06.11.2023 | 05:45
Jahresendrally gestartet? AMD, Advanced Micro Devices, Blackrock Silver, JinkoSolar Holding Aktie
Die Finanzmärkte preisen seit letzter Woche die Zinspause und die Senkung der Zinsen durch die Zentralbanken ab Sommer 2024 an den Börsen ein. Die Indizes wie auch Aktien konnten in den fünf vergangenen Börsentagen deutlich zulegen. Während der Dow-Jones-Index und der S&P 500 bereits am Freitag ihren Abwärtstrend verlassen konnten, fehlen dem Nasdaq 100 noch weiter 100 Punkte und der DAX 40 müsste noch die Marke von 15.400 Punkten überspringen. Damit dürfte eine Jahresendrally gestartet sein. Diese folgenden Aktien könnten dazu gehören.
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
US0079031078 , CA092561Q1072 , US47759T1007
AMD – Korrektur beendet?
Der Chipherstellers AMD (WKN: 863186 | ISIN: US0079031078 | Ticker-Symbol: AMD) legte in der vergangenen Woche seinen Zwischenbericht für das abgelaufenen dritte Quartal 2023 vor. Dabei bestätigte sich die pessimistische Annahme der Analysten nicht, sodass AMD trotz der Kennzahlen um 100 Mio. USD besser abschneiden konnte, als die Mehrheit mit 5,7 Mrd. Umsatz erwartet hatte. Die Aktie konnte dadurch innerhalb weniger Tage um ca. 16 % ansteigen und so, mit erhöhter Wahrscheinlichkeit, die seit Mai 2023 laufende Korrektur beendet haben. Doch der Ausblick für das kommende Quartal und das Jahr 2024 ist wenig ambitioniert.
Dennoch stieg die Aktie deutlich an. Das dürfte mit der KI-Thematik zusammenhängen. Hier wird von den leistungsstarken Genoa-Server-CPU wie auch von der MI-Chip-Serie viel erwartet. Doch die Umsatzprognose für das laufende vierte Quartal liegt mit 6,1 Mrd. USD um 290 Mio. USD niedriger als dies die Analysten erwarten. So stapelt der Vorstand tief und senkt so auch die Erwartungen der Analysten. Das bietet aber kurzfristig nur begrenztes Potenzial für weiter anziehende Notierungen und daher sollte AMD mit einer Bewertung vom 23,2-fachen des 2024er-Jahresgewinnes vorsichtig betrachtet werden.
Blackrock Silver – attraktives Silberprojekt
Die weltweite Silberproduktion nebst Silberrecycling dürfte in 2023 zum dritten Mal in Folge die 1 Mrd. Unzen Grenze durchbrechen. Aber auch in diesem Jahr dürfte die Nachfrage nach Silber höher sein als das Angebot. Die meiste Produktion von Silber findet dabei in Mexiko, Peru, China, Russland und Chile statt. Doch die Investitionen in neue Silberlagerstätten war aufgrund des niedrigen Silberpreises lange Zeit rückläufig, während die Nachfrage durch neue Anwendungen stetig zunimmt. Hauptabnehmer für Silber ist neben der elektrotechnischen Industrie immer stärker zunehmend die Photovoltaikindustrie.
Um diese Angebotslücke in der Zukunft schließen zu können, haben sich Unternehmen wie die kanadische Blackrock Silver (WKN: A2QQ2S | ISIN: CA092561Q1072 | Ticker: AHZ0) darauf spezialisiert, neue Lagerstätten zu finden und zu erschließen. Blackrock Silver ist mit Fokus auf die USA im Westen des US-Bundesstaat Nevada aktiv. Erst letzten Monat konnte das Explorationsunternehmen auf der Liegenschaft Tonopah West (TW) im Walker Lane Trend seine neueste Mineralressourcenschätzung vorlegen. Dort befinden sich 570.000 Unzen Gold und 47,74 Mio. Silber, die zusammengefasst 100,04 Mio. Unzen Silberäquivalenten entsprechen. Dies ist durch die Weiterentwicklung der Liegeschaft mittels Bohraktivitäten der letzten beiden Jahre eine Steigerung von 135 % zum letzten technischen Bericht vom 28. April 2022.
Ebenfalls in Nevada befindet sich das Pachtgelände Silver Cloud. Hier konnten im vergangenen Jahr Gold- und Silbervorkommen in dem sogenannten Bonanza-Grad gefunden werden, die hohe Silber- und Goldeinschlüsse beinhalten. So konnten im Bohrloch SBC22-020 Abschnitte mit 70 g/t Gold und 600 g/t Silber aufgespürt werden. Das Silver Cloud Grundstück befindet sich zudem nur knapp 10 km von der Hecla Mine Hollister, ca. 25 km von der Hecla Mine Midas und ca. 30 km von der Newmont Goldstrike Mine entfernt und könnte sich zum zweiten sehr interessanten Standort für Blackrock Silver entwickeln.
JinkoSolar Holding wiederholt Überraschung
JinkoSolar Holdings (WKN: A0Q87R | ISIN: US47759T1007 | Ticker: ZJS1) konnte im dritten Quartal die Marktteilnehmer wieder mit sehr guten Kennzahlen überzeugen und überraschen. Trotz negativen Vorzeichen aus der Solarindustrie trumpfte der chinesische Platzhirsch mit starken Zahlen auf. Die Auslieferungen von Solarmodulen konnte im dritten Quartal 2023 zum Vorjahresquartal mehr als verdoppelt werden, während der Umsatz durch geringere Verkaufserlöse um 63,1 % anstieg. Der Jahresüberschuss legte innerhalb von 12 Monaten von 60 Mio. USD auf 184,6 Mio. USD zu. Das entspricht einem Anstieg von über 215 %.
Erfolgsfaktor für JinkoSolar ist die starke Nachfrage nach den N-Type-PV-Anlagen, die eine Effizienz von bis zu 25,6 % erreichen können. Bereits 60 % der verschifften und ausgelieferten Anlagen im dritten Quartal waren bereits der neue Standard in der PV-Industrie. Dieser dürfte sich im vierten Quartal 2023 und dem kommenden Jahr 2024 noch weiter erhöhen. In den ersten neun Monaten des Jahres konnte der chinesische PV-Anlangen-Produzent 52 GW an Leistung ausliefern und so in der kompletten Unternehmensgeschichte insgesamt 190 GW PV-Leistung weltweit verkaufen. Damit ist JinkoSolar Holding die globale Nummer 1, was die ausgelieferte und installierte Leistung mit seinen Modulen betrifft.
Fazit
Aufgrund unterlassener Investitionen in den vergangenen Jahren in der Rohstoffbranche wegen zu niedriger Rohstoffpreise, kann das Angebot an Rohstoffen mit der Nachfrage teilweise nicht mehr mithalten. Das bietet Investoren bei Blackrock Silver, aber auch bei JinkoSolar derzeit die Chance, strategische Positionen aufzubauen. Die Aktie von AMD sollte dagegen derzeit noch mit Vorsicht betrachtet werden, da die Geschäftsführung aktuell noch sehr "tiefstapelt". Sollte sie aber im kommenden Quartal die niedrigen Erwartungen übertreffen, könnte das ein Katalysator für weiter anziehende Notierungen sein.