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22.11.2023 | 05:45

15-Jahreshoch und Übernahme – Glencore, GoviEx Uranium, Teck Resources, Rheinmetall, Cameco, Kazatomprom Aktie

  • Glencore
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  • Rheinmetall
  • Cameco
  • Kazatomprom
Bildquelle: pixabay.com

In dem ersten Drittel der 2020er-Jahre sind die Zerwürfnisse zwischen West und Ost nie stärker zutage getreten wie in den vielen vorhergehenden Jahren. Dies lag in den beiden Jahrzehnten zuvor an der wirtschaftlichen und militärischen Stärke der USA begründet, dass niemand dem „Weltpolizisten“ nennenswert die Stirn bieten konnte. Doch die Zeit der bloßen Ermahnungen seitens der Atommächte Russland, China und anderer Staaten an die USA sind vorbei. Freundliche diplomatische Austauschnoten sind längst Vergangenheit und die Sanktions- und Gegensanktionsspirale führen nach wie vor zu Verwerfungen an den Rohstoffmärkten. Doch in vielen Depots fehlen Rohstoffwerte, um von diesem Trend zu profitieren, statt nur für die Auswirkungen im täglichen Leben zu bezahlen.

Lesezeit: ca. 4 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: JE00B4T3BW64 , CA3837981057 , CA8787422044 , DE0007030009 , CA13321L1085 , US63253R2013


 

Uranpreis auf 15-Jahreshoch

Der Uranpreis hat mit 80 USD je Pfund ein neues 15-Jahreshoch erreicht. So langsam wird dem Markt und den Einkäufern der weltweiten Atomkraftwerksbetreiber bewusst, dass der jährliche Nachfrageüberschuss von ca. 50 Mio. Pfund durch abgebaute Lagerbestände nicht mehr gedeckt ist. Ebenso die größten Produzenten von Uranerz, die kanadische Cameco (WKN: 882017 | ISIN: CA13321L1085 | Ticker-Symbol: CJ6) und die kasachische Kazatomprom (WKN: A2N9D5 | ISIN: US63253R2013 | Ticker-Symbol: 0ZQ), sind durch neue Lieferverträge auf Jahre komplett ausverkauft. Dazu kommt nun, dass in der letzten Woche verkündet wurde, dass die Produktionskapazitäten über 7.000 t UF6-Uran bis 2028 der US-Anreicherungsanlage Metropolis im US-Bundesstaat Illinois ausverkauft sind. Daher dürften die Rohstoffeinkäufer der Kraftwerksbetreiber gerade jetzt berechtigt unruhig werden und händeringend nach neuen Lieferverträgen suchen.

Gut für GoviEx Uranium

Davon profitiert bereits im Ansatz der Uranexplorer GoviEx Uranium (WKN: A12BL3 ISIN: CA3837981057 Ticker-Symbol: 7GU). Dieser treibt die Entwicklung seines Flaggschiffprojektes Madaouela mit über 50 Mio. bis 100 Mio. Pfund Uranoxid im afrikanischen Staat Niger voran. Das Land kam erst im Sommer 2023 durch einen wiederholten Militärputsch in die Schlagzeilen. Nach dem ersten Anfangsschock besannen sich die Marktteilnehmer und mittlerweile steht der Aktienkurs mit 0,185 CAD bereits wieder 20 % oberhalb des damaligen Kurseinbruchniveaus.

Was viele Aktionäre seinerzeit in der Kurzschlussreaktion nicht berücksichtigten, ist die Tatsache, dass Militärputsche in Westafrika und korrumpierte Politiker aus dem Amt zu setzen, nicht unüblich sind. Die letzten Militärputsche in Burkina Faso (2022) oder Mali (2021) hatten keinen nennenswerten Einfluss auf die dort tätigen Bergbauunternehmen. Schließlich bringen diese neben Arbeitsplätzen auch mit die höchsten Steuereinnahmen für das jeweilige Land. Doch GoviEx Uranium hat noch mehrere „Asse im Ärmel“. Selbst wenn das Madaouelaprojekt in Niger vorläufig abgeschrieben würde, so dürften die Liegenschaften in Sambia und Mali mehr wert sein, als die aktuelle Marktkapitalisierung annehmen lässt.

In Mali betreibt das Unternehmen das Faleaprojekt und in Sambia das Projekt Muntanga. So konnten im Sommer dieses Jahres die gemessenen und angezeigten Ressourcen auf Muntanga fast verdreifacht werden. Dabei kalkulierte das Unternehmen in der Vormachbarkeitsstudie (PEA) mit nur 50 USD je Pfund und wäre bei Produktionsbeginn mehr als profitabel. Nun steht der Uranpreis zum November 2023 bei 80 USD je Pfund und für Lieferkontrakte Ende 2027 werden bereits Preise oberhalb der 100 USD-Schallmauer bezahlt. Gute Aussichten für GoviEx Uranium.

Glencore übernimmt Tafelsilber von Teck Resources

Das Unternehmen Glencore (WKN: A1JAGV ISIN: JE00B4T3BW64 Ticker: 8GC) ist als Rohstoffkonglomerat aus der Welt der Rohstoffe nicht wegzudenken. Viel zu wenigen Marktteilnehmern ist bekannt, dass Glencore nicht nur einer der größten Rohstoffhändler auf dem Globus, sondern auch das umsatzstärkste Unternehmen der ganzen Schweiz – vor dem Nestlé-Konzern ist. Und während sich viele Konzerne aus dem Bergbausegment immer stärker um politische Korrektheit bemühen, statt auf ihre Profitabilität zu achten, nutzt Glencore die anormalen Marktgegebenheiten und kauft Unternehmen ganze Unternehmensteile ab.

Erst letzte Woche half Glencore dem kanadischen Kupfer- und Kohlekonzern Teck Resources (WKN: 858265 | ISIN: CA8787422044 | Ticker-Symbol: TEKB), sich von seinem Kokskohlegeschäft zu trennen. Für die Vorstände von Teck Resources mag dies eine Befreiung von einer vermeintlich umweltschädlichen Anlageklasse sein, doch dieser Verkauf kommt die Aktionäre teuer zu stehen. So war das Kokskohlegeschäft im Schnitt der letzten Quartale für 57 % bis 61 % der Umsätze aber zwischen 71 % – 75 % des Bruttogewinnes verantwortlich. Die Anteile an diesem Geschäftsbereich verkaufte Teck Resources nun für 6,9 Mrd. USD Cash an Glencore. Das ist ungefähr das 2,8-fache des anteiligen Kokskohlegewinnes im Gesamtjahr 2022. Teck Resources will damit seine Bilanz stärken, das Kupferportfolio weiter ausbauen und auch einen Teil an die Aktionäre zurückgeben. Bis zum Abschluss des Verkaufs im dritten Quartal 2024 behält Teck Resources weiterhin alle Cashflows aus diesem Geschäftszweig.

Rheinmetall will Umsatz verdoppeln

Durch den Ukrainekonflikt zwischen der von den NATO-Staaten unterstützen Ukraine und Russland konnte vor allem das Rüstungsunternehmen Rheinmetall (WKN: 703000 | ISIN: DE0007030009 | Ticker-Symbol: RHM) profitieren. Was der Bundeshaushalt sich über drei Jahrzehnte bei dem Bundeswehretat abgespart hat, soll nun durch Sondervermögen in kürzester Zeit wieder durch Remilitarisierung auf Vordermann gebracht werden.

Neben Aufträgen für Munition, Panzer und Luftabwehr liefert der Rüstungskonzern auch Drohnen an die Bundeswehr, aber ebenso an die Kriegspartei Ukraine. Für die US-Investmentbank Goldman Sachs ist daher das Unternehmen nach wie vor ein „Buy“ mit einem Kursziel von 333 EUR. Vor allem die Ziele für 2026 überraschte deren Analystin Daniela Costa am gestrigen Dienstag positiv. Bis dahin will der Konzern seine Umsätze auf 13 bis 14 Mrd. EUR nahezu verdoppeln. Für dieses Jahr will Rheinmetall-Chef Armin Papperger 7,4 bis 7,6 Mrd. EUR erlösen.

Fazit

Alle drei vorgestellten Aktien befinden sich in einem Markt mit Sonderkonjunktur. Rheinmetall profitiert direkt von den zunehmenden geopolitischen Spannungen und Kriegen durch steigende Umsätze und Gewinnmargen. Glencore sichert sich mit langfristigen Verträgen und direkten Zukäufen an Rohstoffen und Rohstoffunternehmen den Zugang zu selbigen und baut seine dominierende Stellung weiter aus. GoviEx Uranium hat mit dem Zugriff auf mehrere Uranvorkommen in Afrika einen begehrten Rohstoff, welche die großen Produzenten auf Jahre nicht mehr liefern können. Daher dürften neue Rohstofflieferanten in den kommenden Quartalen in der Gunst der Anleger weiter ansteigen.



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