09.08.2022 | 05:45
Wie geht es weiter? – dynaCERT, Eckert & Ziegler Stahlen- und Medizintechnik, ElringKlinger Aktie
Steigende Preise überall und die Inflation in der EURO-Zone war so hoch wie noch nie zuvor seit Einführung dieser Währung. Für September wird sogar der Sprung in die Zweistelligkeit erwartet, zumindest nehmen das einige Experten an. Den höchsten Anstieg innerhalb der 'tEURO'-Zone wurde bisher jedenfalls offiziell in Estland vermeldet. Dort wurden sogar schon 22,7% zum Vorjahr überschritten. Dagegen erwartet der Unternehmer Elon Musk einen Rückgang der Teuerungsrate in den nächsten sechs Monaten. Der Zenit der stark steigenden Preise sei aus seiner Sicht bereits überschritten. Wie geht es also weiter?
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Alfred Laugeberger
ISIN:
DYNACERT INC. | CA26780A1084 , ECKERT+ZIEGLER AG O.N. | DE0005659700 , ELRINGKLINGER AG NA O.N. | DE0007856023
dynaCERT – Wann kommen die Aufträge?
Das Wasserstoffunternehmen dynaCERT Inc. (WKN: A1KBAV ISIN: CA26780A1084 Ticker: DMJ) will mit seiner Wasserstofftechnologie HydraGEN die CO2-Emissionen von dieselbetriebenen Verbrennungsmotoren reduzieren. Durch Zugabe von Wasserstoff in die Luftzufuhr wird die Effektivität des Verbrennungsprozess des Diesels erhöht und damit der Dieselverbrauch reduziert. Dadurch soll auch die Schadstoffemission im selben Umfang verringert werden. In Zeiten stetig steigender Dieselpreise auf der Welt, interessieren sich immer mehr große Dieselverbraucher für diese Technologie. Gerade im Rohstoffsegment und dem Betrieb von Rohstoffminen ist der Dieselverbrauch sehr hoch. Daher testen derzeit laut CEO Jim Payne mehrere Großunternehmen aus diesem Segment die von dynaCERT produzierten HydraGEN-Produkte.
Im Idealfall erfolgen nach der Testphase auch größervolumige Aufträge für dynaCERT. Wenn dies bei der anstehenden IAA im September 2022 in Hannover bereits verkündet werden könnte, wäre das jedenfalls gut für die Erreichung der gesetzten Unternehmensziele. Der Aktienkurs wartet jedenfalls bisher noch auf die Auftragseingänge, könnte aber im Zuge der ansteigenden Kapitalflüsse in die Wasserstoffaktien bereits mit hoch gezogen werden. Ein weiterer positiver Effekt könnte der Abschlussbericht der international tätigen CO2-Zertifizierungsstelle VERRA sein. Eine erfolgreiche Zertifizierung bestätigt die Möglichkeit sogenannten CO2-Credits zu kreieren und diese an internationale Investoren oder große CO2-Emmitenten wie Kohlekraftwerke und Stahlproduzenten zu verkaufen. Davon würden die Käufer der HydreGEN-Technologie wie auch dynaCERT profitieren. Bis zur IAA sollte daher auch der neue Wirtschaftsprüfer für den kommenden Jahresabschluss 2022 feststehen.
ElringKlinger AG in den roten Zahlen
Der Autozulieferer ElringKlinger konnte zwar in 2021 wieder schwarze Zahlen schreiben, doch rutschte das Unternehmen durch Sondereffekte im zweiten Quartal deutlich ins Minus. Bei dem Hersteller von Brennstoffzellen, Dichtungen und Ersatzteile blieb unterm Strich ein Minus von 97,1 Mio EUR. Damit ist der Gewinn von 2021 von 55,7 Mio. EUR sowie der Quartalsgewinn von Q1 von 23 Mio. EUR wieder mehr als aufgebraucht. Die Lockdown-Maßnahmen in China, die gestörten Lieferketten sowie die hohen Rohstoff-, Energie- und Logistikkosten wirkten sich auf das Ergebnis deutlich negativ aus.
Wegen der ansteigenden Zinssätze habe das Unternehmen zudem 86,1 Mio. EUR abgeschrieben sowie Wertminderungen beim Sachanlagevermögen i.H.v. 9,3 Mio. EUR vorgenommen. Ohne diese Effekte hätte das Unternehmen „nur“ 1,6 Mio. EUR verloren. Positiv ist bisher nur die Umsatzentwicklung. Dieser stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 9,4% auf 430,6 Mio. EUR. Auch der Auftragseingang legte um 5,5% zu und lag bei einem Rekordwert von 1,5 Mrd. EUR.
Eckert & Ziegler Stahlen-und Medizintechnik mit Zahlensprung
Das Berliner Unternehmen Eckert & Ziegler Stahlen-und Medizintechnik konnte im zweiten Quartal 2022 im Vergleich zum Vorjahresquartal einen Umsatzsprung von 45,3 Mio. EUR auf 56,9 Mio. EUR vermelden. Das ist ein Anstieg von 26%. Der Quartalsüberschuss verbesserte sich jedoch zum Vorjahresquartal nur um 5% auf 8,9 Mio. EUR. Der zu den weltweit größten Anbietern von isotopischen Komponenten für die Nuklearmedizin und der Strahlentherapie gehörende TecDax Konzern, wird seine endgültigen Zahlen am 11. August 2022 vermelden.
Durch die geringeren Gewinne wurde die Prognose für den Jahresüberschuss von 38,3 Mio. EUR auf 27,0 Mio. EUR gesenkt. An der Schätzung zum zu erwartenden Jahresumsatz von ca. 200 Mio. EUR hält das Unternehmen aber fest. An der Dividende von 0,50 EUR je Aktie ebenfalls. Der Finanzmittelbestand von 94 Mio. sichert die notwendige Liquidität für die nächsten Monate ab. Das Unternehmen ist aber mit einer Marktkapitalisierung von 907 Mio. EUR mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis auf stolze 34,8 angestiegen. Ob bei dieser Bewertung schon eine Trendwende einsetzt, muss erst noch in den kommenden Quartalen bestätigt werden.
Das aktuelle Marktumfeld ist schwierig zu händeln, denn einerseits steigen zwar die Umsätze aber die die gestiegenen Einkaufs- und Produktionskosten lassen bei vielen Unternehmen die Gewinne schrumpfen. Das dürfte bei dem ein oder anderen Unternehmen in den kommenden Quartalen für weiteren Überraschungen sorgen, denn auch die Refinanzierungssätze von Darlehen steigen stetig an.