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05.05.2025 | 05:45

Übernahme bei Rohstoffunternehmen? BP, Globex Mining, Shell, Xiaomi

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Bildquelle: pixabay.com

Nach dem Kurssturz mit neuen Tiefs zum Panikmontag am 7. April 2025, sind die Fraktionen der Bullen und Bären noch stark zerstritten. Während die Bullen seit dem Abverkauf wieder klar das Zepter übernommen haben und von neuen Allzeithochs träumen, warten die Pessimisten auf weitere Kursrücksetzer und gehen lediglich von einer Korrektur im neuen Bärenmarkt aus. Die Unentschlossenheit der Marktteilnehmer findet sich auch im Rohstoffbereich wieder. Während Gold neue Allzeithochs erreicht, wird das Schmiermittel des globalen wirtschaftlichen Geschehens, Erdöl, derzeit nur wenig nachgefragt.

Lesezeit: ca. 4 Minuten. Autor: Alfred Laugeberger
ISIN: GB0007980591 , CA3799005093 , GB00BP6MXD84 , KYG9830T1067


 

Globex Mining – Profitabel in allen Marktlagen?

Mit einer 40-jährigen Fokussierung auf den Erwerb und die Weiterverpachtung von rohstoffhaltigen Projektgebieten mit Priorität auf das politisch stabile Kanada verdient die Rohstoff-Holding Globex Mining (WKN: A1H735 | ISIN: CA3799005093 | Ticker-Symbol: G1MN) in jeder Marktlage Geld. Mit einer Börsennotierung seit 1988 durchlebte der Unternehmensgründer und CEO Jack Stoch viele Auf und Abs an den Börsen und vor allem die „Boom and Bust“ Zyklen im Rohstoffsegment.

Daher setzte er nicht nur auf einen Rohstoffsektor allein, sondern diversifizierte die Projektgebiete auf nahezu alle in der Natur vorkommenden Rohstoffe. So wuchs das Unternehmen über die Zeit der letzten 40 Jahre zu einem der größten und mit am stärksten diversifizierten Portfolios an Mineralrechten in Nordamerika an. Mit Stand vom April 2025 umfasst das Portfolio insgesamt 256 Rohstoffprojekte. Aus 106 dieser Projekte erhält Globex Mining regelmäßige Royalty-Zahlungen, die den Bereichen der Edelmetallen, Basismetallen, Spezialmetallen und Industriemineralien zuzuordnen sind.

50 % bzw. 128 der 256 Projekte umfassen die Edelmetalle Gold, Silber, Platin und Palladium, auch wenn neue Allzeithochs zuletzt nur das güldene Metall mit 3.500 USD je Unze erreichte. Gut 27 % bzw. 70 Projekte des Unternehmens sind Basismetalle, zu denen Kupfer, Zink, Blei und Nickel gezählt werden. Bei knapp 23 % bzw. 58 Projekten handelt es sich um sogenannte Spezialmetalle wie Seltene Erden, Kobalt und Uran, aber auch Mineralien wie Karbonate, Phosphate und Sulfate.

Aufgrund der weitläufigen Projekte von Globex Mining vergeht derzeit fast keine Woche ohne News. So konnte das Unternehmen letzte Woche Neuigkeiten zum Mont Sorcier Eisen Vanadium Projekt verkünden, an dem Globex Mining 1 % aller kommenden Eisenerzproduktionen erhält. Das Projektgebiet ist besonders interessant, weil es hochgradiges und hochreines Eisenkonzentrat mit einem Eisengehalt von über 67 % enthält. Bis zum ersten Quartal 2026 soll dort eine „bankfähige Machbarkeitsstudie“ (BFS) durchgeführt und abgeschlossen werden. Die vorläufige Machbarkeitsstudie (PFS) aus 2022 ergab bei einem Eisengehalt von 65 % und einer unterstellten Kreditverzinsung von 8 % p. a. einen Nettobarwert des Projektes von 1,6 Mrd. USD.

Shell prüft Übernahme von BP

Der Preis für die Erdölsorte WTI markierte mit dem Erreichen von 58 USD je Barrel ein neues vier Jahrestief. Auch bei der etwas höher gehandelten europäischen Nordseesorte Brent wurde kurzfristig die 60 USD-Marke durchbrochen, stabilisierte sich zuletzt aber leicht darüber. Die Händler an den Börsen gehen durch den Abverkauf von Erdöl wohl davon aus, dass die Weltwirtschaft in eine Rezession, aber zumindest in eine stagnierende Phase übergeht und dass die Nachfrage nach Erdöl in den kommenden Quartalen weiter zurückgeht. Ganz anders sieht das die Geschäftsführung von Shell (WKN: A3C99G | ISIN: GB00BP6MXD84 | Ticker-Symbol: R6C0). Laut Medienbericht prüft die Konzernleitung die aktuelle Schwächephase im Erdölsektor, um diese für die Übernahme des Wettbewerbers BP (WKN: 850517 | ISIN: GB0007980591 | Ticker-Symbol: BPE5) zu nutzen. Wie das Nachrichtenportal Bloomberg am Samstag berichtete, warte das Unternehmen noch weitere Rückgänge des Aktienkurses von BP und ggf. des Ölpreises ab, ehe eine Entscheidung für eine mögliche Übernahme getroffen werden soll.

Ebenfalls solle laut einer mit den Angelegenheiten vertrauten Person geprüft werden, ob - anstatt einer solchen Großübernahme - besser kleinere Wettbewerber übernommen und mehr eigene Aktien zurückgekauft werden sollten. Ein Shell-Sprecher sagte auf Anfrage zu dem Bloomberg-Bericht: „Wie wir bereits mehrfach betont haben, konzentrieren wir uns stark darauf, den Wert von Shell zu steigern, indem wir uns weiterhin auf Leistung, Disziplin und Vereinfachung konzentrieren“. Eine Stellungnahme bzgl. einer möglichen Übernahme von BP lehnte Shell dagegen ab.

Xiaomi expandiert weiter

Der chinesische Tech-Konzern Xiaomi (WKN: A2JNY1 | ISIN: KYG9830T1067 | Ticker-Symbol: 3CP) konnte, nach den letzten Berichten, auf seinem Heimatmarkt in China den globalen Wettbewerber Apple (WKN: 865985 | ISIN: US0378331005 | Ticker-Symbol: APC) von der Spitzenposition im chinesischen Handymarkt verdrängen und auf Platz 2 verweisen. Dabei agiert Xiaomi mit derselben Strategie wie Apple, in dem es ein geschlossenes digitales Ökosystem mit z. B. Mobilfunkgeräten und Notebooks anbietet, das den einmal gewonnenen Nutzern den Wechsel zu alternativen Produkten und Markten erschwert. Die clevere Preisgestaltung der Chinesen in den letzten Jahren zeichnet sich nun mit Platz 1 in China aus.

Doch nicht nur hier ist Xiaomi auf dem Vormarsch, sondern greift ganz selbstbewusst auch im Markt der E-Mobilität an. Allein im April lieferte das Unternehmen 28.000 EVs aus und dürfte im laufenden Quartal den Rekord aus Q1 mit 75.900 ausgelieferten Fahrzeugen planmäßig übertreffen. Für das Gesamtjahr 2025 erhöhte CEO Lei Jun die geplanten Verkaufszahlen um 50.000 Einheiten auf 350.000 EVs. Mit den Verkäufen von April sind bereits 30 % der Zielvorgaben erreicht.

Neue Maßstäbe setzt das Unternehmen nun auch im Bereich des Large Language Models (LLM). Hier stellte Xiaomi sein LLM MiMo vor. Dieses sei besonders stark beim mathematischen Denken und Coding und liegt bereits zu Beginn teilweise noch vor OpenAI und Alibaba.

Fazit

Im Bereich des technologischen Fortschritts mischt die chinesische Xiaomi vorne mit und notiert trotz des Abverkaufs Anfang April nur noch knapp 19 % unterhalb des Allzeithochs von März diesen Jahres. Der Shell-Konzern prüft die Übernahme des Konkurrenten BP und will die aktuelle Schwächephase im Ölmarkt zur Stärkung der globalen Wettbewerbsfähigkeit nutzen. Nach dem starken Anstieg der Aktie von Globex Mining nutzten Investoren die letzten Wochen für Gewinnmitnahmen. Langfristig orientierte Anleger sollten sich Abstauber Limits setzen, um sich bei erneuten Rücksetzern unter die Tiefs vom 7. April 2025 günstiger in die Aktie einstoppen zu lassen.



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