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30.10.2023 | 04:40

Aktien der Erneuerbaren + CO2-Reduktion – Evonik, Klimat X Developments, Siemens Energy

  • Evonik
  • Klima X Developments
  • Siemens Energy
Bildquelle: pixabay.com

Viele Staaten der Welt haben aufgrund der Pariser UN Klimakonferenz 2015 begonnen, den Versuch zu unternehmen, die globale Erwärmung zu begrenzen. Als Folge dessen ist unter anderen auch ein internationaler Markt für CO2-Emissionsrechte entstanden. Global betrachtet soll dieser freiwillige Markt für CO2-Emissionsrechte laut der Boston Consulting Group von ca. 2 Mrd. USD im Jahr 2021 auf 10 – 40 Mrd. USD in 2030 anwachsen. Ein interessanter und vor allem starker Wachstumsmarkt in einer von Unsicherheit geprägten Welt.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: DE000EVNK013 , CA49863L1067 , DE000ENER6Y0


 

Klimat X Developments Wiederaufforstungsprogramm

Das kanadische Aufforstungsunternehmen Klimat X Developments (WKN: A3DNQL | ISIN: CA49863L1067 | Ticker-Symbol: Q1C) hat sich zur Aufgabe gesetzt, die Versteppung von gerodeten Regenwaldgebieten in Westafrika zu bekämpfen. Um dies in der Praxis umzusetzen, pachtet das Unternehmen in den jeweiligen Ländern große Landflächen und Uferlagen langfristig an. Dort wird dann ein Aufforstungs- bzw. Wiederaufforstungsprogramm mit regional typischem Baumbewuchs entwickelt und mithilfe von Investorengeldern umgesetzt. Das Geld stammt meistens von weltweit agierenden Unternehmen, welche durch die Wiederaufforstung die daraus zu generierenden Emissionszertifikate nutzen oder handeln können.

So konnte Klimat X Developments nach dem Vollzug eines ersten Aufforstungsprojektes in Sierra Leone die Auszahlung des zweiten Teilbetrages i. H. v. 500.000 USD erhalten. Diese Summe zahlt ein Fortune-500-Unternehmen als Vorabkaufvereinbarung an Klimat X Developments aus, welches später nach Umsetzung der Bepflanzungsmaßnahme den entsprechenden Gegenwert als CO2-Emissionszertifikate erhält. Im Jahr 2022 und 2023 konnten die Kanadier in Sierra Leone bereits 1.400 ha aufforsten und mit dem neuerlichen Kapitalfluss werden diese Neuaufforstungen gepflegt und weitere Flächen für die nächste Bepflanzungsphase in der Regenzeit 2024 vorbereitet.

Insgesamt hält das Unternehmen eine Fläche von 5.000 ha vor, mit der Option, diese um 20.000 ha erweitern zu können. Allein auf der Projektfläche von 5.000 ha werden in einem Zeitraum von 30 Jahren validierter und verifizierter Emissionszertifikate für bis zu 1,9 Mio. t gebundenes CO2 generiert werden können. Der CO2-Zertifikatepreis liegt derzeit zwischen 15 – 30 USD je t CO2 und sollte in den kommenden Jahren nach Erwartung der Experten weiter ansteigen.

Evonik - Konjunktursorgen und Lichtblick

Seit zwei Jahren kämpft die energieintensive chemische Industrie mit hohen Energiekosten und die schwächelnde Konjunktur in Deutschland und der Welt wirkt ebenfalls belastend für Unternehmen wie den Chemieriesen Evonik Industries (WKN: EVNK01 | ISIN: DE000EVNK013 | Ticker-Symbol: EVK). Doch die Stimmung in Deutschland konnte laut dem Ifo-Geschäftsklimaindex um 1,1 Punkte im Oktober 2023 gegenüber dem Vormonat zulegen. Für den Ifo-Präsidenten Clemens Fuest ist das zumindest für die deutsche Wirtschaft ein Silberstreifen am Horizont. Leichte Verbesserungen sehen die 9.000 befragten Unternehmen in den Branchen des Baugewerbes und der Industriebetriebe, während der Dienstleistungssektor am optimistischsten ist.

Dennoch sollten die ersten positiven Signale nicht überbewertet werden, denn die Lage bei Evonik und der Chemieindustrie ist nach wie vor angespannt. Die Experten der US-Großbank J.P. Morgan werden aber nach ihrer letzten Studie nun wieder optimistischer für den deutschen Chemieriesen. In den letzten 12 Monaten hatten die Chemieproduzenten mit dem Preisdruck durch den Wettbewerb zu kämpfen, denn viele Kunden haben ihre Lagerbestände signifikant abgebaut und vielen damit als Nachfrager aus. Indessen sind die Lagerbestände nun weitestgehend abgebaut oder bei einige Kunden bereits geräumt, sodass Analyst Chetan Udeshi mit zunehmender Nachfrage rechnet. Durch den Abverkauf des Sektors schätzt er das Branchenumfeld grundsätzlich als positiv ein und sieht die Aktie von Evonik als „Overweight“ Kandidat an.

Siemens Energy nächster Kursrutsch

Nach dem Abverkauf der Aktien von Siemens Energy (WKN: ENER6Y | ISIN: DE000ENER6Y0 | Ticker-Symbol: ENR) Ende Juni 2023 konnte sich der Aktienkurs bis in den August hinein noch zwischen 12,80 bis 13,50 EUR stabilisieren. Doch dieser Versuch einer Bodenbildung war nur von kurzer Dauer und seitdem gab der Kurs bis letzte Woche stetig bis auf 11 EUR je Anteilsschein nach. Als dann am vergangenen Donnerstag die nächste Kurswarnung kam, rutschte die Aktie bis zum Wochenschluss auf 7,49 EUR hinunter.

Der Energietechnikkonzern für Windanlagen ist dermaßen angeschlagen, dass der Vorstand bereits in Verhandlung mit dem Bund über Garantien in Milliardenhöhe eingetreten ist. Es soll sich dabei nach einem Bericht der WirtschaftsWoche um ein Garantievolumen von 15 Mrd. EUR handeln. Belastend für Siemens Energy ist nach wie vor die dramatischen Verluste des übernommenen Tochterunternehmens Gamesa. Diese betragen im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr 4,5. Mrd. EUR und schlagen komplett auf Siemens Energy durch.

Die Marktkapitalisierung beträgt somit seit Freitag mit 5,9 Mrd. EUR nur noch knapp 40 % des angestrebten Garantievolumens von dem von Robert Habeck geführten Wirtschaftsministerium. Doch das Wirtschaftsministerium zusammen mit dem Finanzministerium sind derzeit nur bereit, Garantien i. H. v. 8 Mrd. EUR zu übernehmen, wenn ein Bankkonsortium für weitere 2 Mrd. EUR bürgt und die Siemens AG (WKN: 723610 | ISIN: DE0007236101 | Ticker-Symbol: SIE) als größter Einzelaktionär (25,1 %) für die restlichen 5 Mrd. EUR haftet.

Fazit

Während die Siemens Energy Aktie immer tiefer in den Abwärtsstrudel gezogen wird, scheint bei der Evonik Industries Licht am Ende des Tunnels sichtbar zu werden. Deutlich stabiler und langfristig interessanter könnte im Moment jedoch die Aktie von Klimat X Developments sein. Diese schwankte in diesem Jahr stabil um die 0,15 CAD (0,10 EUR), konnte aber seit September entgegen dem Markttrend leicht zulegen.



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