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29.06.2022 | 05:45

Den Crash kaufen? Nucera, Triumph Gold, Thyssenkrupp, Xiaomi Aktie

  • Nucera
  • Triumph Gold
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  • Xiaomi
Bildquelle: pixabay.com

Durch die Lockdown-Politik der letzten zwei Jahre wurde die Weltkonjunktur schwer getroffen und ist aus dem Gleichgewicht geraten. Die sich seitdem aufgebauten Unwuchten werden immer deutlicher durch Materialmangel und Angebotsknappheit. Das treibt die Preise, denn Liquidität haben die Zentralbanken in den vergangen acht Jahren in Unmengen zur Verfügung gestellt. Das deutsche und EU-Politiker die steigenden Inflationskennzahlen auf Sündenbock und Russlands Nr.1 Wladimir Putin schieben, ist einfach wie auch populistisch und für viele Wähler offenbar akzeptabel. Doch wie weiter mit der Krise umgehen und seine Investments aufstellen? Soll jetzt in den Crash hineingekauft werden?

Lesezeit: ca. 4 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: TRIUMPH GOLD CORP. | CA8968121043 , THYSSENKRUPP AG O.N. | DE0007500001 , XIAOMI CORP. CL.B | KYG9830T1067


 

Antizykliker bei Triumph Gold

Die weltweit steigenden Zinsen am Anleihenmarkt durch stetig steigende Inflationskennzahlen lassen die Anleihenkurse und Aktienmärkte purzeln. Die Angst vor einer globalen Rezession bei gleichzeitiger Inflation lassen das Schreckgespenst der Stagflation aus den 70er Jahren herumgehen. Doch noch wissen die Anleger nicht so recht, wie sie sich positionieren sollen, nehmen daher die Gewinne der letzten Jahre vom Tisch und haben die Cashquoten in den letzten Wochen hochgefahren. Doch sollte es Parallelen zu den 70er Jahren geben, dann müsste mittelfristig auch der Goldpreis anspringen, denn dieser stieg von Januar 1970 bis Januar 1980 um 2.400% von 35 USD je Unze auf 838 USD je Unze Gold .

Würde man die offizielle US-Inflationsrate der letzten 40 Jahre von ca. 3,1% p.a. unterstellen, müsste der heutige Goldpreis eher zwischen 3.000 USD bis 3.100 USD je Unze notieren. Nimmt man dagegen die Berechnungsgrundlage der Inflation aus den 1980er Jahren, dann müsste der Goldpreis eher bei 10.500 USD je Unze notieren und zeigt damit auch gleichzeitig das aktuelle Potential bis zum Ende des Jahrzehntes auf. Für Explorer wie Triumph Gold Corp. (WKN: A2DK8F ISIN: CA8968121043 Ticker: 8N61) dürfte das interessant werden, denn das Unternehmen hat bereits Goldmineralisierungen in seinen drei Lagerstätten Nucleus, Revenue und Tinta Hill gefunden. Newmont Mining, der größte Goldproduzent der Welt und in den 70er Jahren ebenfalls noch ein Explorer, hat sich bereits ca. 12,8% der Anteile von Triumph Gold gesichert. Auch der chinesische Zijin Mining Fund hält bereits 9,9% bei Triumph Gold. Beide Unternehmen setzen daher auf das junge Unternehmen und Glauben an den Fund einer neuen großen Goldlagerstätte. Daher könnte das aktuelle Marktumfeld für Antizykliker durchaus interessant sein, denn die Aktie von Triumph Gold notiert nahe dem Tief aus 2016, als der Goldpreis noch bei 1.100 USD je Unze stand.

Xiaomi – Angriff auf Apple

Der chinesische Hersteller für Smartphones, Notebooks und elektronische Geräte Xiaomi (WKN: A2JNY1 ISIN: KYG9830T1067 Ticker: 3CP) will am 4. Juli 2022 die neuen Geräte im Bereich Smartphone vorstellen. High-End-Smartphones wird es in den Bezeichnungen 12S, 12S Pro und 12S Ultra geben. Sie sollen vergleichbar mit dem iPhone 13 Pro Max und dem Samsung Galaxy S22 Ultra sein. Eine Leica-Kamera wird in allen drei Modellen Verwendung finden und es wird damit gerechnet, dass der Prozessor auf Snapdragon 8+ Gen 1 aufgerüstet wird. Damit soll die Effizienz und Geschwindigkeit gesteigert werden und gleichzeitig die Geräte nicht so schnell überhitzen.

Der Rollout wird zuerst im Heimatmarkt China stattfinden und später ggf. schon zum Weihnachtsgeschäft auch in der westlichen Welt starten. Gerade in Zeiten stetig steigender Inflation dürften die hochqualitativen, aber niedrigpreisigen Smartphones von Xiaomi von immer mehr Menschen nachgefragt werden. Das dürfte auch die Margen von Apple und Samsung erodieren und deren Aktienkurse weiter unter Druck setzen.

Um sich zudem den Zugriff auf die Produktionskapazitäten von Halbleitern zu sichern, hat sich Xiaomi über die Tochtergesellschaft Hubei Xiaomi Changjiang Industry Fund auch mit 15% an Zhuhai Xinshijie Semiconductor Technology beteiligt. Das ist nun die 97te Beteiligung der Tochter- und Investitionsgesellschaft im Bereich der Halbleiter-,Computerchips- und Mobiltelefon-Hardware.

Thyssenkrupp – Nucera-IPO

Der Essener Stahlkonzern Thyssenkrupp plant sein Dortmunder Tochterunternehmen Nucera an die Börse zu bringen. Der Börsengang des Wasserstoffunternehmens ist schon länger geplant, soll nun aber für den Herbst dieses Jahres auch tatsächlich erfolgen. Die Geschäfte des Unternehmens laufen gut und die Auftragsbücher bei Nucera sind voll. Zwei Großaufträge, zum einen für Saudi-Arabiens Zukunftsstadt NEOM und zum anderen für Shell, sowie 15 weitere Aufträge sorgen für langfristige Auslastung der Produktion und sichern einen Mindestumsatz von 825 Mio. EUR ab. Wird der Bereich Chloralkali zu den hinzugerechnet, wären es sogar 1,0 Mrd. EUR kommender Umsatz.

Durch die steigenden Strom- und Energiepreise in den ersten sechs Monaten diesen Jahres dürften noch etliche Aufträge in der zweiten Jahreshälfte hinzukommen, denn ein dezentrale Energieversorgung wird für viele Unternehmen nun immer interessanter. Dies sollte den planbaren Umsatz für die nächsten Jahre auf 1,3 Mrd. EUR ansteigen lassen und damit dürfte auch Nucera Geschäftsführer Denis Krude rechnen. Je mehr Aufträge das Unternehmen noch bis zum Börsengang an Land ziehen kann, desto höher müsste auch der zu erzielende IPO-Preis sein. Derzeit wird mit einer Spanne von 500-600 Mio. EUR Börsenbewertung gerechnet.


Die Sanktionspolitik der Berliner Regierung und der EU + NATO-Staaten gegen Russland kommt nach bereits drei Monaten als Bumerang mit voller Wucht zurück. Mittlerweile erkennen sogar die Politiker ihren Fehler, können diese Fehlentscheidung aber im Hinblick auf ihre politische Karriere nicht wieder rückgängig machen. Daher sollten Anleger und Investoren die aktuellen Unsicherheiten an den Finanzmärkten nutzen, um ihre Portfolios sattelfest zu adjustieren und dabei auch Gelder in Unternehmen investieren, die von den geopolitischen Ereignissen in Deutschland wenig betroffen sind oder gar davon profitieren.


Interessenskonflikt

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