger Druckmaschinen

Mit einem gewaltigen Kurssprung in den letzten zehn Monaten macht die Aktie von Heidelberg Druckmaschinen (WKN: 731400 ISIN: DE0007314007 Ticker: HDD) immer mehr Investoren auf sich aufmerksam. Seit dem 30.10.2020 ging es um über 300% aufwärts. Die Aktie notiert aktuell bei 1,95 EUR und ein Ende der Aufwärtsbewegung ist noch nicht in Sicht. Positiv bei dem Heidelberger Unternehmen ist, das es trotz Umsatzrückgang schwarze Zahlen schreibt. Die Restrukturierung des einst krisendurchschüttelten Konzerns wird nun nach und nach anerkannt. Zwar fielen dem Unternehmensumbau 700 Arbeitsplätze zum Opfer. Diese sicherten allerdings den Fortbestand des Unternehmens.

Auch immer mehr Auftragseingänge beflügeln das Geschäft. Gegenüber dem Vorjahresquartal stiegen die Auftragseingänge um 89% auf mittlerweile 652 Mio. EUR an. Gerade auch auf dem wichtigen Wachstumsmarkt China kam die Universalmaschine Speedmaster CX 104 gut an und trug zum deutlichen Anstieg der Auftragseingänge bei. Doch auch der neue Geschäftsbereich von Wallboxen für den Bereich E-Mobilität stößt auf hohe Nachfrage und die Produktionskapazitäten werden bis Jahresende verdoppelt. Bereits jetzt liegt bei Heidelberger Druckmaschinen ein Auftragsbestand von ca. 840 Mio. EUR vor.


Fazit

Während Heidelberger Druckmaschinen die Trendwende im letzten Jahr geschafft und eine gute weltweite Marktpositionierung erreicht hat, kann dies von Singulus Technologies überhaupt nicht behauptet werden. Im Gegenteil: Das Unternehmen scheint trotz aller Probleme der letzten Jahre bisher kein nachhaltiges Geschäftsmodell gefunden zu haben. Bei AdTiger sieht das anders aus und mit der Fokussierung auf Kundenansprache in der stark-wachsenden Onlinewelt steht dem Unternehmen der immer stärker werdende asiatische Markt offen.


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