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16.03.2022 | 05:45

Wasserstoff oder E-Mobilität? – First Hydrogen, Nel ASA, Tesla

  • First Hydrogen
  • nel asa
  • Tesla
Bildquelle: pixabay.com

Alternative Energiequellen bzw. Energielieferanten werden vor dem Hintergrund der Energieverknappung immer wichtiger. Wegen massiver Steigerungen des Strompreises und damit einhergehender Margin-Anforderungen an die Stromproduzenten, musste bereits der zweite Kraftwerksbetreiber innerhalb kürzester Zeit mit 5,5 Mrd. EUR von der Bundesregierung gerettet werden. Mit zusätzlichen Sanktionen gegen russisches Erdgas und Erdöl wird der Umstieg auf Wasserstoff immer mehr an Bedeutung gewinnen. Speziell im Nutzfahrzeugbereich sehen die Experten Wasserstoff vorne. Größere Reichweite und eine deutlich kürzere Befüllung eines Wasserstoffstanks im Vergleich zur Elektro- bzw. Batterietechnik geben der Wasserstofftechnologie im LKW-Segment einen klaren Vorteil gegenüber der E-Mobilität.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Alfred Laugeberger
ISIN: NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , First Hydrogen Corp. | CA32057N1042 , TESLA INC. DL -_001 | US88160R1014


 

Erweitertes Geschäftsmodel – First Hydrogen

First Hydrogen Corp. (WKN: A3C40W ISIN: CA32057N1042 Symbol: FHYDF) ist in Vancouver und London ansässig und konzentriert sich auf den Bau von emissionsfreien Fahrzeugen. Das Unternehmen entwirft und entwickelt derzeit ein wasserstoffbetriebenes leichtes Nutzfahrzeug mit einer Reichweite von mehr als 500km. Erste eigenentwickelte Pilot- und Vorführfahrzeuge sollen bereits im Juni 2022 für Tests zur Verfügung stehen. Diese Fahrzeuge sind in Zusammenarbeit mit MAN, Ballard und AVL Powertrain entstanden. Der nötige Wasserstoff soll über das Tochterunternehmen First Hydrogen Energy zur Verfügung gestellt werden, welches den Bau von mehreren 25-MW-Anlagen in UK, Italien, Deutschland und Kanada vorantreiben soll.

First Hydrogen entwickelt zudem in Zusammenarbeit mit der FEV Consulting GmbH, der internen Automobilberatung der FEV Group aus Aachen, neue Betankungstechnologien. Durch eine eigens geschaffene Tochtergesellschaft NetzeroH2 Inc. will man hochmoderne Wasserstofftankstellen entwickeln, produzieren und auf dem Markt einführen. Damit können Käufer der Nutzfahrzeuge auch gleich die notwendigen Tankstellen inkl. Wasserstoffproduktionsanlage für ihre Betriebsgelände mitbestellen. Durch dieses hochinteressante Geschäftsmodell ergeben sich Cross-Selling Möglichkeiten. Aufgrund der vergleichsweise geringen Marktkapitalisierung von ca. 97 Mio. EUR, steckt bei den Aktien von First Hydrogen noch viel Potential.

Trendwende geschafft? – Nel ASA

Seit dem Ukrainekrieg und der zunehmenden Sanktionsdynamik gegenüber Russland ist die Aktie von Nel ASA ( WKN: A0B733 ISIN: NO0010081235) gegen den Trend deutlich angesprungen. Auf den zweiten Blick ist klar warum. Das norwegische Unternehmen dürfte durch die Energiekrise mit erhöhten Auftragsvolumina rechnen, um Erneuerbare Energien zu forcieren und die Abhängigkeit von Russlands Erdöl und Erdgas zu reduzieren. Mit seiner Spezialisierung auf Wasserstofftechnologien, deckt das Unternehmen bereits die Erzeugung, Speicherung und die Distribution von Wasserstoff und damit die gesamte Wertschöpfungskette ab.

2021 schloss Nel ASA noch mit einem Verlust von etwa 168 Mio. EUR ab. Allerdings sind die Auftragsbücher prall gefüllt. Auch wenn der Weg zu schwarzen Zahlen voraussichtlich erst in 2026 erreicht werden soll, könnte die neue Dynamik inkl. starker Fokussierung der Politik die Energieabhängigkeit von Russland schnellstmöglich zu realisieren, das Ziel der schwarzen Null bei NEL bereits früher bringen als erwartet. Der Aktienkurs konnte jedenfalls seit Mitte Februar 2022 von 1,06 EUR auf 1,70 EUR in der Spitze ansteigen. Aktuell steht die Aktie mit 1,62 EUR immer noch mehr als 50 % höher als zum Februar 2022-Tief.

Jetzt wird Geld verdient - Tesla

Im Vergleich zu Nel ASA und First Hydrogen setzt Tesla Inc. (WKN: A1CX3T ISIN: US88160R1014 Ticker-Symbol: TSLA) hingegen alles auf den reinen Elektroantrieb. Diese Antriebsart konnte sich bisher im PKW-Bereich durchsetzen, aber steigenden Strompreise lassen langsam Zweifel aufkommen. Im PKW-Bereich verdient Tesla jedenfalls bereits gutes Geld. In Deutschland sollen noch in diesem Monat die ersten Modelle im Werk Grünheide vom Band laufen. Eine weitere Gigafactory soll noch im Laufe des Jahres in Texas die Produktion aufnehmen.

Tesla ist einer der führenden Hersteller von Elektrofahrzeugen und gleichzeitig Anbieter von Solarenergiesystemen und Energiespeicherlösungen. Auf Basis dieser Geschäftsmodelle soll weiteres Wachstum u. a. im Häuserbereich sowie in der Versorgung mit Elektrizität und Ladestationen generiert werden. Der Aufstieg des Technologiekonzern ist fast nicht mehr aufzuhalten. Allerdings ist der ganze große Wurf im Nutzfahrzeugbereich noch nicht gelungen, könnte aber mit den neuen Produktionskapazitäten aus Grünheide und Texas noch in 2022 erfolgen. Der Aktienkurs ist jedenfalls noch unter Druck und könnte sogar noch einmal unter die 700 USD Marke fallen. In diesem Bereich könnte ein Trendwechsel stattfinden. Der sollte noch abgewartet werden, aber langfristig ist die Aktie von Tesla sehr spannend.

Fazit

Nicht nur die US-Großbank Goldmann Sachs betrachtet Wasserstoff als unverzichtbaren Faktor beim Übergang zu einer emissionsfreien Wirtschaft. Auch viele weitere Analysten glauben, dass dem Wasserstoffmarkt noch ein großes Wachstum bevorsteht. Es wird davon ausgegangen, dass für die Wasserstofferzeugung ein Markt von mehr als 1.000 Mrd. USD bis 2050 entsteht. Eine Investition im Wasserstoffbereich in diesem frühen Stadium kann gerade nach deutlichen Kursrücksetzern erhebliche Renditen mit sich bringen!


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