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16.06.2022 | 05:45

Angst und Hoffnungsschimmer - Evotec SE, Morphosys, XPhyto Therapeutics Aktie

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Bildquelle: pixabay.com

Die Angst an den Börsen und Aktienmärkten ist allgegenwärtig. Die größten Verlierer sind die Tech-Aktien und die Kryptowerte, die einen Kurssturz von über 50% und mehr innerhalb weniger Wochen und Tage hingelegt haben. Die Ausverkaufsstimmung lässt vor einem weiteren Crash fürchten, zumal die Zinssätze für die Staatsanleihen der EURO-Zone zu einem nicht nachlassenden Steigflug angesetzt haben. Hier kommt also sehr starker Druck für die Staatsfinanzen auf. Die Refinanzierung auslaufender Anleihen dürfte daher für die Staatshaushalte schmerzhaft werden.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: EVOTEC SE INH O.N. | DE0005664809 , MORPHOSYS AG O.N. | DE0006632003 , XPHYTO THERAPEUTICS | CA98421R1055


 

Weiterentwicklung bei XPhyto Therapeutics

Das kanadische Unternehmen XPhyto Therapeutics (WKN: A2PPTN ISIN: CA98421R1055 Ticker: 4XT) ist wahrscheinlich den wenigsten Investoren ein Begriff, aber viele Fluggäste, die noch zügig vor Abflug einen schnellen PCR-Test benötigen, könnten ggf. einen aus dem Hause von XPhyto genutzt haben. Dieser kann seit Dezember 2021 in Deutschland verwendet werden und liefert innerhalb von nur der 25 Minuten das entsprechende Ergebnis. Doch das Biotechunternehmen hat noch mehr interessante Produkte in der Pipeline. Zum einen das Rotigotin-Pflaster zur Behandlung von Parkinson und dem Restless-Legs-Syndrom (Unruhige-Beine-Syndrom). Bis zum vierten Quartal 2022 sollen die laufenden Studien den Nachweis erbringen, dass die Aufnahme des Wirkstoffes Rotigotin über die Haut deutlich effizienter ist als die orale Einnahme über die Tablettenform. Wirkstoffabsondernde Pflaster sind ein stark wachsender Markt, der bereits 2020 auf 6,5 Mrd. USD geschätzt wurde und bis 2028 auf 20 Mrd. USD Umsatz anwachsen soll.

In der Forschungspipeline sind auch Schnelltests zum Nachweis von Stomatitis, Periimplantitis, Parodontitis, Streptokokken der Gruppe A wie auch der Influenza A. Diese wurden in der deutschen Tochtergesellschaft 3a-diagnostics GmbH entwickelt, welche XPhyto Therapeutics im letzten Jahr übernommen hat. Dieser Schnelltest schlägt aus, wenn erhöhte Werte der vorgenannten Krankheitserreger im Rachenraum nachgewiesen werden können. Erst dann ist eine entsprechende medizinische Behandlung ratsam und kann damit die möglichen Patienten schneller selektieren. Laut Global Market Insights wird dieser weltweite Biosensoren Markt bis 2027 ein Volumina von bis zu 42 Mrd. USD Umsatz p.a. erreichen. Die Marktzulassung für diesen Biosensor hat XPhyto schon erhalten und entwickelt derzeit die entsprechenden Vetriebs- und Marketingstrategien, um dieses Produkt im Markt besser zu platzieren.

Morphosys Kooperation

Das deutsche Biotech Unternehmen Morphosys konnte die letzten Tage für positive Neuigkeiten sorgen. Das in Martinsried ansässige Unternehmen konnte eine Kooperation mit Pfizer und Incyte abschließen. Am Mittwoch kam dann bereits die nächste Meldung über die Neuigkeitenanzeige. Mit dem US-Biotechnologieunternehmen Human Immunology Biosciences (HIBio) wurde eine Lizenz- wie auch Beteiligungsvereinbarung geschlossen. Diese bezieht sich auf das Anti-CD38-Antikörper Felzartamab und den Anti-C5aR1-Antikörper MOR210. In der ersten klinischen Phase befindet sich derzeit noch MOR210, während Felzartamab bereits die zweite klinische Phase erreicht hat.

Im Zuge der Vereinbarung erwirbt HIBio die Exklusivrechte für Felzartamab und MOR210, um diese beiden Produkte weltweit zu entwickeln und zu vermarkten. Ausgenommen davon sind für Felzartamab China sowie für MOR210 China und Südkorea, weil die Produkte dort schon auslizensiert sind. Für die Vereinbarung erhält Morphosys 15% der Anteile von HIBio sowie ergebnisabhängige Beteiligungsrechte. Wenn beide Produkte erfolgreich werden sollten, würde Morphosys zudem eine Meilensteinzahlung i.H.v. 1 Mrd. USD erhalten. Mit den beiden Vereinbarungen aus dieser Woche gewinnt das Unternehmen starke Partner dazu und kann sich somit klar auf seinen Kernbereich fokussieren. Aufgrund des schwachen Marktumfeldes hatten beide Nachrichten aber bisher noch keinen Effekt auf den Börsenkurs.

Evotec neuer Partner

Abverkauft wurde in den letzten neun Monaten die Aktie Evotec (WKN: 566480 ISIN: DE0005664809 Ticker: EVT), nachdem der Bayer-Konzern die Zusammenarbeit und Weiterentwicklung eines Hustenmedikamentes aus dem Hause von Evotec eingestellt hatte. Nun hat Evotec einen anderen Kooperationspartner gefunden. Janssen Pharmaceutica, der zum Pharmakonzern Johnson & Johnson gehört, will die TargetAlloMod – Plattform von Evotec. Janssen will dabei versuchen neue „first-in-class-Wirkstoffkandidaten“ mit neuen Wirkmechanismen zu entdecken. Je Projekt und Forschungserfolg kann dies zu Meilensteinzahlungen von bi zu 210 Mio. EUR führen. Zudem erhält Janssen noch Forschungszahlungen in unbekannter Höhe.

Dr. Cord Dohrmann, Chief Scientific Officer von Evotec, kommentierte: „Wir sind sehr stolz darauf, diese Kooperation einzugehen, um einzigartige Ansätze für vielversprechende Wirkstofftargets auf der Zelloberfläche mit neuartigen therapeutischen Modalitäten zu erforschen und Patienten innovative Therapiemöglichkeiten zu eröffnen.“ Positiv ist zudem der Zukauf von Evotec-Aktien durch Vorstandschef Werner Lanthaler. Dieser kauft ca. 10.000 Aktien für insgesamt 229.000 EUR.


Der Pharmamarkt ist immer wieder für eine Überraschung gut im positiven wie auch im negativen Sinne. Meist geht es dann sehr schnell bei den entsprechenden Aktien, so dass in diesem Aktiensegment lange Entscheidungsprozesse, ob gekauft oder verkauft werden soll, über viele Prozente im Plus oder im Minus entscheiden können. Dieser Markt ist daher nichts für schwache Nerven, sondern für Anleger und Investoren interessant, die als Beimischung den besonderen „Kick“ benötigen.


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