22.10.2025 | 05:45
Weitere starke Anstiege voraus? Empire Brand Building, GE Aerospace, Siemens Energy, GE Vernova
Die Berichtssaison für das abgelaufene dritte Quartal nimmt Fahrt auf und etliche Unternehmen konnten die positiven Erwartungshaltungen der Marktteilnehmer sogar übertreffen. Die Wachstumsdynamik ist damit trotz eintrübender Weltwirtschaft aufgrund des Zoll- & Sanktionskrieges der USA weiter intakt und das überzeugt die Börsenteilnehmer, dass eine Rezession noch weit weg ist und vielleicht auch gar nicht kommen wird. Kurzfristig haben die Optimisten jedenfalls recht und das befeuert die Aktienkurse. Folgende Unternehmen sind weiter auf Wachstumskurs und dürften weiter profitieren.
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Alfred Laugeberger
ISIN:
CH0597194171 , US3696043013 , DE000ENER6Y0 , US36828A1016
Empire Brand Building mit 100 % Umsatzwachstum?
Das noch junge börsennotierte Schweizer Unternehmen Empire Brand Building (WKN: A3C8WX | ISIN: CH0597194171 | Ticker-Symbol:EBB) hat sich als Onlineplattform mehrere Marktplätze im Onlineverkauf aufgebaut. Als Nischenplayer bedient das Unternehmen z. B. einen Marktplatz für Secondhand-Artikel für den An- und Verkauf von Produkten für junge Familien. Der Marktplatz namens „baddel daddel“ https://www.baddeldaddel.com wächst dabei innerhalb der Zielklientel stetig an und nutzt die bereits bestehenden Kundenkontakte zur gezielten Erweiterung der Kundenkontakte wie auch des Kundenumsatzes.
So hat die Unternehmensführung schnell erkannt, wie sie parallel auch die Plattform www.familienmarktplatz.de mitvermarkten und so die Chance eines oder mehrerer Kaufabschlüsse mit den selben Kunden erhöhen kann. Mittlerweile wurde das Geschäftsmodell stetig erweitert und mit der Kosmetikmarke Cleo&Tess auch die Zielgruppe der Frauen bedient. Über diese Plattform können die Nutzerinnen ihren Bedarf an Make-up, Parfum und Kosmetikartikeln decken und sich von den neuesten Trends für Anschlusskäufe beeinflussen lassen. Empire Brand Building nutzt dabei geschickt die überlappenden Zielgruppen, denn jede Mutter ist gleichzeitig auch Frau und kann so nicht nur die Bedürfnisse der Familie über den Familienmarktplatz, sondern auch ihre eigenen via www.cleotess.de befriedigen.
Die nächste Geschäftserweiterung des Unternehmens hat bereits mit einem Online-Shop für intime Lifestyle-Produkte stattgefunden. Laut Branchenkennern wächst dieser Markt um durchschnittlich 13 % p. a. und gerade durch die bereits vorhandenden Kontakte, dürfte das Wachstum bei Empire Brand Building anfänglich über dem Marktdurchschnitt liegen. Angesprochen wird durch Squerk.com eine junge, selbstbewusste Zielgruppe an Frauen, die zwischen 18 bis 30 Jahre alt sind. Da die Plattform noch sehr jung ist, soll im ersten Jahr ein Umsatz von 125.000 EUR erzielt werden. Über alle Plattformen will Empire Brand Building bis Jahresende 2025 mind. 50.000 aktive Nutzer auf den verschiedenen Plattformen erreicht und daraus einen Umsatz von mind. 2,68 Mio. EUR erzielt haben. Damit wäre der Umsatz von 1,34 Mio. EUR aus dem letzten Jahr um 100 % übertroffen. Bei einem Kurs von 4,98 EUR je Aktie und einer Bewertung von ca. 19,9 Mio. EUR ist das Wachstumsunternehmen derzeit noch recht günstig bepreist. Sphene Capital sieht ein Kursziel von 15,20 EUR als gerechtfertigt an und gibt eine „Kaufempfehlung“ aus.
Siemens Energy vers. GE Vernova
Ein Highflyer am deutschen Aktienmarkt war in den vergangenen beiden Jahren die Aktie von Siemens Energy (WKN: ENER6Y | ISIN: DE000ENER6Y0 | Ticker-Symbol: ENR). Kostete die Aktie im Herbst 2023 noch 10,00 EUR, so konnte sich der Wert binnen Jahresfrist mehr als verdoppeln. Doch das war erst der Anfang eines deutlichen Kursschubes. Im Oktober 2024 mussten Anleger bereits mit 24,08 EUR gut 140 % mehr zahlen als noch im Jahr zuvor. Das war aber erst der Startschuss der Aufwärtsbewegung und zuletzt waren Anleger bereit, 98,00 EUR zu bezahlen. Binnen Jahresfrist vervierfachte sich demnach der Wert.
Doch nach dem starken Anstieg der letzten zwei Jahre werden die mahnenden Stimmen lauter. So hinkt Siemens Energy zum Wettbewerber GE Vernova laut Analysehaus Bernstein deutlich hinterher. Die strukturellen Unterschiede zwischen beiden Unternehmen rechtfertigen nicht das aktuelle Kursniveau bei Siemens Energy. Das Analysehaus bekräftigt seine Einschätzung der „Underperformance“ und sieht ein Kursziel von 37,00 EUR als gerechtfertigt an. Vom aktuellen Stand würde das einem Kursverlust von knapp 63 % gleichkommen. Dieses niedrige Kursziel ergibt sich aus der Unterrepräsentation im margenstarken Sektor der Gas-Turbinen und der Überrepräsentation bei Windenergieprojekten, bei denen die Margen stark rückläufig sind.
GE Aerospace erhöht Gewinnprognose
GE Aerospace (WKN: A3CSML | ISIN: US3696043013 | Ticker-Symbol: GCP) konnte mit der Vorlage seines Quartalsergebnisses am gestrigen Tag die Marktteilnehmer positiv überraschen. Der US-Triebwerkshersteller wird in diesem Jahr gut 20 % mehr LEAP-Triebwerke ausliefern als bisher angenommen. Das dürfte auch die Abnehmer Boeing und Airbus optimistischer werden lassen, denn wegen einer zu geringen Anzahl an Triebwerken können diese ihre Aufträge nicht fristgerecht abliefern.
Der Triebwerksbauer erhöhte seinen bereinigten Umsatz um 26 % auf 11,31 Mrd. USD und konnte auch seine Gewinnprognose von 5,60 USD bis 5,80 USD auf 6,00 USD bis 6,20 USD anheben. Der Gewinn im abgelaufenen Quartal wuchs um starke 44 % auf 1,66 USD je Aktie an, während der Marktkonsens bei 1,45 USD je Aktie lag. Entsprechend ging es auch bei den Anteilsscheinen des Unternehmens nach oben und so legte der Wert um 2,3 % auf 308,86 USD bzw. 266,50 EUR zu.
Fazit
Die Aktie von GE Aerospace entwickelt sich kontinuierlich von Allzeithoch zu Allzeithoch und die positive Überraschung bei den aktuellen Quartalszahlen treibt den Kurs weiter an. Auch bei Empire Brand Building entwickelt sich alles in die richtige Richtung und nach den Neuigkeiten vom 07. Oktober 2025 wurde die für das Gesamtjahr geplante Nutzeranzahl bereits zum Ende des dritten Quartals erreicht. Weniger euphorisch sieht es dagegen bei Siemens Energy aus, die nach Berichten von Bernstein weit über ihr Kursziel hinaus geschossen sind und für die sie eine Korrektur als überfällig erachten.