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08.03.2023 | 05:45

Bullischer Stimmungswechsel - Defense Metals, RWE, SAP, Qualtrics Aktien

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Bildquelle: pixabay.com

Vor zwei Wochen war der Staranlayst Mike Wilson von der Bank Morgan Stanley noch sehr skeptisch, was die Kursbewertungen an den Aktienmärkten angeht. Doch nun hat er nach der jüngsten Kurserholung seine Meinung geändert und sieht zumindest kurzfristig noch weiteres Potenzial für weiter steigende Kurse. Vor zwei Wochen sah er den US-Aktienmarkt noch in der Todeszone mit keinerlei Kurspotenzial, aber nachdem die Aktienmärkte die entscheidende Unterstützung verteidigen konnte, sollte die Bärenmarktrallye noch weiter gehen. Dennoch sollten die Marktteilnehmer die 200er Tagelinie im S&P 500 beachten, denn das aktuelle Chancen-Risiko-Profil ist für den Gesamtmarkt aus seiner Sicht sehr schlecht, hat aber damit die Rallye der letzten Monate fast komplett verpasst.

Lesezeit: ca. 4 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: DEFENSE METALS CORP. | CA2446331035 , RWE AG INH O.N. | DE0007037129 , SAP SE O.N. | DE0007164600 , US7476012015


 

Vorbereitungen laufen bei Defense Metals

Durch die scharf-warnenden Äußerungen von US-Präsident Joe Biden und der FED-Vorsitzenden Janet Yellen gegenüber China bzgl. der Kooperation mit Russland hat das Reich der Mitte noch stärker in eine Allianz mit Russland getrieben. Damit werden aber die Abhängigkeitsverhältnisse der Welt von China immer kritischer zu hinterfragen, denn viele Wirtschaftszweige der Welt sind von Lieferungen aus China abhängig. Gerade der Mangel an kritischen und seltenen Metallen, die der Westen für die Transformation zu mehr erneuerbaren Energien benötigt, werden zum größten Teil in China auf- und verarbeitet, ehe sie den Weg nach Europa oder Nordamerika nehmen. Daher fördern die USA und Kanada Unternehmen aus dem Sektor der seltenen Erden, um neue Lagerstätten zu erschließen und damit das Abhängigkeitsverhältnis von China mit der Zeit reduzieren zu können.

Der Mineralexplorer Defense Metals (WKN: A2PBZ4 ISIN: CA2446331035 Ticker: 35D) ist eines dieser Unternehmen. In Kanada hat der Seltene Erden Explorer auf dem Projekt Wicheeda eine riesige Lagerstätte an Seltenerdoxidgehalten (TREO) gefunden, die mit einer Konzentration von bis zu 3,77 % teilweise sogar im kostengünstigeren Tagebau abgebaut werden können. Derzeit bereitet das Unternehmen eine vorläufige Machbarkeitsstudie (PFS) vor, welche eine vorbereitende Maßnahme für die spätere Finanzierung des Minenaufbaus ist. Durch die bisherigen Vorarbeiten konnte die Erze durch Optimierungen an einer Brech- und Mahlanlage von SGS Lakefield nochmals feiner gebrochen werden, sodass die Mahlung das Gestein auf bis zu unter 1 mm zu sandähnlichem Gestein zerkleinert. Das erhöht später die Ausbeute an Seltenen Erden und damit die Wirtschaftlichkeit des Projektes.

RWE – Übernahme abgeschlossen

Der deutsche Energieversorger RWE (WKN: 703712 ISIN: DE0007037129 Ticker-Symbol: RWE) hat die Übernahme von Con Edison Clean Energy Businesses (Con Edison CEB) die im Oktober 2022 für knapp 7 Mrd. USD angekündigt wurde, wurde nun abgeschlossen und damit sein US-Portfolio an Solar- und Windprojekten auf 8 GW erweitert. Das aus der Übernahme hervorgegangene neue Unternehmen RWE Clean Energy ist nun der zweitgrößte Eigentümer und Betreiber von Solaranlagen in den USA und das viertgrößte Unternehmen für erneuerbare Energien im Land. Im Rahmen der Akquisition übernahm RWE die 24-GW-Projektpipeline von Con Edison CEB mit Solar-, Speicher- und Onshore-Windkraftanlagen. Offshore-Windprojekte dürften durch die Ausschreibungsgewinne in der New Yorker Bucht und vor der Küste Kaliforniens noch das Ausbaupotenzial um bis zu 3,9 Gigawatt erweitern. Damit will RWE mit seinen dortigen rund 1.500 Mitarbeitern die Energiewende in den USA weiter vorabtreiben. Geleitet wird das dortige Unternehmen seit dem 01. März 2023 von Mark Noyes, der über mehr als 30 Jahre Branchen- und Führungserfahrung hat.

Die Transaktion wurde mit 6,8 Milliarden US-Dollar bewertet, die Finanzierung wurde durch Schuldtitel und eine Kapitalerhöhung von RWE sichergestellt. Das Eigenkapital wurde über eine Pflichtwandelanleihe bei einer Tochtergesellschaft der Qatar Investment Authority aufgenommen. Der Vorstandsvorsitzende von RWE Markus Krebber sagte dazu: "Mit der Gründung von RWE Clean Energy bauen wir die Präsenz von RWE in den USA, einem der attraktivsten und am schnellsten wachsenden Märkte für erneuerbare Energien weltweit, deutlich aus. Mit der Zusammenführung zweier starker Teams und der Kombination von Onshore-Wind- und Solarprojekten stellen wir die Weichen für ein deutliches Wachstum unseres Portfolios." Damit geht die Expansion des Unternehmens weiter und nach der Übernahme von Alpha Solar in Polen im August 2022 wurde nun am vergangenen Freitag in London die Übernahme von JBM Solar verkündet. Dabei handelt es sich um einen der größten Projektentwickler in für erneuerbaren Energien in Großbritannien mit einer Gesamtkapazität von mehr als 6 Gigawatt. Allein bis 2030 will RWE auf der Insel mehr als 18 Mrd. USD in den Ausbau seiner grünen Technologie investieren.

Finanzinvestor will Qualtrics von SAP kaufen

An der US-Datenanalysefirma Qualtrics (WKN: A2QLPC ISIN: US7476012015 Ticker-Symbol: 5DX0) hält die deutsche SAP (WKN: 716460 ISIN: DE0007164600 Ticker-Symbol: SAP) ca. 71 % der ausstehenden Aktien. Doch nun will ein Finanzinvestor das Tochterunternehmen der Walldorfer für 12,4 Mrd. USD übernehmen. In 2018 hatte der damalige SAP-Vorstand Bill McDermott das Unternehmen für acht Milliarden USD übernommen. Nun möchte der Finanzinvestor Silver Lake zusammen mit dem kanadischen Pensionsfonds CPPIB der SAP das Tochterunternehmen abkaufen und würde damit für die Anteile einen Aufschlag zum damaligen Kaufpreis von ca. 10 % bezahlen und SAP damit 8,8 Mrd. USD anbieten. Bis zum 15. März hat nun Silver Lake Zeit, einen Kaufvertrag mit SAP auszuhandeln, die bis dahin exklusive Verhandlungen zugesichert haben.

Bisher hält Silver Lake bereits 4,2 % der Anteile, die das Unternehmen über die Börse in den vergangenen Wochen und Monate hinzugekauft hatte. Für SAP würde ein Verkauf von Qualtrics an der Zusammenarbeit nichts ändern, denn die Integration der Software des Datenanalyse-Spezialisten mit den SAP-Produkten wurde in den letzten fünf Jahren noch nicht abgeschlossen. Mit dem Verkauf würde SAP den Angriff auf den US-Rivalen Salesforce abblasen, da sich unter dem neuen CEO Christian Klein die Strategie des Unternehmens geändert hat. Durch die Abwertung des Euro zum USD in den vergangenen fünf Jahren dürfte der SAP neben dem Zuschlag des Finanzinvestors insgesamt einen Gewinn von ca. 1 Mrd. EUR bei einem Verkauf erzielen.



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