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08.11.2022 | 05:45

Angst vor Zufallsgewinnen – E.on, Defense Metals, RWE

  • E.ON
  • defense metals
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Bildquelle: pixabay.com

Die Verbraucherstimmung in Deutschland hellt sich auf und der konjunkturelle Abschwung könnte laut dem Handelsverband Deutschland (HDE) seinen Tiefpunkt erreicht haben. Daraufhin deuten zumindest Befragungen bei ca. 1.600 Haushalten hin, deren Stimmung sich zum Vormonat auf niedrigem Niveau leicht aufgehellt hat. Dennoch wird die Wirtschaft und der private Konsum noch weit ins Jahr 2023 schrumpfen, aber die Börse nimmt zukünftige Erwartungen vorweg und preist sie teils im Laufschritt entsprechend in die Kurse ein.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: E.ON SE NA O.N. | DE000ENAG999 , DEFENSE METALS CORP. | CA2446331035 , RWE AG INH O.N. | DE0007037129


 

Defense Metals – Seltene Erden in Nordamerika

Eines der Megathemen der kommenden Jahre wird die Energiewende sein. Dabei werden für den Um-/Aufbau dieses Sektors u.a. Seltene Erden und Technologiemetalle in rauen Mengen erforderlich sein. Doch einen Großteil dieser Technologiemetalle werden derzeit entweder in China produziert und/oder dort verarbeitet. Die Abhängigkeit der Welt von diesen Rohstoffen aus China ist daher sehr hoch und aufgrund der geopolitischen Spannungen rund um den Taiwan-Konflikt, könnte es eine Sanktionsmaßnahme Chinas sein, den Export von Seltenen Erden auszusetzen oder zumindest mit hohen Zöllen für den Export zu verteuern und zu begrenzen. Derweil unternimmt die westliche Welt derzeit vielerlei Maßnahmen, um diese Abhängigkeit von China zu reduzieren.

Von dieser Entwicklung profitiert auch unter anderem der Seltene Erden Explorer Defense Metals (WKN: A2PBZ4 ISIN: CA2446331035 Ticker: 35D). Auf 4.244 Hektar betreiben die Kanadier in Wicheeda (Kanada) ein riesiges Seltene Erden Projekt. Bereits 5 Mio. t Mineralressourcen konnten ausgewiesen werden und der kanadische Staat unterstützt das Unternehmen durch Förderprogramme. Die letzten Bohrergebnisse bestätigen die Hochgradigkeit an Seltenen Erden zum wiederholten Male und die potentielle Minenlaufzeit wäre bereits jetzt schon mit ca. 19 Jahren zu veranschlagen bei einer Produktion von ca. 25.400 t Seltenen Erden p.a..

RWE – Neue Kohleverhandlung

Durch die Sanktionspolitik der Bundesregierung gegen Russland ist in Deutschland erst die Erdgaskrise und dann die Stromkrise mit extremen Preissteigerungen ausgebrochen. Durch die politischen Entscheidungen sind sämtliche Entscheidungen der vergangenen Jahre zu Nichte gemacht worden und auch der Ausstieg aus der Kohleverstromung muss nun nach hinten verschoben werden. Mit dem Energiekonzern RWE verhandelte daher die Bundesregierung um die Verlängerung der beiden Blöcke des Braunkohlekraftwerkes Neurath. Diese sollten zum Jahresende 2022 vom Netz gehen, aber augrund der Energieknappheit sollen die beiden Blöcke noch bis März 2024 in Betrieb bleiben.

Dafür sollen aber zwei andere Neurath-Blöcke, wobei ein Block des Kohlekraftwerks Niederaußem, statt 2038 bereits 2030 abgeschaltet werden. Mit Spannung dürften die Marktteilnehmer daher die Veröffentlichung der Quartalsberichtes am 10.11.2022 erwarten und wie sich die Energiekrise auf den Kennzahlen des Konzernes ausgewirkt haben. Auch wird bei der Pressekonferenz darauf geachtet werden, wie sich die Verhandlungen der Bundesregierung in Zukunft auf die Konzernkennzahlen auswirken dürften. Für die britische Investmentbank Barclays ist das aktuelle Marktumfeld für RWE jedenfalls sehr interessant. Der Analyst Peter Crampton rechnet jedenfalls mit einem weiteren starken Quartal. Die Aktie steht daher für das Bankhaus auf „Übergewichten“ und das Kurspotential liegt bei 54 EUR.

E.on – Angst vor Zufallsgewinnen

Trotz hoher Energiepreise konnte die Aktie von E.on (WKN: ENAG99 ISIN: DE000ENAG999 Ticker: EOAN) nicht von den Preisanstiegen profitieren. Im Gegenteil, die Kursentwicklung ging seit Jahresanfang 2022 von ca. 12 EUR auf nur noch 8,65 EUR und damit um ca. 28% zurück. Belastend in den letzten Monaten für den Kurs war zudem die Diskussion über die Einführung einer Zufallsgewinnsteuer. Durch die hohen Energiepreise, die durch die Sanktionspolitik und damit Verknappung des Angebotes entstanden sind, sollen die Zufallsgewinne der Profiteure abgeschöpft werden.

Bisher sollte die Gewinne von Unternehmen, die von den hohen Preisen von Erdöl, Erdgas und Kohle profitiert haben, rückwirkend zum 01. März 2022 abgeschöpft werden. Diese Pläne sind bereits verworfen, aber nun steht als Stichtag der 01. September 2022 dafür im Raum. Zum 09.11.2022 werden daher die Marktteilnehmer die Quartalskennzahlen genauer anschauen und bei der anschließenden Investorenkonferenz sicherlich die Fragen aufkommen, um wieviel Zufallsgewinnabgabe es sich handeln könnte. Die Analysten von Barclays und Goldman Sachs kommen jedenfalls aktuell bei der Aktie zu Kaufempfehlungen. Während Goldman Sachs ein Potential bis 11 EUR sieht, kommt Barclays auf einen fairen Wert von 12,50 EUR je Anteilsschein.


Die Aktienkursentwicklung der letzten Wochen lässt wieder Hoffnung in der aktuell angespannten Marktlage bringen. Dennoch steht mit der Midterm-Wahl in den USA der nächste Belastungstest der Märkte vor der Tür. Wie die Börsen darauf reagieren, werden die Marktteilnehmer in Laufe der Woche feststellen.


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