Das zählt diese Woche – 123fahrschule, SAP, TUI

TUI Aktie atmet weiter auf

Nach dem Insolvenzantrag des drittgrößten Reiseanbieters in der DACH-Region FTI im Sommer 2024 konnte der Reisekonzern TUI AG (WKN: TUAG50 | ISIN: DE000TUAG505 | Ticker-Symbol: TUI1) in den letzten Monaten von der steigenden Nachfrage nach Reisen profitieren. Der Anstieg für Buchungen für den Sommer 2025 ist bereits so hoch, dass nach Konzernangaben 400.000 zusätzliche Urlaubsmöglichkeiten in den Hauptreiseländern Ägypten, Dubai, Griechenland, Italien und Spanien aufgenommen worden sind.

Der Trend zum Frühbuchen ist dabei überdurchschnittlich stark in diesem Jahr. Dies bestätigt auch der Wettbewerber Schauinsland-Reisen ebenso wie der Deutsche Reiseverband (DRV). Jeder dritte Urlauber bei TUI bucht eins der TUI-Hotels am Mittelmeer und viele der Frühbucher buchen interessanterweise kurz nach der Rückkehr aus ihrem derzeitigen Urlaubsdomizil gleich erneut. Die Hauptreiseziele sind dabei Hurghada in Ägypten, Fuerteventura in Spanien und die türkische Riviera. Mittelfristig will der in Hannover ansässige Konzern sein Hotelportfolio auf 600 Hotels weltweit ausbauen. Stark gewachsen ist der Konzern auch auf dem polnischen Markt und im Kalenderjahr 2024 reisten bereits mehr als eine Millionen Polen mit TUI. Der Aktie tun die guten Nachrichten gut und mit 8,40 EUR notiert sie wieder auf einem Niveau, das zuletzt im März 2023 erreicht worden ist.

123fahrschule Wachstumsfokus

Ein zyklisches Auf und Ab in den letzten 12 Monaten verzeichnete die Aktie von der 123fahrschule (WKN: A2P4HL | ISIN: DE000A2P4HL9 | Ticker-Symbol: 123F). Notierte der Wert der überregionalen Fahrschulkette noch vor mehr als einem Jahr bei 1,26 EUR, ging es bis Jahresende 2023 auf über 3,00 EUR in der Spitze. Der Überschwang baute sich bis Anfang Mai 2024 ab, ehe der nächste Kursschub die Aktie in der Spitze auf 4,42 EUR bis Ende Juni 2024 beförderte. Seitdem konsolidierte die Aktie bis letzte Woche und verlor gut 50 % bis auf 2,12 EUR im Tief.

Mit der Ausbildung von Fahrschülern und Fahrlehrern setzt das Unternehmen mit der Produktion von Fahrsimulatoren auf die Digitalisierung der Fahrschulen. Anfang 2026 soll es eine Neufassung der Fahrschülerausbildung geben, bei der die Theorie online durchgeführt werden kann und die Fahrpraxis mit Schaltgetriebe auch in Fahrsimulatoren erlernt werden kann. Das senkt die Kosten für die deutschen Fahrschulen erheblich, die auf absehbare Zeit unter einem Fahrlehrermangel leiden werden.

Der Analyst Philipp Sennewald von NuWays Equity Research sieht bei der Aktie noch erhebliches Wachstumspotenzial. Er stuft die Aktie nicht nur als „Kauf“ ein, sondern gibt ein Kursziel bis Ende 2025 von 7,20 EUR aus. Die Umsätze legten zum letzten Quartal auf 5,7 Mio. EUR wiederholt zu und bis Ende 2027 sollte das Unternehmen seinen Marktanteil in Deutschland deutlich erhöht haben. Dafür will das Unternehmen ein Franchisemodell für kleinere Städte einführen und weiter in digitalen Marktlösungen investieren.

SAP mit starkem Anstieg

Der KI-Boom hat längst die Aktie der SAP SE (WKN: 716460 | ISIN: DE0007164600 | Ticker-Symbol: SAP) erreicht und der Wert konnte seit September 2022 bereits um 200 % ansteigen. Damit war eines der wenigen weltweit bekannten Aushängeschilder Deutschlands hauptverantwortlich für den starken Anstieg des Deutschen Aktienindex (DAX). Die Gewichtung ist bereits auf über 15 % angewachsen und ist damit - mit deutlichem Abstand von über 30 % auf die Siemens AG - der größte Einzelwert im wichtigsten Referenzindex deutscher Aktien.

Mit einem Aktienkurs von 242 EUR wurde am vergangenen Freitag ein neues Allzeithoch erreicht und die Marktkapitalisierung beträgt bereits stattliche 282 Mrd. EUR. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2025 ist nun bei 42 angelangt und je 1 EUR Buchwert in 2024 zahlt die Börse mit 6,73 EUR einen übertriebenen Aufschlag auf die Substanz des Unternehmens. Das Geschäftswachstum hält bei dem Wachstum des Aktienkurses jedenfalls nicht mit und zeigt eine deutliche Übertreibung der Bewertung an. Dies nutzten in den vergangenen Tage Insider wie Aufsichtsratsmitglied Gerhard Oswald, um 1.400 Aktien zu 240,225 EUR im Gegenwert von 336.000 EUR zu veräußern. Bereits Ende November verkaufte Aufsichtsrat Rouven Westphal 1.500 Aktien zum damaligen Marktwert zu insgesamt 340.000 EUR.

Fazit

Nach Meinung des Analysten von NuWays kann die Marktkapitalisierung der 123fahrschle noch um mehr als 175 % ansteigen. Bei der Aktie von SAP zeigen die Insiderverkäufe eine Überbewertung der Aktie an, während die Aktie der TUI AG durch zunehmende Buchungen wieder in ruhigeres Fahrwasser segelt.