23.06.2025 | 05:30
50 % Rendite und mehr – Adyen, Ebay, naoo AG, Sartorius
Trotz vorläufiger Vereinbarungen in London bei den Vermittlungen im Zollstreit der USA mit China gehen die Streitigkeiten hinter den Kulissen weiter. Laut einem US-Beamten hat die US-Administration den weltweit führenden Halbleiterherstellern mitgeteilt, die Ausnahmeregelungen bei der Lieferung von US-Technologie an China entziehen zu wollen. Dies betrifft vor allem Unternehmen wie die südkoreanische Samsung Electronics oder auch Taiwan Semiconductor Manufacturing Co (TSMC) und ist Teil des harten Vorgehens der Trump-Administration gegen kritische US-Technologie. Aus Sicht der USA ist dieses Vorgehen keine weitere Handelseskalation, sondern eine Maßnahme gegen Chinas Exportbeschränkungen bei Seltenen Erden.
Lesezeit: ca.
4 Minuten.
Autor:
Alfred Laugeberger
ISIN:
NL0012969182 , CH1323306329 , DE0007165631 , US2786421030
naoo AG trumpft auf
Das Social-Media-Unternehmen der nächsten Generation ist das Schweizer Unternehmen naoo AG (WKN: A40NNU | ISIN: CH1323306329 | Ticker-Symbol: NAO). Der Newcomer mit starker Innovationskraft hat die sozialen Mediennetzwerke neu gedacht und durch Gamification, Künstliche Intelligenz (KI) und die Einbindung des lokalen Handels das Nutzererlebnis auf ein neues Niveau gehoben. Die stetig steigenden Auftragszahlen geben der Unternehmensführung um CEO Dr. Thomas Wolfensberger bisher recht. Besonders die erst im März 2025 durchgeführte Akquisition der Schweizer Influencer-Agentur Kingfluencer zahlte sich bereits sofort aus.
Im ersten Quartal 2025 beschleunigte sich die Geschäftsdynamik und mit einem Umsatzplus von 12,3 % bzw. Umsätzen von 4,49 Mio. EUR wurden die eigenen Erwartungen übertroffen. Noch interessanter ist die gefüllte Pipeline, die sich in bereits 298 unterzeichneten Kampagnenverträgen niederschlug. Damit hat die naoo AG schon im ersten Quartal fast den Umsatz des Gesamtjahres 2024 erreicht. Mit namhaften Kunden wie BMW, Migros oder auch Nestlé vertrauen Top-Unternehmen ihre Marketingbudgets Kingfluencer an; dies zeigt das hohe Vertrauen in die Qualität der geleisteten Dienstleistungen.
Mit der Wachstumsstrategie der naoo AG wird allein das Marktvolumen für Influencer-Marketing im DACH-Raum auf jährlich 1,3 Mrd. EUR geschätzt. Die Wachstumsraten sollen in den kommenden Jahren bei jährlich 12 bis 15 % liegen. Der nächste strategische Schachzug der naoo AG könnte der im April verkündete hochkarätige Zugang im Managementteam sein. Hier konnte der „Lead Scientist“ Dr. David Liu von Ebay gewonnen werden, der bei der Social-Media-Plattform die Position des Head of AI übernommen hat. Er soll mit seinem Know-How das KI-unterstützte Benutzererlebnis verbessern und personalisieren, damit die Interaktion, wie auch die Verweildauer auf der Plattform erhöht wird.
Das bisher noch auf die Schweiz zentrierte Geschäft soll in den nächsten Quartalen internationalisiert und auch auf Deutschland ausgeweitet werden. Mittelfristig sind auch die weiteren europäischen Märkte interessant und auch die USA ist eine potenzielle Zielregion für die naoo AG. Derzeit liegt der Fokus aber - neben Wachstum - vor allem bei dem Erreichen der Profitabilität. Diese soll bereits in 2026 erreicht werden. Mit dem Launch der neuen App-Version Anfang Juni 2025 sind die Schweizer bereits auf dem richtigen Weg. Die Kosten konnten um 50 % reduziert und gleichzeitig die Zugriffsgeschwindigkeit um den Faktor 10 erhöht werden. Dadurch verbessert sich die Nutzererfahrung noch einmal deutlich und neue Inhalte können blitzschnell ausgespielt werden. Mit der neuen App-Version ist gleichzeitig die Grundlage für die avisierte Expansionsstrategie gelegt. „Es können gleich mehrere Millionen neue Nutzer integriert werden, ohne dass die Reaktionszeit sich maßgeblich verändert“, so die Aussage von Gabriel Höhener, dem Chief Technical Product Officer des Unternehmens.
Adyen ein „Buy“
Seit dem Juli 2024 Tief des niederländischen Zahlungsabwicklers Adyen (WKN: A2JNF4 | ISIN: NL0012969182 | Ticker-Symbol: 1N8) bei 1.028 EUR je Aktie, konnte sich der Wert in den letzten elf Monaten wieder deutlich erholen. Zuletzt wurden 1.525 EUR je Anteilsschein aufgerufen. Das sind knapp 50 % Ertrag in diesem Zeitraum und eine ordentliche Performance.
Doch laut dem Analysehaus Jeffries soll die Party der Bullen noch nicht vorbei sein. Nach einem Besuch der Firmenzentrale in Amsterdam hat der Analyst Hannes Leitner die Einschätzung für die All-In-One Zahlungsplattform überarbeitet und das Bewertungsmodell angepasst. Der erwartete Gegenwind für das Geschäftsmodell durch andere Bezahl-Apps und geopolitische Unsicherheiten setzte zwar ein, aber die unterstellten Sorgen waren von den Marktteilnehmern übertrieben. Jeffries lässt daher seine Empfehlung als „Buy“ und bestätigt das Kursziel von 2.039 EUR auf Sicht der nächsten 12 Monate.
Sartorius mit 50 % Anstiegspotenzial?
Von Februar 2009 bis November 2021 gehörte die Aktie von der Sartorius AG (WKN: 716563 | ISIN: DE0007165631 | Ticker-Symbol: SRT3) zu den absoluten Highflyern der deutschen Aktien aus der zweiten bzw. dritten Reihe. In einem Durchmarsch stieg die Aktie in diesem Zeitraum von 1,50 EUR um 630,10 EUR auf 631,60 EUR an. Das entspricht einem Kursanstieg von 41.936 % innerhalb von zwölfeinhalb Jahren. Doch jede Börsenrally findet ihr Ende und so auch die Anteilsscheine von Sartorius. Bis April dieses Jahres gab der Wert über 73 % dieser Aufwärtsbewegung ab und notierte kurzzeitig bei nur noch 166,05 EUR.
Nun könnte sich aber wieder eine Trendwende abzeichnen, denn die Aktie erholte sich in den letzten zweieinhalb Monaten und kostete am letzten Freitag wieder 212 EUR. Auch die Analysten der britischen Investmentbank blicken optimistisch in die Zukunft. Sie senkten zwar das Kursziel leicht von 320 EUR auf 310 EUR ab, sehen die Einstufung des Wertes aber bei „Übergewichten“. Vor allem im Bereich Bioprocessing sieht deren Analyst Charles Pitman-King eine stärkere Nachfrageerholung. Ein Anstieg von 212 EUR auf das Kursziel des Analysten würde mit 46 % einem Anstiegspotenzial von 50 % ziemlich nahekommen.
Fazit
Durch die Übernahme von Kingfluencer durch die naoo AG, wie auch die verbesserte App-Version ist die Grundlage für ein weiteres beschleunigtes Unternehmenswachstum gelegt. Die Aktie von Sartorius scheint die Trendwende zu bestätigen und Experten sehen ein Anstiegspotenzial von knapp 50 % in den nächsten zwölf Monaten. Auch bei Adyen sind nach Expertenmeinung weitere Kursanstiege möglich, wenn gleich diese nicht mehr so hoch eingeschätzt werden.