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27.07.2022 | 05:45

CHIPS ACT - und nun? BrainChip Holdings, Intel, NVIDIA Aktie

  • Brainchip Holdings
  • Intel
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Bildquelle: pixabay.com

Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, machte keinen Hehl aus dem Zweck des Gesetzes "zur Schaffung hilfreicher Anreize für die Herstellung von Halbleitern für die USA" (CHIPS Act - Creating Helpful Incentives to Produce Semiconductors for America) - das diese Woche vom Kongress verabschiedet werden soll. Ziel ist es, die Halbleiterinvestitionen zukünftig in den USA stattfinden zu lassen, statt in China und gleichzeitig das Wachstum vom China zu bremsen. Seit 1990 ist der Weltmarktanteil bei der Chipproduktion der USA von gut 40% auf 12% gesunken und damit die Abhängigkeit vom Ausland extrem gestiegen. Doch die globale Verflechtung der Chipindustrie kann damit kurzfristig nicht verändert werden, denn bei mehr als 1.000 Arbeitsprozessen bis zur Erstellung eines Chips sind bisher im Schnitt mehr als 70 grenzüberschreitende Arbeiten notwendig.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: BRAINCHIP HOLDINGS LTD | AU000000BRN8 , INTEL CORP. DL-_001 | US4581401001 , NVIDIA CORP. DL-_001 | US67066G1040


 

BrainChip Holdings nimmt Fahrt auf

Das Halbleiterunternehmen BrainChip Holdings (WKN: A14Z7W ISIN: AU000000BRN8 Ticker: 24Y) hat zum Jahresanfang den Durchbruch in der Bekanntheit geschafft. Das bereits global aufgestellte Unternehmen sorgte mit der Mercedes Benz Kooperation beim EQXX für eine Sensation und schaffte damit den Durchbruch. Der Aktienkurs explodierte daraufhin förmlich, fiel aber nach kurzer Übertreibungsphase wieder auf das Ausbruchsniveau zurück. Doch seit einer Woche ist wieder Bullenmarkt angesagt. Der Kurs schaffte den Ausbruch aus dem kurzfristigen Abwärtstrend am 18. Juli und mit der einsetzenden Dynamik stieg die Aktie von 0,58 EUR auf 0,79 EUR und damit um 37% an.

Der Grund für den Anstieg könnte mit dem CHIPS-Act der USA zu tun haben, denn unternehmensseitige Neuigkeiten kamen jedenfalls in den vergangenen Tagen nicht in Umlauf. Gegebenenfalls war es auch nur der charttechnische Ausbruch, der zu Anschlusskäufen bei dem langfristig interessanten Halbleiterunternehmen. Bei seinem „neuromorphen Artificial Intelligence and Intellectual Property (AI-IP)“ handelt es sich um einen intelligenten, schnellen Chip mit sehr niedrigem Stromverbrauch, der selbständig lernen und Programmierungen vornehmen kann. Für autonome Fahrzeuge ist diese Entwicklung ein Quantensprung, da dadurch die Batterieleistung deutlich länger für den eigentlichen Fahrprozess verwendet werden kann und somit die Reichweite steigt.

Intel – Der CHIPS-Act Profiteur?

Am stärksten von dem sogenannten CHIPS-Gesetz der USA könnte der Chipkonzern Intel (WKN: 855681 ISIN: US4581401001 Ticker-Symbol: INL) profitieren. Insgesamt 52 Mrd. USD an Subventionen will die US-Regierung bereitstellen und zudem Steuergutschriften bei Investitionen in diesem Sektor einführen. Damit soll die US-Produktion in der Halbleitindustrie angekurbelt werden. Doch das Gesetz stößt gerade in der Chipindustrie auf gespaltenes Echo. Einige Marktteilnehmer befürchten eine unverhältnismäßige Unterstützung von Chiphersteller Intel. Damit würden Unternehmen wie AMD, Nvidia oder Qualcomm benachteiligt und könnten dagegen juristisch vorgehen.

Die Vermutung liegt nahe, da Intel seine Chips in den USA mit Texas Instruments und Micron Technology entwickelt und dieser Part ja explizit von der US-Regierung gestärkt und ausgebaut werden soll. Bereits zu Jahresanfang hat Intel den Fabrikaufbau in Ohio für 20 Mrd. USD angekündigt und erweitert damit seine zukünftigen US-Produktionskapazitäten, für die bereits im vergangenen Jahr in Arizona die Grundsteine gelegt worden sind.

Nvidia wächst stark

Stark gewachsen in den letzten Jahren ist auch das Chipunternehmen Nvidia (WKN: 918422 ISIN: US67066G1040 Ticker-Symbol: NVD). Angetrieben durch starke Nachfrage und knappes Angebot ging es für die Aktie bis November 2021 steil aufwärts. Doch mit Einbruch der Kryptowerte seit Ende 2021 ist auch die hochmargige Nachfrage aus diesem Segment eingebrochen. Das passierte in den letzten Jahren im zyklischen Kryptosegment in aller Regelmäßigkeit im sogenannten Kryptowinter. Das aber gibt gleichzeitig Hoffnung, dass nach diesem Einbruch ab dem Herbst die Zyklik wieder für das Anziehen der Bewertung von Bitcoin & Co spricht und damit mit stark zunehmender Nachfrage aus diesem Bereich.

Doch trotz des Einbruches aus dem Kryptobereich, konnte Nvidia weiterhin gute Wachstumszahlen vorlegen. Im letzten Quartal beliefen sich die Umsätze mit Rechenzentren auf 3,8 Mrd. USD und damit um 15% oberhalb vom Vorjahresquartal. Damit wird der Jahresplan von 15 Mrd. USD aus dieser Sparte sowie die Wichtigkeit als Wachstumsmotor unterstrichen. Stark wachsen tut auch der Bereich aus dem Elektrofahrzeugsegment. Das Batteriemanagement erfordert immer leistungsstärkere Chips genauso wie der Trend zum autonomen Fahren. Anfang des Jahres ist der DRIVE Orin SoC für das autonome Fahren-Segment in Produktion gegangen und dürfte ein neuer Wachstumstreiber werden. Von 35 verschiedenen Unternehmen aus diesem Segment liegen bereits Aufträge vor, darunter auch die chinesische BYD oder auch Lucid. Ein jährliches Wachstum von 40% wird allein hier erwartet.


Um nach drei Jahrzehnten Globalisierungspolitik die einst billige Abhängigkeit von Russland und China zu reduzieren, geben die westlichen Staaten Unmengen an Steuergeldern aus. Davon profitieren einzelne Branchen wie die Halbleiterindustrie besonders, denn diese Schlüsselindustrie ist Basis für viele andere Wirtschaftssektoren. Wer sich hier langfristig positionieren möchte, sollte sich die vorgenannten Unternehmen einmal genauer anschauen.


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