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25.09.2024 | 11:00

Ziehen Biotech Aktien im Herbst an? Evotec, Medigene, Moderna Aktie

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  • Medigene
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Bildquelle: pixabay.com

Die weltweiten Corona-Maßnahmen in den Jahren 2020 und 2021 beförderten viele Aktien des biotechnologischen und pharmazeutischen Sektors auf neue Allzeithochs. Doch die anschließende Ernüchterung lies den Überschwang bei diesen Branchenaktien auch wieder entweichen und viele Werte befinden sich nun auf dem Ausgangsniveau von 2020 oder teils deutlich darunter. Diesen stetigen Zyklus des Auf und Ab an der Börse können sich Antizykliker nun zu Nutze machen, denn viele Unternehmen haben sich in den letzten vier Jahren weiterentwickelt, sind breiter aufgestellt und haben eine bessere Produktpipeline.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Alfred Laugeberger
ISIN: DE0005664809 , US60770K1079 , DE000A1X3W00


 

Moderna vor 4-Jahrestief

Dem Pharmakonzern Moderna (WKN: A2N9D9 | ISIN: US60770K1079 | Ticker-Symbol: 0QF) flossen im Höhepunkt der Coronawelle Milliardensummen zu. Das letzte Allzeithoch markierte die Aktie im Sommer 2021 bei 497,49 USD. Doch mit dem Abebben der Pandemie wurde die Aktie aus den Depots der Investoren und Anleger hinausverkauft und so notierte die Aktie am Freitag, den 20.09.2024 bei 65,69 USD je Anteilsschein knapp oberhalb eines neuen 4-Jahrestiefs.

Die Marktteilnehmer sind nach wie vor enttäuscht, dass der Konzern in den vergangenen Jahren keine nennenswerten Fortschritte im Bereich der mRNA gemacht hat. Einige Investoren haben zumindest auf mehr individualisierbare Impfstoffe gehofft, doch bisher halten sich Fortschrittsberichte diesbezüglich in Grenzen. Durch die Sparmaßnahmen des Konzerns will das Unternehmen bis 2027 1,1 Mrd. USD im Bereich der Forschung & Entwicklung einsparen und das dürfte die Innovationsfähigkeit weiter senken. Zumal der Wettbewerb in der Ribonukleinsäure (RNA) Forschung immer härter wird, wie die 530 Mio. USD Kooperation zwischen Novo Nordisk und dem RNA Entwickler Korro’s letzte Woche zeigte.

Frühestens 2027 rechnet Moderna mit neuen vermarktungsfähigen Produkten und bis dahin dürften Umsatz und Gewinne weiter rückläufig sein, sofern keine nächste Grippewelle wieder zu steigender Nachfrage nach COVID-19 Therapeutika führen sollte.

Medigene Aktie springt nach FDA NEWS an

Das immunonkologische Plattformunternehmen Medigene (WKN: A1X3W0 | ISIN: DE000A1X3W00 | Ticker-Symbol: MDG1) ist auf einem guten Weg, einen Wirkstoffkandidaten zur Behandlung von Patienten mit soliden Tumoren zu entwickeln.

Krebserkrankungen gehören weltweit mit zu den häufigsten Todesursachen, doch bald könnten neue Immuntherapien einen Durchbruch bei der Behandlung dieses stetig zunehmenden Krankheitsbild ermöglichen. Um dies zu schaffen, arbeitet Medigene zusammen mit verschiedenen Kooperationspartnern wie BioNTech, Regeneron und WuXi Biologics an sogenannten T-Zell-Rezeptoren (TCR)-Immuntherapien.

Das weltweite Marktpotenzial für TCR-Therapien könnte bis 2030 auf über 144 Milliarden USD steigen. Neuester Durchbruch, der für viel Aufmerksamkeit bereits Anfang August 2024 sorgte, war die erste Zulassung einer TCR-Zelltherapie vom Biotech-Unternehmen Adaptimmune durch die US-amerikanische Aufsichtsbehörde FDA.

Durch diese FDA-Zulassung ist auch das internationale Interesse an den Medigene Wirkstoffkandidaten MDG1015, MDG2011 und MDG2021 - wie auch an der Aktie - deutlich angestiegen. Das in Martinsried bei München ansässige Unternehmen entwickelt bereits TCR-T-Therapien der dritten Generation und berichtete zuletzt vergangene Woche auf dem ESMO-Kongress über den aktuellen Stand ihrer Forschungsarbeiten.

Besonders Medigenes Leitprogramm MDG1015 ruft international Interesse hervor. Bei dieser TCR-T-Therapie wurden bei der gezielten Behandlung von Tumoren bereits vielversprechende präklinische Ergebnisse erzielt und die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA hat Anfang September den Antrag zur klinischen Prüfung von MDG1015 am Patienten freigegeben. Derzeit wird der entsprechende Antrag bei der Europäischen Arzneimittelbehörde vorbereitet und vorbehaltlich der Finanzierung soll MDG1015 bis Ende 2024 in die klinische Entwicklung eintreten.

Evotec – Sell the News?

Trotz positiver Entwicklungen bei dem aus Hamburg stammenden Biotech Unternehmen Evotec (WKN: 566480 | ISIN: DE0005664809 | Ticker-Symbol: EVT) konnte die Aktie des Unternehmens noch keinen nachhaltigen Boden ausbilden. Mit 6,00 EUR je Anteilschein notiert die Aktie nur 0,94 EUR oberhalb eines neuen 8-Jahrestief, das Anfang August diesen Jahres ausgebildet worden ist.

Vielleicht hilft zur Stabilisierung des Kurses die Meldung aus Frankreich, dass Evotec seine zweite J.POD Anlage für die Biologika Entwicklung und Herstellung in Betrieb genommen hat. Diese erfolgt auf dem Campus Curie im französischen Toulouse. Dort wird, wie auch in der ersten Anlage in den USA, die Technologie von Just – Evotec Biologics verwendet. Die neue Anlage kann bis zu 2 Tonnen Biotherapeutika für den europäischen Markt herstellen, diese sind derzeit stark nachgefragt.

Auch wenn die News des Unternehmens bisher abverkauft werden, sind die meisten Analysten nach wie vor optimistisch. Im Durchschnitt halten sie eine Bewertung von 11,60 EUR je Aktie für gerechtfertigt und das würde einem Aufwärtspotenzial von 93 % entsprechen.

Fazit

Während Evotec und Moderna Aktien nach wie vor schwächeln, konnte die Aktie von Medigene seit der Studiengenehmigung durch die FDA vom 05.09.2024 deutlich um 30 % anspringen und ging am Montagabend mit 2,10 EUR aus dem Börsenhandel. Damit könnte die Bodenbildung bei der Medigene Aktie abgeschlossen sein, während dies bei der Evotec und Moderna Aktie noch nicht der Fall zu sein scheint. Antizyklische Investoren können daher erste Positionen bei Medigene aufbauen, sollten aber eine Positionsabsicherung am letzten Tief vornehmen.



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