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12.08.2021 | 05:45

Darum sind Aktien günstig! - Robinhood, Steinhoff, wallstreet:online AG

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Bildquelle: pixabay.com

Die guten Unternehmenskennzahlen im positiven Börsenumfeld lassen vermeintlich hohe Börsennotierungen in einem anderen Licht erscheinen. Es kann auch keine Rede davon sein, dass die Aktienmärkte zu teuer sind. Im Vergleich zu den Anleihenmärkten mit Negativzinsen, die sich überhaupt nicht mehr als Investment rechnen oder Immobilien, die bei einem aktuellen Mietzins von 1-2% erst nach 50 bis 100 Jahren spannend werden, sind Aktien sogar sehr billig. Klar gibt es auch hier ein Ausfallrisiko. Aber im Vergleich zu den Bilanzen der Staaten oder den Risiken des derzeitig heißgelaufenen deutschen Immobilienmarktes, erscheinen Risiken bei Aktien deutlich geringer. Auch ist die Handelbarkeit des schnellen Ein- und Ausstieges nur noch hier im großen Umfang gegeben, während im Anleihenmarkt fast „nur“ noch die EZB als Aufkäufer auftritt. Daher raus aus Immobilien und Staatsanleihen, denn Aktien sind günstig.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: STEINHOFF INT.HLDG.EO-_50 | NL0011375019 , WALLSTREET:ONLINE INH ON | DE000A2GS609 , US7707001027


 

Profitables und starkes Wachstum

Das vergangene Jahr 2020 war das beste Jahr für die wallstreet:online AG (WKN: A2GS60 ISIN: DE000A2GS609 Ticker: WSO1). Den Grundstein dafür legte das Unternehmen mit der Etablierung des Smartbrokers Ende 2019 und der anschließenden breiten Bewerbung auf den unternehmenseigenen Börsenkanälen. Das starke Wachstum überraschte selbst die Geschäftsführung und die gesetzten Wachstumsziele wurden teils Monate vorher erreicht. Mittlerweile ist der Smartbroker eine feste Größe auf dem deutschen Brokermarkt, aber das Wachstum ist ungebrochen. Allein im Geschäftsjahr 2020 stieg der Umsatz um 130% auf 28,2 Mio. EUR und das EBITDA konnte um 23% auf 7,5 Mio. EUR gesteigert werden.

Warum ist das EBITDA so gering ausgefallen? Das liegt an den hohen Kundengewinnungskosten im ersten Jahr der Kundenaquise. Mehr als 100 EUR kostet dies im Schnitt je Kunden, so dass im ersten Jahr die Kosten steigen und die Erträge erst im zweiten Jahr sichtbar werden. Allein der Posten der Neukundengewinnung hat in 2020 ca. 12,05 Mio. EUR ausgemacht. Für 2021 rechnet das Unternehmen mit einem weiteren Wachstum von 70% zum Vorjahr. Ein Umsatz von 45 bis 50 Mio. EUR wird erwartet. Bis Jahresende will das Unternehmen 200.000 Bestandskunden vorweisen. Aufgrund der guten Entwicklung des Unternehmens und der gezeigten Skalierbarkeit, setzen die Analysten von GBC Research das Kursziel von 29,00 auf 37,70 EUR hoch. Vom aktuellen Stand von 24,60 EUR aus wäre das ein weiteres Plus von 53%. Hier geht es zum GBC Studie: 20210809-wallstreet-online-anno-final.pdf

Gib es den Hedgefonds, Robinhood!

Ende Juli 2021 kam die Aktie vom US-Neobroker Robinhood (WKN: A3CVQC ISIN: US7707001027) an die Börse. Die Anlehnung an den englischen Volkshelden Robin Hood ist Programm, aber mit Sicherheit nicht ganz so uneigennützigig wie der Name klingen mag. Die Trading-Plattform von Robinhood bietet den Nutzern kostenlosen Zugang zu Aktien, Optionen und Kryptowährungen. Doch ganz umsonst ist der Service nicht. Den Hauptteil des Umsatzes macht Robinhood mit der Datenübermittlung von Käufen und Verkäufen seiner Nutzer an die Market-Maker und Hedgefonds. Als Hochfrequenzhändler wissen sie ganz genau, welche Aktien die Kunden im Moment kaufen oder verkaufen und können so über den Spread einer Aktie ihre Marge verdienen.

Doch durch die regulatorische Überprüfung des Geschäftsmodells zum Schutz der Kleinanleger durch die US-Börsenaufsicht SEC, dürfte die Aktie nach dem starken Anstieg der ersten Tage wieder unter den IPO-Preis zurückkommen. Das liegt nicht nur an den Ermittlungen der SEC, sondern eher an der aktuell überzogenen Marktkapitalisierung von 45,3 Mrd. USD. Überzogen deshalb, weil der Umsatz im letzten Jahr gerade einmal bei 959 Mio. EUR lag und davon nur mit Ach und Krach ein Gewinn von 7 Mio. USD ausgewiesen werden konnte.

Steinhoff – Wer hätte das gedacht?

Der jahrelange Streit bei dem durch Bilanzmanipulation in Schieflage geratenen Steinhoff International Holding (WKN: A14XB9 ISIN: NL0011375019 Ticker: SNH), ist immer noch nicht zu Ende, aber es kommt nun langsam etwas mehr Bewegung in die Sache rein. Nach schier endlosen Verhandlungen erhöhte Steinhoff nun das Vergleichsangebot für die Geschädigten um umgerechnet 186 auf 613 Mio. EUR. Hintergrund der Erhöhung ist die aktuell noch zu geringe Zustimmungsquote bei den beiden Schutzschirmverfahren. Bisher haben erst vier von sechs Gläubigergruppen zugestimmt aber wenigsten fünf der Gläubigergruppen sind nötig, um die Zusatzzahlungen der D&O Versicherung und von DELOITTE auszulösen. Zu diesem erhöhten Vergleichsangebot kann sich nun anscheinend die Zustimmung von der fünften Gläubigergruppe - Hamilton - gesichert werden.

Louis du Preez, CEO und Vorstandsmitglied, erläutert das erneuerte Angebot: "Die robuste Entwicklung der Gruppe seit der ersten Ankündigung unseres Vergleichsvorschlags im Juli 2020 ermöglicht es uns, den für den Vergleich zur Verfügung stehenden Gesamtbetrag auf 1,2 Mrd. EUR erheblich zu erhöhen. Der Gesamtbetrag des Angebots für die Marktkauf-Antragsteller (SIHNV und SIHPL) und die SIHNV-Vertrags-Antragsteller wird sich um 66% erhöhen. Der überarbeitete Vorschlag bietet den Geschädigten ein faires Ergebnis und die beste Möglichkeit, Beträge in Bezug auf alle Forderungen kurzfristig und mit Sicherheit zurückzuerhalten. Wir fordern alle Antragsteller auf, den überarbeiteten Vergleichsvorschlag zu unterstützen und mit uns zusammenzuarbeiten, um das Genehmigungsverfahren so schnell wie möglich abzuschließen." Der Kurs des Pennystocks sprang daraufhin von 0,0975 auf 0,121 EUR bis zum gestrigen Handelsschluss.


Fazit

Während Robinhood zwar in den letzten Jahren stark gewachsen ist, entspricht die aktuelle Börsenbewertung nicht der Substanz und diese Aktie gilt es bis auf weiteres zu vermeiden. Während bei Steinhoff nun anscheinend endlich Ruhe einkehren kann, denn Anfang September stehen die nächsten Vergleichsverhandlungen in Amsterdam an, ist die wallstreet:online AG aufgrund des signifikanten und vor allem auch profitablen Wachstums zwar kein Geheimtipp mehr, aber dennoch eine Aktie für den Langfristinvestor.


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