Chancen jetzt nutzen – Deutsche Telekom, Kontron AG, Saturn Oil + Gas

Kontron AG mit Kurssprung

Die aus Österreich stammende Kontron AG (WKN: A0X9EJ | ISIN: AT0000A0E9W5 | Ticker-Symbol: KTN) legte in der vergangenen Woche die Kennzahlen zum dritten Quartal 2024 vor. Hier wurde nun auch erstmalig die übernommene Katek in der Bilanz aufgenommen und so gab es einen regelrechten Umsatz- und Gewinnsprung. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) schnellte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 70,1 % nach oben und erreichte 59,4 Mio. EUR. Dies war, nach den Angaben des Linzer Unternehmens, der höchste Wert in der Firmengeschichte und überraschte die Analysten.

Der Umsatz im Zeitraum von Juli bis September 2024 legte um 45 % auf 427,7 Mio. EUR zu. Der Nettogewinn konnte so um 5 Mio. EUR bzw. 28,5 % auf 24,4 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahresquartal ausgebaut werden. Im Gesamtjahr will Unternehmenslenker Hannes Niederhauser ein operatives Ergebnis von 190 Mio. EUR erzielen, wovon in den ersten neun Monaten bereits 141,4 Mio. EUR erwirtschaftet werden konnten.

Für die Analysehäuser Hauck Aufhäuser und Warburg Research ist die Aktie ein klarer „Kauf“. Während Hauck Aufhäuser das Kursziel von 36,50 EUR auf 37 EUR anhob, ist der Analyst Malte Schaumann von Warburg Research vorsichtiger. Dieser hob das Kursziel zwar auch an, aber nur von 28,00 EUR auf 28,40 EUR.

Saturn Oil & Gas mit starkem Q3 Bericht

In den letzten Jahren gehörte das Erdöl- und Erdgasunternehmen Saturn Oil & Gas (WKN: A3C9X6 | ISIN: CA80412L8832 | Ticker: SMKA) zu den am stärksten wachsenden Unternehmen des Öl- und Gassektors in Kanada. Erst im Oktober 2024 hob das Magazin „Report on Business“ hervor, dass das Umsatzwachstum im letzten Dreijahreszeitraum über 9.200 % betrug. In ganz Kanada wuchsen nur drei Unternehmen noch stärker. Der starke Umsatzanstieg lag vor allem an einer Expansionsstrategie durch Zukauf und Übernahme anderer Produktionsstandorte. Am Aktienkurs zeigte sich die positive Entwicklung durch vorgenommene Verwässerungen jedoch bisher nicht.

Doch das dürfte sich in den kommenden Monaten ändern und die aktuellen Produktionskennzahlen und Gewinnmargen sprechen eine klare Sprache. Wurde in 2023 noch ein Produktionsvolumen von ca. 13.000 Barrel Öläquivalente am Tag (BOEpd) erreicht, konnte die Produktion bis zum Ende des dritten Quartals 2024 auf 39.000 BOEpd gesteigert werden. Zum Vergleich: im zweiten Quartal 2024 war die Förderung noch 30 % niedriger. Das bereinigte EBITDA lag daher bei 135,8 Mio. CAD, was zu einem Nettogewinn von 101,6 Mio. CAD (0,50 CAD je Aktie) führte.

Bezogen auf den letzten Aktienkurs von 2,15 CAD würde das EBITDA Ergebnis bedeuten, dass die Aktie zum einfachen Jahres-EBITDA gehandelt werden würde. Um das niedrige Niveau des Aktienkurses effektiv im Sinn der Aktionäre zu nutzen, kaufte das Unternehmen bereits im dritten Quartal 1,095 Mio. Aktien über die Börse zurück und kaufte bis zur Veröffentlichung des Quartalsberichts weitere 1,15 Mio. Aktien. Insgesamt hat die Hauptversammlung den Rückkauf bis August 2025 von 11,3 Mio. Aktien beschlossen. Effektiv wäre dies bei Umsetzung des Beschlusses eine Reduzierung der ausstehenden Stammaktien um 5,4 %.

Deutsche Telekom 23-Jahreshoch

Die einstige Volksaktie von der Deutsche Telekom (WKN: 555750 | ISIN: DE0005557508 | Ticker-Symbol: DTE) war nach dem Platzen der Dotcom Blase das Symbolbild für den Boom und Bust Zyklus. Nach über 90 % Kurssturz wurde die Aktie von vielen Investoren gemieden und eine fast 20-jährige Seitwärtsphase schloss sich an. Aus dieser Bewegung konnte sich das Telekommunikationsunternehmen erst im Jahr 2021 befreien und legte seitdem einen 100 % Kursanstieg hin. Mit derzeit 28,60 EUR je Aktie notiert der Wert wieder auf einem Niveau, das zuletzt vor 23 Jahren im April 2001 erreicht worden ist.

Aus Sicht der Analysten hat die Aktie noch weiteres Aufwärtspotenzial. Im Durchschnitt liegt dies bei 33,93 EUR und signalisiert noch ein Aufwärtspotenzial von 19 %. Zudem rechnen die Analysten mit einem Gewinn von 1,79 EUR je Aktie, was zu einer Ausschüttung als Dividende von 0,877 EUR je Aktie führen sollte. Bezogen auf den letzten Aktienkurs entspricht dies einer Dividendenrendite von 3,07 % p.a. Mit am bullischsten ist die US-Bank J.P. Morgan. Sie erhöht ihr Kursziel sogar von 41 EUR auf 42 EUR und stufte die Aktie mit „Overweight“ ein.

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Fazit

Während die Übernahmen durch die Kontron AG in der letzten Zeit zu einem Kurssprung nach der Veröffentlichung der Quartalskennzahlen führte, wurde die Aktie von Saturn Oil & Gas nach Vorlage der guten Kennzahlen abverkauft. Beide Unternehmen haben sich in den vergangenen Jahren neu aufgestellt und sich signifikant weiterentwickelt, doch dies wurde von der Börse bisher noch nicht vollständig honoriert. Das bietet die Chancen für Antizykliker, sich langfristig zu positionieren. Für Prozykliker hat die Aktie der Deutschen Telekom bereits ein starkes Momentum aufgebaut und die seit drei Jahren bestehende Bodenbildungsphase verlassen.