Menü

25.10.2023 | 05:45

Beruhigung vom Abverkauf – Adidas, Almonty Industries, E.ON Aktie

  • Adidas
  • Almonty Industries
  • E.ON
Bildquelle: pixabay.com

Nach dem Abverkauf der internationalen Indizes konnte sich seit Wochenstart eine erste Stabilisierungstendenz ausbilden. Während die nordamerikanischen Hauptindizes noch oberhalb der diesjährigen Mai-Tiefs notieren, war der DAX40 nur knapp 160 Punkte vor einem Unterbieten des Märztiefs entfernt. Doch während die meisten Aktienindizes teils mehr und teils weniger stark abverkauft wurden, konnten etliche Einzelaktien in den letzten Wochen sogar gegen den Trend Stärke entwickeln und zulegen.

Lesezeit: ca. 4 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: DE000A1EWWW0 , CA0203981034 , DE000ENAG999


 

Almonty Industries investiert planmäßig

Nachdem China neben Gallium und Germanium am vergangenen Freitag angekündigt hat auch den Export von Graphit zu begrenzen, sind viele Rohstoffunternehmen nicht nur im Graphitsegment teils deutlich angesprungen. Mit den neuerlichen Exportbeschränkungsmaßnahmen zeigt China gerade den USA deren Verletzlichkeit bei der Rohstoffversorgung auf, und ein Ende der restriktiver werdenden Maßnahmen ist bei dem vorherrschenden geopolitischen Spannungsfeld im Moment nicht in Sicht. Eher sollten Investoren mit einer Ausweitung rechnen und sich entsprechend bei begehrten Rohstoffen und deren Produzenten sukzessive mit Anteilskäufen eindecken. Einer dieser Rohstoffe könnte dabei Wolfram sein, dessen weltweite Versorgung bisher noch größtenteils in chinesischer Hand liegt.

Doch das Unternehmen Almonty Industries (WKN: A1JSSD | ISIN: CA0203981034 | Ticker-Symbol: ALI) ist eines der wenigen Wolframunternehmen, das der westlichen Hemisphäre zuzuordnen ist. Mit Wolframminen in Portugal und Spanien ist das Unternehmen in Europa und Nordamerika bei Brancheninsidern gut bekannt. Das sollte sich jedoch mit seiner im Aufbau befindlichen Sangdong-Wolfram-Mine ändern. Wenn die Mine Ende 2024 in Produktion geht, wird sie für 30 % der Wolframproduktion außerhalb Chinas stehen und zudem für ca. 7-10 % des weltweiten Wolframangebotes sorgen. Mit dieser kommenden Dominanz in einem Rohstoffmarkt dürfte die Aktie auch bei den globalen Rohstoffkonzernen der Welt in den Fokus geraten und für wachsendes Interesse sorgen. Ebenfalls positiv ist das Engagement des Managements zu werten, denn CEO Lewis Black zeichnete bei der letzten Kapitalerhöhung 500.000 CAD und Direktor Dan D’Amato dieselbe Summe. Zudem konnte die Aktie von Almonty Industries entgegen dem Trend der letzten 4 Wochen von 0,31 EUR auf 0,37 EUR zulegen.

E.ON – Mehr Investitionen

Der E.ON-Konzern (WKN: ENAG99 | ISIN: DE000ENAG999 | Ticker-Symbol: EOAN) rechnet aufgrund des wachsenden Ökostrom-Bedarfs mit höheren Investitionen in die Modernisierung und den Ausbau der Stromnetze. Bis 2027 will der Konzern einen großen Teil seines 33 Mrd. EUR Investitionsprogrammes in den Ausbau der Netze investieren. Nach Angaben des Energiekonzerns verzeichnet das Unternehmen einen Ansturm von Ökostrom-Betreibern und dezentralen Verbrauchern, die ihre Wärmepumpen und Elektroautos an das Verteilernetz der E.ON angeschlossen haben wollen.

Netzvorstand Thomas König freute sich zudem im Zuge der wachsenden Nachfrage auch mitteilen zu können, dass die 1-Millioneneste Erneuerbare-Energien-Anlage mit dem E.ON-Netz verbunden worden ist. Diese steht in der brandenburgischen Gemeinde Biesenthal und ist eine Windkraftanlage. Bis 2030 soll sich die Anschlussrate von Anlagen auf bis zu 900.000 Anschlüsse pro Jahr erhöhen. Dies ergibt sich aus der Hochrechnung der vergangenen Jahre, denn in 2022 und 2023 verdoppelte sich jeweils die Anschlussrate zum Vorjahr oder wie es der E.ON-Manager sagte: „Das ist exponentielles Wachstum und es passiert bereits.“ Die Aussichten in den kommenden Jahren sind daher trotz einem angespannten Marktumfeld für die E.ON-Aktie als gut zu bezeichnen.

Adidas besser als erwartet

Adidas (WKN: A1EWWW | ISIN: DE000A1EWWW0 | Ticker-Symbol: ADS) konnte die Marktteilnehmer zuletzt deutlich positiver überraschen als die Analysten dieses im Durchschnitt erwartet hatten. So konnte das vorläufige Umsatzergebnis im dritten Quartal 2023 um + 1 % gesteigert werden, während der Konsens bei -7,6 % lag. Auch das EBIT fiel mit - 27,5 % auf 409 Mio. EUR weniger stark, als mit -53,5 % angenommen worden ist. Damit soll auch der angenommene operative Verlust in 2023 mit 100 Mio EUR deutlich geringer ausfallen als zuvor mit 450 Mio. EUR in Aussicht gestellt. Hintergrund der besseren Kennzahlen ist der gut laufende Abverkauf der aus dem Programm genommenen Yeezy-Ware.

Durch die Trennung von Adidas mit dem exzentrischen Rapper Kanye West, der jahrelang die Designs der Yeezy-Produktlinie entwarf, war die Aktie im letzten Jahr unter Druck geraten. Zudem überschatteten die als antisemitisch eingestuften Äußerungen von Kanye West den im Anschluss von Puma gekommenen Amtsantritt von Vorstandschef Björn Gulden. Dieser baut das Unternehmen seit seinem Amtsantritt um und konnte die Marke sowie auch die Aktie wieder auf die Erfolgsspur zurückführen. In den letzten 12 Monaten legte die Aktie bereits um 67 % zu. Für die Baader Bank reicht diese Entwicklung aber nicht. Sie beläßt die Einstufung der Aktie auf „Reduce“. Dennoch hob sie das Kursziel von 140 auf 158 EUR an.

Fazit

Da China immer stärker seine Muskeln gegenüber den USA und deren bereits unter Trump eingeleitet sowie von Biden fortgesetzten Sanktionsspirale spielen lässt, wird die Verfügbarkeit von Rohstoffen in diesem Jahrzehnt entscheidend für die Entwicklung ganzer Volkswirtschaften sein. Für Unternehmen wie Almonty Industries ist dies ein Vorteil, denn die Fokussierung auf einen Rohstoff kann das Unternehmen über Nacht bei Sanktionierung von Wolfram durch China in den Fokus der Investoren rücken. Auch die Wachstumsaussichten bei E.ON sind in den kommenden Jahren interessant, sind aber gleichzeitig mit hohen Investitionssummen verbunden, die entsprechend die Gewinne drücken. Adidas dagegen scheint den Einbruch im letzten Jahr überwunden zu haben, könnte aber aus Sicht der Analysten bereits kurzfristig über das Ziel hinausgeschossen sein.



Interessenskonflikt

Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Tailerstone Limited sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Tailerstone Limited (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

Die Tailerstone Limited ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.

Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Tailerstone Limited für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

Risikohinweis

Die Tailerstone Limited bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf derfinanzinvestor.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Tailerstone Limited und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Tailerstone Limited und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


Weitere Kommentare zum Thema:


Der Durchmarsch von Almonty Industries

Der Durchmarsch von Almonty Industries

Kommentar vom 02.07.2025 | 05:45

Das Hartmetall Wolfram wird von einigen Experten als Rohstoff der Zukunft bezeichnet. Der Aussage „der Zukunft“ würden aber wohl viele Marktkenner widersprechen, denn der Mangel an Wolfram ist bereits jetzt erdrückend und lässt die Preise für das rare Metall von einem Allzeithoch zum nächsten springen. Ursächlich für den starken Preisanstieg ist vor allem die stetig verschärfte Zollpolitik der USA gegen China. China konterte gezielt und sehr effizient mit dem Exportverbot oder mit Exportbeschränkungen von diversen strategisch wichtigen Metallen - darunter auch Wolfram. Und durch die Dominanz Chinas im Wolframoxid-Verarbeitungsmarkt von über 80 % sind die Auswirkungen gravierend. Die Industrie braucht Wolfram zur Härtung von Stahl, aber auch in wichtigen militärischen Anwendungen ist Wolfram unabdingbar.

Zum Kommentar


Almonty Industries – Nasdaq Listing als Verdopplungschance?

Almonty Industries – Nasdaq Listing als Verdopplungschance?

Kommentar vom 19.06.2025 | 05:30

Die US-Börsen konnten zuletzt im Februar 2025 neue Allzeithochs erreichen. Nach einem drastischen Abverkauf bis Anfang April 2025 erholten sich die Indizes wie Dow Jones, S&P 500 und die NASDAQ wieder deutlich und notieren nun nur noch knapp unter den Höchstständen. Kommt es durch die Kriegseskalation im Nahen Osten zwischen Israel und dem Iran zu einer Kapitalflucht hin in die USA? Das könnte die Börsen zu neuen Hochs treiben und auch die IPO an den US-Börsen sind wieder stark nachgefragt. So explodierte die Aktie von der Circle Internet Group seit dem IPO vom 05.06.25 bis gestern um über 120 % in den letzten drei Wochen. Auch beim Börsengang der AIRO Group diesen Montag ging es um steile 130 % bis zum gestrigen Mittwoch aufwärts. Das weiterhin positive Marktumfeld unterstützt die IPO-Aktivitäten in den USA und das könnte auch für dieses Unternehmen einen weiteren Kursschub geben:

Zum Kommentar


Almonty Industries vor der Milliarden Dollar Bewertung

Almonty Industries vor der Milliarden Dollar Bewertung

Kommentar vom 10.06.2025 | 05:30

Den Grundstein des Erfolges legte das Wolframunternehmen Almonty Industries (WKN: A1JSSD | ISIN: CA0203981034 | Ticker-Symbol: ALI) schon vor Jahren. Durch eine Fokussierung des Unternehmens auf die Produktion von Wolfram besetzte die Unternehmensführung unter CEO Lewis Black einen damals unbeachteten Nischenmarkt. Doch aufgrund der geopolitischen Verwerfungen zwischen dem von den USA dominierten Westen und den - unter den Führungen von China und Russland - aufstrebenden BRICS+ Staaten ist der Wolframmarkt längst zu einem der Schauplätze der internationalen Machtdemonstration geworden. China hat über die letzten zwanzig Jahre die Kontrolle über wichtige Rohstoffmärkte aufgebaut und setzt seine strategische Macht bei der Ausfuhr von kritischen Metallen durch Exportbeschränkungen gezielt ein.

Zum Kommentar