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26.09.2023 | 05:45

Weiteres Überraschungspotenzial – Aurelius Equity, Cantourage Group, Mutares Aktie

  • Aurelius Equity
  • Cantourage Group
  • Mutares
Bildquelle: pixabay.com

Die Beziehungen zwischen Berlin und Peking werden immer frostiger und mit der Aussage von der grünen Außenministerin Baerbock in den USA, der chinesische Präsident wäre ein Diktator, ist ein neuer Tiefpunkt erreicht. Auch zwischen der Brüsseler EU und China sind die Beziehungen stark rückläufig. Mit der Anti-Dumping-Untersuchung für chinesische E-Autos wächst die Sorge vor einem Zollkrieg. Eine mögliche Eskalationsspirale würde vor allem deutsche und europäische Konzerne stark treffen, denn diese erwirtschaften einen hohen Anteil ihrer Gewinne auf dem chinesischen Markt.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: DE000A0JK2A8 , DE000A3DSV01 , DE000A2NB650


 

Gravierende Interessenskonflikte bei Aurelius?

Knapp oberhalb dem Allzeittief von Juli 2023 bei 9,90 EUR je Anteilsschein steht derzeit die Aktie von der Aurelius Equity Opportunities SE & Co. KGAA (WKN: A0JK2A | ISIN: DE000A0JK2A8 | Ticker-Symbol: AR4) mit 12,20 EUR. Beim Münchner Carve Out Spezialisten herrscht derzeit ein Machtkampf unterschiedlicher Interessen, deren Ausgang derzeit noch unklar ist. Wer hier mit wem zusammenarbeitet ist noch nicht offensichtlich, aber der Aktienkurs spricht mehr als Bände, wie auch die Handlungen der verschiedenen Teilnehmer. So kaufte die Aurelius durch ein Aktienrückkaufprogramm Aktien zu 16 EUR auf, die dann vom Unternehmen zu tieferen Kursen von 13,60 EUR an das Management und nahestehende Partner der Aurelius weiterveräußert worden sind.

Das macht aus kurzfristigen Gesichtspunkten keinen Sinn, denn es benachteiligt alle anderen Marktteilnehmer und kostete das Unternehmen bei 1,25 Mio. Aktien und einer Kursdifferenz von 2,40 EUR zwischen An- und Verkauf insgesamt 3 Mio. EUR. Es schädigt damit alle anderen Aktionäre. Auch die überraschende Absenkung der vorgeschlagenen Dividende von 0,50 EUR auf 0,05 EUR sorgt nun dafür, dass eine Investition in die Aktie objektiv immer unattraktiver wird. Soll aber durch diese Aktionen des Managements und dem Beschluss auf der in der letzten Woche stattgefundenen Hauptversammlung vom 20.09.2023 genau das bezweckt werden? Bei einem Bilanzgewinn in 2022 von 110 Mio. EUR, liquiden Mitteln von 324 Mio. EUR zum 30.06.2023 und einer aktuellen Marktkapitalisierung von 335 Mio. EUR, ist die Aktie jedenfalls im Moment als signifikant unterbewertet anzusehen. Nur ein Einstieg drängt sich bei der vorherrschenden Gemengelange zumindest für Kleinanleger nicht auf.

Cantourage Group als Profiteur

Cannabis-Unternehmen sind zuletzt wieder stärker in den Fokus gerückt, nachdem die US-amerikanischen & kanadischen Branchengrößen wie Aurora Cannabis, Canopy Growth, Cronos oder auch Tilray Anfang September einen Kurssprung hinlegten. Besonders stark stiegen dabei Aurora Cannabis und Canopy Growth, die einen kurzfristigen Anstieg von 150 % bzw. 415 % innerhalb weniger Tage vollziehen konnten. Davon haben beide Unternehmen aber bereits 40 % bis 50 % des Kursanstieges wieder verloren, denn die bisherigen Umsätze, und nach wie vor nicht vorhandenen operativen Gewinne, stehen immer noch nicht im Verhältnis zur Marktkapitalisierung.

Eine der Ausnahmen bei den börsennotierten Cannabisunternehmen macht dagegen das in Berlin ansässige Unternehmen Cantourage Group (WKN: A3DSV0 | ISIN: DE000A3DSV01 | Ticker-Symbol: HIGH). Im 1. Halbjahr 2023 konnte der Umsatz um 90 % auf 11,1 Mio. EUR gesteigert werden und auch das EBITDA ist im 2. Quartal in Folge positiv. Doch im Vergleich zu den Nordamerikanischen Wettbewerbern machten die Münchner an der Börse keinen Kurssprung, sondern mäandrieren in den letzten Monaten um die Marke von 10 EUR. Derzeit notiert der Kurs mit 9,27 EUR unterhalb der Zweistelligkeit. Dies entspricht einer Marktkapitalisierung von ca. 116 Mio. EUR. Im 2. Halbjahr 2023 wollen die ehrgeizigen Berliner ihren Umsatz verdoppeln, um das Jahresziel von 30 Mio. EUR zu erreichen. Weiteres Wachstumspotenzial bietet zudem das zum 1.9.2023 eröffnete Online-Portal des Tochterunternehmen Telecan. Hier können sich potentzielle Patienten auf der hauseigenen Telemedizin-Plattform beraten lassen, ob eine Cannabis-Therapie bei ihrer diagnostizierten Krankheit infrage kommt und ggf. von den beratenden Ärzten, nach vollständiger Anamnese und entsprechenden Krankheitsnachweisen, ein Rezept ausstellen lassen.

Mutares überrascht positiv

Anders als die Aurelius arbeitet die ebenfalls in München ansässige Beteiligungsgesellschaft Mutares SE & Co. KGAA (WKN: A2NB65 | ISIN: DE000A2NB650 | Ticker-Symbol: MUX) deutlich aktionärsfreundlicher. Statt Intransparenz und Dividendensenkung beschloss das Mutares Management, mit Zustimmung des Aufsichtsrates, die Anpassung der bisherigen Dividendenstrategie des Unternehmens. Statt wie bisher eine jährliche Mindestdividende von 1,00 EUR je dividendenberechtigte Aktie auszuschütten, wurde diese nun auf 2,00 EUR angepasst und damit verdoppelt. Damit sollen die Aktionäre an den sehr guten letzten beiden Geschäftsjahren stärker beteiligt und ihrem Vertrauen gedankt werden.

Auch das laufende Geschäftsjahr dürfte von Erfolg gekrönt sein, denn erst kürzlich konnte mit Genehmigung der britischen Behörden das Unternehmen Special Melted Products (SMP) veräußert werden. Der Verkaufserlös beläuft sich dabei auf 150 Mio. EUR und damit knapp 30 % des aktuellen Börsenwertes von 528 Mio. EUR, bei einem Aktienkurs von derzeit 25,70 EUR. Da sich vier weitere Beteiligung des Unternehmens in der verkaufsreifen Phase befinden, sollten Aktionäre von einer möglichen Sonderdividende in den kommenden Monaten nicht überrascht sein.



Interessenskonflikt

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