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03.05.2022 | 05:45

Wasserstoff statt Erdöl? – First Hydrogen, Mercedes Benz, SFC Energy Aktien

  • First Hydrogen
  • Mercedes
  • SFC Energy
Bildquelle: pixabay.com

Mit den immer schärferen Sanktionen gegen Russland und dem nahezu fanatischen Wunsch zur Entkopplung von fossilen Energieträgern, bereiten Medien und Politik die Bevölkerung auf massive Veränderungen der Wirtschaft und Gesellschaft vor. Doch jedem Beobachter dürfte klar sein, dass ein sofortiges Losreißen von russischen Rohstoffen nur möglich wäre, wenn eine große Depression der deutschen Wirtschaft in Kauf genommen werden würde. Dennoch wird es Gewinner in diesem Marktumfeld geben, denn die derzeitige Politik forciert den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Dazu gehört auch Wasserstoff. Von der einst stiefmütterlichen Behandlung dieses Sektors erfolgt nun ein Umdenken der Entscheidungsträger. Immer mehr Geld und Fördermittel fließen nicht erst seit dem Ukraine Krieg in dieses Segment.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: First Hydrogen Corp. | CA32057N1042 , MERCEDES-BENZ GROUP AG | DE0007100000 , SFC ENERGY AG | DE0007568578


 

Wasserstoffproduktion + Transporter - FIRST HYDROGEN

Die meisten Automobilhersteller haben sich im PKW-Geschäft auf Batteriebetriebene Fahrzeuge ausgerichtet. Der Batterieantrieb im LKW-Segment war jedoch bisher aus physikalischen Gründen nicht wirtschaftlich zu betreiben. Das lag vor allem an einem zu hohen Einzelgewicht der nötigen Batterien bei Lastkraftwagen und zudem anderen am zu langen Ladezyklus. Diese unbezahlten Standzeiten der Speditionen für LKW und Fahrer wollen aber die Auftragnehmer in der Wirtschaft nicht bezahlen. Auch der hohe Strombedarf beim Ladevorgang kann die bisherige Lade-Infrastruktur nicht bewerkstelligen und das, ohne die signifikant gestiegenen Stromkosten zu berücksichtigen.

Das Wasserstoffunternehmen First Hydrogen (WKN: A3C40W ISIN: CA32057N1042 Ticker: FIT) will daher den Markt der Lieferwagen und Transporter mit Wasserstoff antreiben. Der Pionier arbeitet dabei mit den Wasserstoffunternehmen Ballard Power und AVL Powertrain U.K. zusammen. Das erste Transporter-Modell ist bereits auf dem britischen Markt in der Erprobungsphase, um die Serienproduktion in den AVL-Werken in Großbritannien vorzubereiten. Die nächsten emissionsfreien Testfahrzeuge 2.0 sollen noch im Sommer 2022 ausgeliefert werden. Darüber hinaus hat das Tochterunternehmen First Hydrogen Energy derzeit vier Standorte im Vereinigten Königreich identifiziert, um vor Ort Wasserstoff produzieren zu können. Jede Anlage soll mit einer Leistung von 20 bis 40 MW ausgestattet sein, so dass eine Gesamtleistung von 80 bis 160 MW produziert werden kann. Mit diesen Anlagen sollen später auch die Käufer der Fahrzeuge mit Wasserstoff versorgt werden können.

Mercedes Benz – Kritik wird lauter

Nach der ersten Hauptversammlung von Mercedes-Benz seit der Aufspaltung des Unternehmens und der Ausgliederung der Sparte Daimler Truck, steht Mercedes Benz glänzend da. Mit der Ausgliederung von Daimler Truck ist der größte LKW-Hersteller entstanden. Auf der Hauptversammlung am vergangenen Freitag präsentierte Konzernchef Ola Källenius den Aktionären ein Rekordergebnis und verkündete die Dividendenausschüttung von 5,00 EUR je Anteilsschein. Darin enthalten sind auch ein Anteil von 0,70 EUR, die zukünftig der Daimler Truck hinzuzurechnen sind. Durch die Aufspaltung erfolgt die Ausschüttung aber noch über die Mercedes-Benz Aktie. Ab dem kommenden Jahr schlägt die Geschäftsführung von Daimler Truck selbständig deren Hauptversammlung vor, wie hoch und wieviel das Unternehmen ausschütten kann/möchte.

Doch trotz der sehr guten Ergebnisse hagelte es auch Kritik. Der Verein Finanzwende kritisierte die hohe Ausschüttungsquote des Konzerns, zumal der Konzern durch staatliche Hilfspakete und Kurzarbeit von Steuergeldern profitierte. Diese hätten aus Sicht der Vereinsführung erst zurückgezahlt werden müssen, bevor die Aktionäre ihre Dividenden hätten erhalten sollen. Laut Lena Blanken sollten Unternehmen nur Dividenden ausschütten dürfen, wenn sie auf Staatshilfen verzichten. Davon abgesehen soll sich laut Vorstand Ole Källenius die Gesamtlage des Unternehmens im Laufe des Jahres verbessern. Der Mangel an Halbleitern soll bis dahin abgestellt sein und der Absatz an Fahrzeugen wieder zunehmen. Zuletzt verkaufte das Unternehmen aufgrund von Teilemangel nur noch margenstarke Modelle und konnte dadurch trotz sinkender Umsätze höhere Margen erwirtschaften.

Weiterentwicklung bei SFC Energy

Mit dem Start des Einmarsches der russischen Truppen in die Ukraine, legte die Aktie der aus dem oberbayrischen Brunnthal stammenden SFC Energy AG (WKN: 756857 ISIN: DE0007568578 Ticker: F3C) eine Trendwende hin. Von 18,30 EUR je Anteilsschein konnte sich der Wert in den vergangenen 68 Tagen wieder auf 25,75 EUR emporarbeiten. Damit zeigt die Aktie im Vergleich zum Marktumfeld eine deutliche Stärke und hebt das Interesse der Investoren für dieses Segment hervor. Dazu kommen vom bayrischen Unternehmen auch regelmäßig Neuigkeiten wie z.B. die Entwicklungskooperation mit der Tes-Fuchs GmbH aus Österreich und der Auto AG Group aus der Schweiz. Die drei Gesellschaften wollen noch im zweiten Quartal 2022 einen Prototypen-Generator für die mobile und emissionsfreie Wasserstoffproduktion vorstellen.

Mit dem sogenannten H2Genset soll die Energieversorgung von Diesel-Generatoren auf Wasserstoff umgestellt werden könne. Damit wollen die Unternehmen auf dem Markt der mobilen Energieversorgung Fuß fassen und zukünftig eine verlässliche Energiequelle für Verteidigungs- und Blaulichtorganisationen zur Verfügung stellen können. Auch in Indien wird die SFC Energy AG immer aktiver. Mit dem dortigen langjährigen Partner FC TecNrgy Pvt Ltd. sollen die Produkte der SFC vor Ort in Indien für den indischen Markt gebaut werden. Damit wollen beiden Unternehmen von der großen Wasserstoffinitiative des Landes profitieren, denn Indien will bis 2030 ca. 44 Mrd. USD Gesamtinvestitionen in den Wasserstoffsektor investieren. Die Analysten von Berenberg sehen daher Potential bei den Aktien der SFC Energy AG und stufen die Aktie auf „Buy“ mit einem Kursziel von 37 EUR je Anteilsschein. Das wäre vom aktuellen Stand aus ein Potential von 43,6%.


Fazit

Nachhaltigkeit und ESG wird seit Jahren immer wichtiger bei Investitionsentscheidungen von größeren Investmenthäusern. Auch der Ukrainekrieg befeuert die Abkehr von fossilen Energieträgern nochmals und löst damit eine noch schnellere Transformation hin zu Erneuerbaren Energien aus, wovon die vorgestellten Unternehmen weiterhin profitieren dürften.


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