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01.11.2022 | 05:45

Auf der Überholspur – Almonty Industries, BASF, Deutsche Bank Aktie

  • Almonty Industries
  • BASF
  • Deutsche Bank
Bildquelle: pixabay.com

Während im Rohstoffland Brasilien der linke Ex-Präsident Lula da Silva das Rennen in der Präsidentschaftswahl knapp vor dem bisherigen Amtsinhaber Bolsonaro gewinnen konnte, sind die Börsen in den USA und Deutschland wieder in Feierlaune. Nur in China und HongKong geht es mit den Börsen und den dortigen Aktiengesellschaften in der breiten Masse weiter bergab, während andere Märkte gerade den Blinker links ansetzen und auf der Überholspur Gas geben.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Alfred Laugeberger
ISIN: ALMONTY INDUSTRIES INC. | CA0203981034 , BASF SE NA O.N. | DE000BASF111 , DEUTSCHE BANK AG NA O.N. | DE0005140008


 

Wichtigste Wolframlagerstätte hat Almonty Industries

Die Forscher der Universität Cambridge haben kürzlich das Metall Wolfram als Schlüsselkomponente für das neue 'Lithium-Ionen-Batterien-Zeitalter' angepriesen. Mit dem Einsatz von Wolfram können Batterien schneller geladen werden, höhere Leistung über einen längeren Zeitraum erbringen und bis zu zehnmal länger halten. Dazu wird die Sicherheit der Batterien wegen schlechterer Brennbarkeit immer besser. Der Einsatz in Elektrofahrzeugen würde daher die Nachfrage nach dem knappen Rohstoff weiter anheizen, der bislang neben der Stahlhärtung auch in der Verteidigungs- und Militärindustrie eingesetzt wird. Doch bisher dominiert China den weltweiten Markt für das Wolframangebot. Durch die zunehmenden Spannungen zwischen China und den USA wird aber gerade die Rohstoffversorgung zum Nadelöhr der westlichen Industrienationen, denn China ist in vielen Bereichen der wichtigste Produzent, Verarbeiter und Aufbereiter von Rohstoffen.

Diesen bevorstehenden Rohstoffengpass bei der Wolframversorgung zu beheben ist das übergeordnete Ziel von Almonty Industries (WKN: A1JSSD ISIN: CA0203981034 Symbol: ALI). Bereits jetzt ist das Unternehmen in Europa mit den beiden Wolframminen in Spanien und Portugal ein wichtiger Lieferant außerhalb von Chinas Einflussbereich. Doch mit dem Auf-/Ausbau der Wolfram-Mine Sangdong in Südkorea wird das Unternehmen zum größten nicht chinesischen Wolframproduzenten der Welt aufwachsen. Zudem will das Unternehmen nach der Projektfertigstellung der Sangdong Mine ggf. auch den Aufbau einer Verarbeitungsanlage von Nanowolframoxid am dortigen Standort prüfen. Damit würde das Unternehmen in Südkorea die Wertschöpfungskette signifikant erweitern und auch Schlüsselunternehmen für die ultraschnell aufladbaren Batterien der neuen Generation werden.

BASF spart und baut aus

Der Chemiekonzern BASF spürt die volle Breitseite der Sanktionspolitik von EU und Deutschland. Das Geschäft in China wie auch in Europa steht massiv unter Druck und belastet die Gewinnmargen des Unternehmens deutlich. Mit Vorlage der letzten Quartalszahlen und dem deutlichen Ertragseinbruch durch die hohen Energiepreise, legte sich der Konzern ein Sparprogramm von 500 Mio. EUR p.a. auf, das bis 2024 umgesetzt werden soll. Damit will der Konzern die Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland und Europa wieder herstellen, wobei am Standort Ludwigshafen mindestens 250 Mio. EUR p.a. eingespart werden sollen. Konzernchef Martin Brudermüller sagte zu den Einschnitten: „Nur mit entschlossenem Handeln nehmen wir unsere Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitenden, Aktionären und der Gesellschaft wahr.“

Da die BASF an den europäischen Standorten hohe Mengen an Erdgas verbraucht, stiegen die Kosten in den ersten neun Monaten des Jahres um 2,2 Mrd. EUR an, was einem Anstieg von ca. 9% des Umsatzes entspricht. Dafür baut das Unternehmen die Präsenz in China weiter aus. 10 Mrd. USD soll der Werksausbau in Guangdong kosten. Langfristig bietet China aus Sicht von BASF große Chancen, da dieser Markt nachhaltig seit Jahrzehnten wächst.

Verfünfacht Quartalsgewinn - Deutsche Bank

Die durch die Sanktionspolitik verursachte Erdgas- und Energiekrise in Deutschland und Westeuropa wie auch eine nahende Rezession konnten der Deutschen Bank im dritten Quartal nichts anhaben. Der Nettogewinn des Bankhauses stieg auf 1,1 Mrd. EUR und damit verfünffachte sich der Gewinn zum Vorjahr von seinerzeit 194 Mio. EUR. Analysten hatten zwar mit einem Anstieg auf 835 Mio. EUR gerechnet, aber diese Annahmen wurde um knapp 300 Mio. EUR übertroffen. Aus Sicht von Konzernchef Christian Sewing befindet sich die Bank im Plan: „Wir haben die Ertragskraft der Deutschen Bank deutlich verbessert und liegen voll auf Kurs, unsere Ziele für das Jahr 2022 zu erreichen."

In den ersten neuen Monaten konnte das Unternehmen mit einer Eigenkapitalrendite von 8,1% p.a. das Planziel von 8% für 2022 bereits erreichen. Ob auch die Erträge von 26 bis 27 Mrd. EUR bis zum Jahresende erreicht werden können, wird erst der Jahresabschluss zeigen, denn die eintrübende Konjunktur ist auch für die Deutsche Bank herausfordernd. Die Rezession wird den Konzern auch in 2023 zu schaffen machen und eine höhere Risikovorsorge dürfte sich auf die Gewinne der kommenden Quartale negativ auswirken. Positiv dagegen sind die steigenden Zinsen, denn dadurch erzielt das Unternehmen einen deutlich höheren Zinsüberschuss.


Der DAX konnte seit Anfang Oktober um über 1.500 Punkte ansteigen und zum Monatsschlusskurs auch oberhalb des seit Jahresanfang 2022 etablierten Abwärtstrend ausbrechen und darüber auch schließen. Das ist als charttechnisch bullisches Signal zu werten und könnte die Kursrallye in eine Jahresendrallye überführen, sollten nicht geopolitische Ereignisse das Aufbäumen der Bullen zunichtemachen.


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