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08.02.2024 | 05:45

Allzeithochs und Übernahmen - dynaCERT, Evotec, Sartorius AG Aktie

  • dynaCERT
  • Evotec
  • Sartorius
Bildquelle: pixabay.com

Mit Gewinnmitnahmen zum Jahresanfang 2024 sicherten sich die Marktteilnehmer einen Teil ihrer Performance aus 2023 ab. Doch die mitgenommenen Gewinne wurden seit Mitte Januar wieder investiert und treiben seitdem den DAX und die nordamerikanischen Indizes von einem Allzeithoch zum nächsten. Mit 17.066 Punkten markierte der DAX erst am gestrigen frühen Vormittagshandel das letzte Allzeithoch und dennoch schauen viele Marktteilnehmer diesen Kursanstiegen noch ungläubig hinterher. Derweil läuft am Biotechmarkt wegen auslaufender Blockbuster der Pharmakonzerne der Wettlauf um neue Patente. Welche Aktien haben noch weiteren Nachholbedarf?

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Alfred Laugeberger
ISIN: CA26780A1084 , DE0005664809 , DE0007165631


 

dynaCERT besteht Härtetest

Während die Elektromobilität und die Elektroautos zunehmend zum Ladenhüter der Automobilkonzerne und der Autohäusern werden, entwickelt sich die Wasserstoffindustrie permanent weiter. Viele in 2020 und 2021 hoch gehypte Wasserstoff Unternehmen sind mittlerweile um 90 % von ihren Höchstkursen eingebrochen und nähern sich ihren Kursen vor der „Hypephase“. Doch in den vergangenen Jahren konnten sich viele Unternehmen deutlich entwickeln und auch ihre Anwendungsfelder erweitern und zur Marktreife führen. Mit darunter ist auch die Aktie des kanadische Wasserstoffunternehmens dynaCERT Inc. (WKN: A1KBAV, ISIN: CA26780A1084, Ticker: DMJ). Diese verlor von 2020 bis 2022 in der Spitze ca. 94 % und notiert derweil auf dem Niveau von 2016.

Doch in den letzten 1,5 Jahren konnte sich die Aktie deutlich stabilisieren und notiert bei 0,16 CAD (0,10 EUR) je Anteilsschein. Zuletzt konnte das Unternehmen und deren HydraGEN™ Technologie bei der Dakar-2024 Rally für mehr Bekanntheit sorgen. Das französische Team „HoleShot Competition“ hat den HydraGEN™ HG1-Einheit in ihrem MAN-Renntruck verbaut, um so die Fahrtzeit zwischen dem Auftanken zu verlängern. Auf der fast 8.000 km langen Strecke erreichte das Team einen respektablen dritten Platz in der LKW-Kategorie. Für die HydraGEN™ Technologie war der Härtetest erfolgreich. Die hohen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht, die harten Stöße und Vibrationen wie auch feiner Sand konnten der HG1-Einheit und der Wasserstoffproduktion on demand nichts anhaben. Für den Vertrieb der HG1-Produktlinie, gerade im lukrativen LKW-Markt, sollte dieser Erfolg eine Steilvorlage sein.

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Sartorius platziert Aktien

Die Sartorius AG (WKN: 716563 | ISIN: DE0007165631 | Ticker-Symbol: SRT3) hat den angekündigten Verkauf von zuvor zurückgekauften eigenen Aktien bereits abschließen können. Insgesamt wurden laut Unternehmensangaben vom Mittwoch 613.497 Vorzugsaktien zu einem Preis vo 326 EUR pro Aktie bei institutionellen Anlegern platziert. Bezugsrechte der Aktionäre hatte das Göttinger Unternehmen im Vorfeld der Platzierung ausgeschlossen. Die neuen Aktionäre haben eine Mindesthaltedauer von 90 Tagen und dürfen in diesem Zeitraum die Aktien weder verkaufen noch durch in Aktien wandelbare Finanzinstrumente rekapitalisieren. Für den Konzern bedeutet der Weiterverkauf der Aktien ein Liquiditätszufluss von 200 Mio. EUR.

Gleichzeitig hat Sartorius sich im Rahmen einer Kapitalerhöhung bei ihrem französischen börsennotierten Teilkonzern Sartorius Stedim Biotech (WKN: A2AJKS | ISIN: FR0013154002 | Ticker-Symbol: 56S1) teilweise verwässern lassen. Von 5,1 Mio. neue Aktien für 1,2 Mrd. EUR zeichnete Sartorius nur 400 Mio. EUR und erhielt ca. 1,7 Mio. Aktien zugeteilt. Durch die Kapitalerhöhung wollen die Franzosen ihre Darlehen reduzieren. Dadurch sinkt der Anteil von Sartorius an Sartorius Stedim Biotech von 73,5 % auf 71,5 %.

Evotec erweitert Kooperation

Der deutsche Biotech-Titel Evotec (WKN: 566480 | ISIN: DE0005664809 | Ticker-Symbol: EVT) konnte seit Montag von der Übernahme von MorphoSys (WKN: 663200 | ISIN: DE0006632003 | Ticker-Symbol: MOR) durch Novartis wieder in den Fokus der Anleger rücken. Die Aktie kletterte seitdem um über 12 % von 13,01 EUR auf zuletzt 14,66 EUR und damit erwarten die ersten Marktteilnehmer, dass gegebenenfalls auch die Aktien von Evotec von einem Pharmariesen übernommen werden könnten. Nach dem Abgang des CEO ist die Marktkapitalisierung kurzzeitig auf unter 2,1 Mrd. EUR gesunken.

Interessanter für das Unternehmen war jedoch die gestrige Mitteilung aus den USA. Das dortige Konzernunternehmen Just-Evotec Biologics Solutions hat die Zusammenarbeit mit dem Auftragsentwickler und -hersteller Advanced BioScience Laboratories (ABL) ausgeweitet. ABL arbeitet vorrangig für die US-Regierung und die biopharmazeutische Industrie und öffnet mit der ausgeweiteten Zusammenarbeit das Tor für den amerikanischen Markt für Evotec deutlich. Ziel ist es, hocheffiziente Herstellungsprozesse für breit neutralisierende Antikörper gegen HIV zu entwickeln.

Fazit

Im Wasserstoffsektor haben die ersten Unternehmen in den vergangenen Monaten einen Boden ausgebildet und daher könnte ein erster Positionsaufbau bei Unternehmen aus diesem Segment aus antizyklischer Sicht interessant sein. Einen Turnaround könnte die Aktie von Evotec nach dem massiven Abverkauf hinlegen, zumal das Übernahmekarussell in der Branche dreht, wie auch die Neuigkeiten der Kooperationserweiterung wieder positiven Newsflow liefert. Auch die Aktie von Sartorius könnte ihre Korrekturphase beendet haben, aber der Weiterverkauf von zuvor zurückgekauften Aktien kam nicht bei allen Aktionären gut an.



Interessenskonflikt

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