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21.06.2022 | 05:45

Chipindustrie revolutionieren – AMD - Advanced Micro Devices, BrainChip Holdings, Intel Aktie

  • AMD
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  • Intel
Bildquelle: pixabay.com

Um unabhängiger von der Einfuhr von Halbleiter- und Batterieprodukten zu werden, hat die EU (Chips-Act) und die Nationalstaaten milliardenschwere Beträge für die Ansiedlung und den Neuaufbau von Produktionsanlagen bereitgestellt. Dadurch konnten bereits Unternehmen wie Tesla, Intel oder CATL als Investoren gewonnen werden, die sich bei Grünheide, Magdeburg oder Erfurt ansiedeln. Allein Intel investiert 17 Mrd. EUR in die Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt und wertet den Standort Magdeburg an der A2 stark auf. Doch ein Problem ist nicht gelöst. Woher kommen ab 2027 die Edelgase Neon, Krypton und Xenon, die für die Produktion der Halbleiter notwendig sind? Zu 1/3 stammen diese Gase aus dem sanktionierten Russland und für ca. 50% der Neonproduktion standen die ukrainischen Produzenten Ingas (Mariupol) und Cyrion (Odessa), die seit März 2022 die Produktion eingestellt haben und deren Lagervorräte bereits Ende April ausverkauft waren. Lösungen müssen zwingend her!

Lesezeit: ca. 4 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: ADVANCED MIC.DEV. DL-_01 | US0079031078 , BRAINCHIP HOLDINGS LTD | AU000000BRN8 , INTEL CORP. DL-_001 | US4581401001


 

Innovationen durchsetzen - BrainChip Holdings

Dass Halbleiterunternehmen BrainChip Holdings (WKN: A14Z7W ISIN: AU000000BRN8 Ticker: 24Y) ist seit Jahresanfang 2022 den Anlegern weltweit ein Begriff. Als Anbieter von Hochleistungschips im Ultra-Niedrig-Energieverbrauch-Segment schaffte das Unternehmen mit der Daimler Kooperation den Sprung in die Schlagzeilen. Das zukünftige Auto Mercedes-Benz Vision EQXX wird mit dem „Superchip“ von BrainChip ausgestattet sein. Die BrainChip Innovation macht die im EQXX befindliche Anwendungssoftware „Hey, Mercedes“ Sprachsteuerung um den Multiplikator von fünf bis zehn effizienter. Das Innovationsunternehmen konnte sich daher von 2021 bis Anfang 2022 besser als der Wettbewerb entwickeln. Dem allgemeinen Abwärtstrend der Börsen seit Januar 2022 konnte sich der Aktienkurs jedoch nicht entziehen.

Doch die regelmäßigen Neuigkeiten des Unternehmens dürften langfristige Investoren weiter überzeugen. Am Sonntag verkündete das Unternehmen die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Prophesee, welches durch patentiertes Sensordesign das menschliche Sehen nachahmen kann. Das soll gerade die Fortschritte beim autonomen Fahren und die industrielle Automatisierung weiter beschleunigen. Doch nicht nur die massive Steigerung der Effizienz innerhalb der Chipindustrie ist vom weltweiten Interesse, sondern gerade auch der entsprechend verminderte Ressourcenverbrauch wird für immer mehr Unternehmen und Nationen wichtiger. Die Abhängigkeit in wesentlichen Schlüsselindustrien von Russland und China sowie den Konfliktzonen Ukraine (Neon, Stahl, Kohle) und Taiwan (Halbleiterindustrie) wird zudem immer mehr Staaten und supranationalen Institutionen wie der EU bewusst. Kommissionspräsidenten Ursula von der Leyer brachte es auf den Punkt: „Wir importieren Lithium für Elektroautos, Platin für die Wasserstoffproduktion, Silizium für Solarmodule. 98% der Seltenen Erden, die wir brauchen, kommen von einem einzigen Zulieferer - China - und das ist nicht nachhaltig.“

Intel - neue Grafikkarte

Einer der Schwergewichte der Halbleiterindustrie ist das Unternehmen Intel (WKN: 855681 ISIN: US4581401001 Ticker-Symbol: INL). Die Aktie des Unternehmens hatte jedoch in den letzten 14 Monaten mit starken Abverkäufen zu kämpfen. Bereits im Mai 2022 konnte die Kurslücke vom 27.10.2017 bei 41,35 USD gefüllt werden und derzeit notiert die Aktie bei 36,97 USD. Sollte die Kurslückentheorie aber auch bei der Intel Aktie greifen, dann wäre sogar noch ein weiteres Abrutschen des Kurses auf 33,92 USD möglich, denn hier befindet sich seit dem 12. Juli 2017 noch eine weitere Kurslücke. Weit davon entfernt ist der Kurs nicht mehr und mit 3,03 USD bzw. 8,2% weiterer Kursverlust scheinen im aktuellen Marktumfeld durchaus erreichbar. Eine nennenswerte Unterstützung für den Aktienkurs befindet sich im Bereich der 31,20 USD und sollte von den Marktteilnehmern beobachtet werden. Sollte diese nicht halten wäre ein weiterer Kursrutsch bis 22,84 USD möglich. Begründung für diesen Umstand ist neben dem Verlust von Marktanteilen an Wettbewerbern zunehmen auch die Versorgungskrise von den eingangs erwähnten Edelgasen, die zwingend für die Produktion benötigt werden.

Die Mehrheit der Analysten rechnet daher, das Intel seine Prognosen reduzieren muss, welche das Halbleiterunternehmen in Kürze bekannt geben will. Es wird bisher mit 5% weniger Jahresumsatz gerechnet. Dafür ist der Kurs aber zu weit abgetaucht und abverkauft worden, so dass die tatsächliche Prognosesenkung sogar positiv aufgefasst werden könnte. Trotz der geringeren Jahresumsätze erwirtschaftet Intel im vergangenen Jahr einen Cashflow aus dem operativen Geschäft von 30,0 Mrd. USD. Davon standen ca. 11,3 Mrd. USD dem Unternehmen zur freien Verfügung und erhöhte die Quartals-Dividende um fünf Prozent auf 0,364 USD pro Aktie. Enttäuschend war aber sicherlich die Ankündigung der neuen Grafikkarte Arc A380, die wahrscheinlich langsamer ist als erwartet. Sie soll zwar etwas besser als die vom Wettbewerber AMD Radeon RX6400 sein, wird aber zu einem deutlich niedrigeren Verkaufspreis angeboten werden und damit geringere Margen einfahren. Spannender dürfte daher die für Herbst im mittleren und gehobenen Segment angekündigten Grafikkarten Arc5 und Arc7 sein. Doch Details dazu werden erst zum Ende des dritten Quartals erwartet und dürfte daher kurzfristig vernachlässigt werden.

AMD – im Abverkaufsmodus

Trotz starker Nachfrage nach Halbleitern ist auch der weitere Branchenprimus AMD (WKN: 863186 ISIN: US0079031078 Ticker-Symbol: AMD) von einem starken Ausverkauf betroffen. Damit ist der komplette Anstieg aus 2021 in 2022 wieder fast komplett abverkauft worden. Die Rallye startete bei AMD seinerzeit Anfang Mai 2021 bei 72,50 USD und bis dahin fehlt es der Aktie mit einer derzeitigen Notierung von 81,57 USD nicht mehr viel. Beschleunigung im Abverkauf mit Kurslücke zum 13. Juni 2022 fand die Meldung von Zulieferer Samsung. Die Südkoreaner stoppten vorübergehend neue Beschaffungsaufträge. Die Zulieferer sollen die Lieferung von Teilen und Komponenten für mehrere Wochen aussetzen bzw. verzögern, da die Lagerkapazitäten von Samsung nicht mehr ausreichten. Davon seien Elektronikteile für Fernseh- und Haushaltgeräten, Smartphones aber auch die Chipproduktion.

Für die Chip-Branche ist das jedoch ein negatives Signal, denn das Angebot verknappt sich dadurch noch einmal und damit auch die Umsätze bei Unternehmen wie AMD. Samsung steht für 18% der weltweiten Chipproduktion und damit an Stelle Nummer 2. Doch dem setzt AMD entgegen, das der AMD Ryzen 7000 Desktop Prozessor-Serie bereits zum 15. September 2022 im Handel erscheinen soll. Damit wäre den Wettbewerbern wie Intel und Nvidia gleich wieder eine neue Produktgeneration entgegengeworfen. Ob diese nun aber auch bereits zum September lieferfähig sind, ist jedoch nach der Meldung von Samsung derzeit seriös nicht möglich.


Die Abhängigkeit der modernen Welt wurde durch die Chipkrise und den damit reduzierten Produktionskennzahlen in der Automobilindustrie jedem in Deutschland und der Welt sichtbar. Die politischen Lockdowns in der Corona-Krise haben die Chipkrise erst ausgelöst und die selbst auferlegten Sanktionen des Westes gegen Russland die Verschärfung der Herausforderung bereits eingeläutet. Damit werden Innovationen und effizientere Chips immer wichtiger und das sollte Unternehmen wie AMD, BrainChip, Intel & Co. im dritten und vierten Quartal zu neuem Auftrieb verhelfen.

Quelle: Long Equity Fund

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