21.08.2025 | 05:45
Am Ball bleiben zahlt sich aus – Sranan Gold, Barrick Mining, Rio Tinto
Aufgrund der neuen Zollpolitik der US-Administration ist der Warenexport der deutschen Unternehmen in die USA im ersten Halbjahr 2025 zurückgegangen. Wurden im Vorjahreshalbjahr noch 80,6 Mrd. EUR Waren in die USA exportiert, waren es von Januar bis Juni 2025 nur noch 77,6 Mrd. EUR, ein Rückgang von 3,9 %. Am deutlichsten sank der Absatz von Kraftfahrzeugen (-8,6 %) und Maschinen (-7,9 %). Aber auch wenn der Exportüberschuss in die USA um 12,8 % zurückging, lag dieser mit 30,2 Mrd. EUR nach wie vor deutlich im positiven Bereich.
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4 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
CA06849F1080 , GB0007188757 , CA85238C1086
Rio Tinto investiert weiter
Der Rohstoffgigant und Bergbaukonzern Rio Tinto (WKN: 852147 | ISIN: GB0007188757 | Ticker-Symbol: RIO1) investiert weiter in den Ausbau seiner Liegenschaften. Zuletzt verkündete der diversifizierte Rohstoffproduzent eine Investition in Höhe von 180 Mio. USD in die Zuwegungen seiner Bauxitmine Amrun auf der Kap-York Halbinsel im Norden Australiens im Bundesstaat Queensland.
Die Investition in den Norman Creek Zugang verdoppelt die Erzreserve der dortigen Mine, da sich ca. die Hälfte der 978 Mio. t Reserve dort befinden. Die Investition fließ in den Bau einer 19 km langen Schleppstraße, einer Unterkunft für die Arbeiter sowie den Aufbau eines Kommunikationsturmes. Die erste Produktion ist für 2027 geplant und der Abschluss des Bauvorhabens soll vollständig bis 2028 erfolgt sein.
Im Bundesstaat Arizona, USA, unterlagen Rio Tinto und BHP in der vergangenen Woche einem Gericht in Bezug auf das Resolution-Kupferprojekt. Die beiden Rohstoffproduzenten wollen eines der größten unentwickelten Kupferprojekte der Welt zur Produktion führen, welches ca. 25 % des gesamten Kupferbedarfes der USA liefern könnte. Hier hatten Umweltverbände sowie die dort lebenden Indigenen Einsprüche bzgl. der Projektentwicklung eingelegt, welchen das dortige Gericht stattgab.
Ebenfalls in der vergangenen Woche schüttete das Unternehmen seine Quartalsdividende in Höhe von 1,2786 EUR je Aktie aus. Auf das Jahr hochgerechnet würde dies bei einem derzeitigen Aktienkurs von 52,01 EUR einer Rendite von 9,8 % p. a. entsprechen.
Sranan Gold mit hochgradigen Goldvererzungen
Das Goldexplorationsunternehmen Sranan Gold (WKN: A416C1 | ISIN: CA85238C1086 | Ticker-Symbol: P84) besitzt mit seinem Tapanahony-Projekt eine 29.000 ha große Konzession im südamerikanischen Suriname. Das Land ist reich an natürlichen Ressourcen wie Erdöl, Gold oder auch Bauxit und liegt an der Atlantikküste. Auf dem Projektgebiet von Sranan Gold sind bereits Goldfunde auf einer Trendlänge von 4,5 km nachgewiesen worden. Diese haben frühere Eigentümer wie IAMGOLD (WKN: 899657 | ISIN: CA4509131088 | Ticker-Symbol: IAL) durch Bohrungen nachgewiesen. Einzelne Bohrlöcher aus 2012 zeigten Resultate von 5 g/t Gold auf einer Länge von 10 m. Nachbohrungen von Sranan Gold an illegal angelegten kleinen Schächten zeigten hochwertige Vererzungen von 76,6 g/t und 23,7 g/t Gold laut Pressemitteilung vom 31.07.2025.
Mithilfe von Lidarmessungen sowie historischen Fundergebnissen hat das Unternehmen sein derzeitiges Bohrvorhaben vorbereitet und fokussiert sich auf den Zielabschnitt „Randys Pit“. Dort wurde in der letzten Woche mit den Bohrungen begonnen und diese sollen zusammen bis zu 10.000 m betragen. Der Vizepräsident des Unternehmens – Dr. Dennis LaPoint – erwähnte, dass gerade die Schächte von IAMGOLD und deren Bergleute bei ihren damaligen Bohrungen nicht berücksichtigt worden sind. Doch gerade diese enthalten außerordentliche Goldgehalte von über 20 g/t, 30 g/t und teilweise über 70 g/t Gold im Gestein. Daher sollen die systematischen Diamantbohrungen des aktuellen Bohrprogramms, die Tiefe und die Breite des 4,5 km langen goldhaltigen Trends inklusive der Schächte erkunden und mehr Aufschluss über die geologische Struktur liefern.
Sollten sich in den kommenden Wochen und Monaten die bisherigen Ergebnisse mit dem derzeitigen Bohrprogramm decken und zudem weitere goldhaltige Zonen aufgespürt werden, dürfte die Aktie bei der derzeitigen Marktkapitalisierung von 33,8 Mio. CAD (19,7 Mio. EUR) nicht verweilen.
Barrick Mining zieht an
Der zweitgrößte Goldproduzent der Welt, Barrick Mining (WKN: A417GQ | ISIN: CA06849F1080 | Ticker-Symbol: ABR0), legte zuletzt seine Quartalskennzahlen vor. Der Goldproduzent verdiente 811 Mio. USD bzw. 0,47 USD je Aktie im abgelaufenen Quartal und damit mehr als doppelt so viel wie im Vorjahresquartal, als noch 370 Mio. USD bzw. 0,21 USD je Aktie erzielt werden konnten. Der starke Anstieg war hauptsächlich dem hohen Goldpreis geschuldet, der im Vergleichszeitraum um 41 % auf 3.295 USD anstieg. Auch der Umsatz stieg von 3,16 Mrd. USD auf 3,68 Mrd. USD und das trotz geringerer Goldproduktion, die von 948.000 Unzen auf 797.000 Unzen zurück ging.
Obwohl die Streitigkeiten mit der Regierung von Mali über das Loulu-Gounkoto Goldminenkomplex noch nicht beigelegt werden konnten, konnte die Aktie nun endlich anziehen und mit Ausbruch über die 24,50 USD eine wichtige Widerstandsmarke übertreffen und ein neues Dreijahreshoch etablieren. Das Analysehaus Jeffries veröffentlichte kurz nach den Quartalszahlen die Anhebung seines Kurszieles von 29,00 USD auf 30,00 USD je Aktie. Die Aktie wird weiterhin als „Kauf“ empfohlen, da das Unternehmen finanziell sehr gut aufgestellt ist und der freie Cashflow deutlich auf 395 Mio. USD angestiegen ist.
Fazit
Die US-Zollpolitik hat die Finanzmärkte in diesem Jahr durcheinandergewirbelt und die signifikanten Änderungen werden in den kommenden Quartalen zu deutlichen Verschiebungen bei den bisherigen Verkaufsströmen führen. Gerade die Unsicherheit in der US-Politik sorgt für eine anhaltende Kapitalflucht in die Rohstoffunternehmen dieser Welt. Während die Aktienkurse der produzierenden Goldunternehmen wie Barrick Mining so langsam Fahrt aufnehmen, wartet das Kapital bei Explorern wie Sranan Gold derzeit noch ab. Wenn das aktuelle Bohrprogramm aber die bisherigen Funden bestätigen kann, dürften auch hier deutliche Kursanstiege bevorstehen. Währenddessen steht Rio Tinto trotz einer hohen Dividende von über 9 % p. a. derzeit noch nicht auf dem Einkaufszettel der Investoren. Sollte der Preis für Eisenerz aber auch wieder weiter anziehen, dürfte auch hier vermehrt das Geld der Anleger investiert werden.